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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Einzelheiten zeigen, und Sie können sich selbst ein Urteil bilden.«
    Das klingt schon besser. Sie gingen den Korridor hinab, fast schnell genug für Miles’ Geschmack. »Hat es im Bereich von Southport Transport eine Veränderung oder eine Zunahme des Stromverbrauchs gegeben?«
    »Noch nicht«, antwortete Husavi. »Wie Sie befohlen
    haben, haben meine Ingenieure ihre Leitungen bis auf die für den Betrieb der Life-Support-Systeme notwendigen abgeschaltet. Ich weiß nicht, wie viel Energie die Komarraner von dem Lokalsystemfrachter abzapfen können, der dort angedockt ist. Soudha hat gesagt, wenn wir
    versuchten, das Schiff zu kapern oder zu entfernen, dann würden sie die Luftschleuse mit den Vor-Damen öffnen.
    Deshalb haben wir gewartet. Unsere Fernsensoren zeigen noch keine ungewöhnlichen Vorgänge von dort an.«
    »Gut.« Verblüffend, aber gut. Miles konnte sich nicht vorstellen, warum die Komarraner ihren Apparat zum
    Kollaps des Wurmlochs noch nicht eingeschaltet hatten, in einem letzten, verzweifelten Versuch, ihr so lange
    verfolgtes Ziel zu verwirklichen. Hatte Soudha dessen inhärenten Defekt herausgefunden? Ihn korrigiert, oder dies zumindest versucht? War er noch nicht ganz fertig, und die Komarraner bemühten sich noch in diesem
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    Augenblick, ihn vorzubereiten? Auf jeden Fall, sobald das Ding unter Strom stand, hingen sie alle ganz tief drin, denn der Professor und Dr. Riva waren zu dem Schluss gekommen, es bestünde eine Wahrscheinlichkeit von fünfzig Prozent, dass es in dem Augenblick, wo der Apparat
    abgestellt würde, ein unmittelbarer Gravitationsrückstoß vom Wurmloch erfolge, der die Station auseinander reißen würde. Als Miles gefragt hatte, worin der praktische Unterschied zwischen einer fünfzigprozentigen Chance und wir wissen nicht bestünde, hatte er von ihnen keine direkte Antwort bekommen. Weitere theoretische Spitzfindigkeiten waren zu einem abrupten Halt gekommen, als die Nachricht von dem Patt hier auf der Station eintraf; der Professor war jetzt zum Sprungpunkt unterwegs, nur ein paar Stunden hinter Miles her.
    Sie bogen um eine Ecke und betraten ein Liftrohr. »Wie steht es im Augenblick mit der Evakuierung der Station?«, fragte Miles.
    »Alle ankommenden Schiffe, die umgeleitet werden
    konnten, haben wir weggeschickt«, erwiderte Husavi. »Ein paar mussten andocken, um aufzutanken, sonst hätten sie es nicht bis zu einer anderen Station geschafft.« Er wartete, bis sie in einen anderen Korridor hinausgetreten waren, dann fuhr er fort: »Es ist uns bis jetzt gelungen, die meisten der Transitpassagiere und etwa fünfhundert Mann unseres nicht notwendigen Personals wegzubringen.«
    »Was haben Sie ihnen erzählt?«
    »Wir sagen ihnen, es handele sich um eine Bombendrohung.«
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    »Ausgezeichnet.« Und effektiv wahr.
    »Die meisten kooperieren. Einige nicht.«
    »Hm.«
    »Aber es gibt ein ernstes Transportproblem. Es sind einfach nicht genügend Schiffe in Reichweite, um alle binnen weniger als zehn Stunden wegzubringen.«
    »Falls der Stromverbrauch in der Southport-Bucht
    plötzlich stark zunimmt, werden Sie damit beginnen
    müssen, Leute mit Shuttles zur militärischen Station hinüberzuschicken.« Allerdings war sich Miles keineswegs sicher, ob das Gravitationsereignis, falls es stattfände, nicht auch die militärische Station mit einbeziehen und
    beschädigen oder zerstören würde. »Das Militär wird aushelfen müssen.«
    »Hauptmann Vorgier und ich haben diese Möglichkeit
    mit dem militärischen Kommandeur erörtert, Mylord. Er war nicht glücklich über die Aussicht, dass plötzlich zufällig ausgewählte, nicht überprüfte Personen seine Station überfluten würden.«
    Das konnte Miles sich gut vorstellen. »Ich werde mit ihm sprechen.« Er seufzte.
    Vorgiers »Einsatzzentrale« war, wie sich herausstellte, das hiesige KBS-Büro; der zentrale Kommunikationsraum wies tatsächlich eine flüchtige Ähnlichkeit mit dem Taktikraum eines Kriegsschiffes auf, wie Miles zugeben musste. Vorgier rief ein Holovid-Display des Bereichs der Southport-Docks und -Schleusen auf, das in den
    technischen Einzelheiten besser war als jenes, welches Miles die letzte Stunde lang studiert hatte. Er ging die 537
    erwartete Aufstellung seiner Leute, das geplante Timing und die Technik seines Sturmangriffs durch. Für einen Sturmangriff war es kein schlechter Plan. In seiner Jugend, als er in verdeckten Operationen unterwegs gewesen war, hatte Miles, wenn wenig Zeit zur Verfügung stand,

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