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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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damit zufrieden waren, dass sie nach ihrem Tod in einem Schrein verehrt würden. Eigentlich hatten sie dafür zu praktisch orientiert gewirkt, doch wer weiß? Man konnte von schweren Entscheidungen auf eine Weise hypnotisiert werden, die nichts mit der eigenen Intelligenz zu tun hatte.
    Ja. Miles wusste jetzt, welche Richtung die Komarraner einschlugen, wenn sie nicht schon dort waren. Die zivile –
    oder die militärische Station? Nein, die zivile Transferstation, die den Wurmlochsprung nach Barrayar bediente.
    Du hast gerade erst Ekaterin dorthin verabschiedet. Sie befindet sich jetzt dort.
    Und die Professora, rief sich Miles in Erinnerung, sowie einige tausend andere unschuldige Leute. Er unterdrückte die Panik, um seinen Gedankengang bis zum Ende zu
    verfolgen. Soudha konnte sich eine Art Schlupfloch auf der Station aufgebaut und vielleicht schon Monate oder Jahre 507
    im Voraus vorbereitet haben. Dann würde er planen, seinen neuen Apparat aufzubauen, damit auf das Wurmloch zu zielen, Energie abzuziehen –woher? Falls von der Station, dann würde es vielleicht jemand bemerken. Falls sie den Apparat an Bord eines Schiffes brachten (und es musste sich auf irgendeinem Schiff befunden haben, um dorthin gebracht zu werden), dann konnten sie die Stromversorgung des Schiffes dazunutzen. Aber die Flugkontrolle und das barrayaranische Militär würden wahrscheinlich nicht dulden, dass ein Schiff am Wurmloch herumhing, ohne einen Flugplan eingereicht zu haben, von dem es lieber nicht abweichen sollte.
    Schiff oder Station? Für diese Entscheidung hatte er nur unzureichende Daten zur Verfügung. Aber wenn Soudha seinen Apparat nicht ernstlich modifiziert hatte, dann könnte das Komplott, das mit einem unblutigen Plan zum Kollaps des Wurmloches begonnen hatte, im blutigen
    Chaos einer großen Katastrophe der Transferstation enden.
    Miles hatte Raumkatastrophen verschiedensten Ausmaßes erlebt. Er wollte keine weitere mehr erleben.
    Aufgrund der Daten, die sie in Händen hatten, konnte sich Miles ein Dutzend verschiedener Szenarios vorstellen, doch nur dieses eine ließ ihm keine Zeit und keinen Spielraum für einen Irrtum. Er langte nach der gesicherten KomKonsole und wählte das KBS-Hauptquartier für
    Komarr in Solstice an.
    »Hier Lord Auditor Vorkosigan. Geben Sie mir sofort General Rathjens. Es ist ein Notfall.«
    Vorthys blickte von dem langen Tisch auf. »Was ist?«
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    »Ich bin gerade darauf gekommen, dass mögliche
    Aktionen der Verschwörer auf der Transferstation am barrayaranischen Sprungpunkt stattfinden dürften.«
    »Aber Miles – gewiss wird doch Soudha nicht so töricht sein, es nach seinem anfänglichen Desaster noch einmal zu versuchen!«
    »Ich verlasse mich in keiner Weise auf Soudha. Haben Sie etwas von Ekaterin oder von Ihrer Frau gehört?«
    »Ja, Ekaterin schickte mir eine Nachricht, als Sie
    draußen waren, um Ihr… äh … Material zu holen. Sie hatte ihre Unterkunft sicher erreicht und war unterwegs, um die Professora abzuholen.«
    »Hat sie eine Nummer hinterlassen?«
    »Ja, die ist auf der KomKonsole…«
    General Rathjens Gesicht erschien über der Vid-Scheibe.
    »Mylord Auditor?«
    »General, ich habe neue Daten, die den Gedanken nahe legen, dass unsere flüchtigen Komarraner sich auf der barrayaranischen Transferstation befinden oder dorthin unterwegs sind. Ich möchte, dass der KBS so schnell wie möglich eine Razzia mit maximalem Einsatz nach ihnen auf der Station beginnt, überdies an Bord jedes Schiffes, das dorthin unterwegs ist. Ich möchte für mich einen KBS-Kuriershuttle dorthin haben, so schnell Sie einen auftreiben können. Ich werde Ihnen die Einzelheiten durchgeben, sobald ich auf dem Weg bin. Wenn alles in Bewegung
    gesetzt ist, möchte ich eine persönliche Nachricht per Dichtstrahl an, hm«, er suchte schnell, »folgende Nummer schicken.«
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    Rathjens hob die Augenbrauen, erwiderte aber nur: »Ja, Mylord Auditor. Ich bin sehr an diesen Einzelheiten interessiert.«
    »Danke.«
    Rathjens’ Gesicht verschwand; ein paar Augenblicke
    später blinkte das Lämpchen für die Dichtstrahlverbindung auf.
    »Ekaterin«, Miles sprach schnell und mit aller
    Entschlossenheit in die Vid-Kamera, als könnte er so seine Nachricht beschleunigen. »Nehmen Sie die Professora und begeben Sie sich an Bord des ersten Transportmittels weg von der Station, das Sie finden können, egal, wohin im Lokalraum es unterwegs ist – in den Orbit von Komarr oder zu einer der anderen Stationen, egal

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