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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dachte, es sei der Erzfrachter gewesen«, sagte er schließlich. »Dass der irgendwie kollidiert ist.«
    »Ich sollte auch erwähnen«, warf Miles ein, der immer noch mit Unbehagen Soudhas seltsame Reaktion beobachtete, »dass der KBS das gesamte Personal der Abteilung Abwärme und deren Familien verhaftet hat, die Sie in den Räumlichkeiten von Southport Transport in Solstice
    zurückließen. Und dann sind da all Ihre anderen Verwandten und Freunde, die Unschuldigen, die nichts wussten. Das Geiselspiel ist ein schlechtes Spiel, ein trauriges und hässliches Spiel, das man sehr viel leichter anfangen als beenden kann. Die schlimmsten Versionen, die ich erlebt habe, endeten damit, dass keine Seite mehr die Kontrolle darüber hatte oder bekam, was sie wollte.
    Und die Leute, die darin am meisten zu verlieren drohen, spielen häufig gar nicht mit.«
    »Barrayaranische Drohungen!« Foscol hob ihr Kinn.
    »Glauben Sie, dass wir nach all dem Ihnen nicht mehr Paroli bieten können?«
    »Ich bin mir sicher, dass Sie das können, aber aus
    welchem Grund? In diesem Schlamassel ist nicht mehr viel zu gewinnen. Der größte Gewinn ist verloren; Sie können Barrayar nicht isolieren. Sie können Ihr Geheimnis nicht bewahren und auch niemanden schützen, den Sie auf
    Komarr zurückgelassen haben. So ungefähr das Einzige, was Sie noch tun können, ist, noch mehr unschuldige Menschen töten. Große Ziele können große Opfer
    verlangen, ja, aber Ihr möglicher Lohn schrumpft ständig.«
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    Ja, das war die Lösung: Erhöhe nicht den Druck, sondern mach die Mauer niedriger.
    »Wir haben nicht das alles durchgemacht«, sagte
    Cappell heiser und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen, »um einfach die Waffe des Jahrhunderts direkt den Barrayaranern in die Hände zu liefern.«
    »Dort ist sie doch schon. Als Waffe scheint das Ding bis jetzt einige fundamentale Defekte zu haben. Aber Dr. Riva sagt, es gibt Anzeichen dafür, dass Sie mehr Energie aus dem Wurmloch herausbekamen, als Sie hineinsteckten.
    Das lässt an eine mögliche zukünftige friedliche, wirtschaftliche Nutzung denken, wenn man die Phänomene besser versteht.«
    »Wirklich?«, fragte Soudha und setzte sich auf. »Wie hat sie das herausgebracht? Wie lauten ihre Zahlen?«
    »Soudha!«, rief Foscol tadelnd. Madame Radovas
    zuckte zusammen, und Soudha gab – wenn auch widerstrebend – nach und starrte Miles mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Andrerseits«, fuhr Miles fort, »bis weitere Forschungen sicherstellen, dass der Kollaps eines Wurmlochs in der Tat ganz unmöglich ist, wird niemand von Ihnen irgendwohin gehen, besonders nicht zu einer anderen planetarischen Regierung. Das ist eine dieser hässlichen militärischen Entscheidungen, wissen Sie? Und leider muss ich sie fällen.« Die Vor-Damen dürfen nicht geopfert werden, hatte er zu Vorgier gesagt. Hatte er da gelogen, oder log er jetzt? Nun ja, wenn er sich darüber nicht im Klaren war, dann waren es die Komarraner vielleicht auch nicht.
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    »Sie sind alle unausweichlich in ein barrayaranisches Gefängnis unterwegs«, fuhr er fort. »Der Teufelspakt einer Vor-Existenz, den eine Menge Leute – einige Vor eingeschlossen – übersehen, besteht darin, dass unser Leben für Opfer geschaffen ist. Es gibt keine Drohung, keine Folter, keine langsame Tötung, die Sie gegen zwei barrayaranische Frauen einsetzen können und die das Ergebnis für Sie ändern werden.«
    War das die richtige Methode? Über der Vid-Scheibe
    schwebten die Bilder der Lauschenden unterlebensgroß, ein wenig gespensterhaft, schwer zu durchschauen. Miles wünschte sich, er könnte dieses Gespräch von Angesicht zu Angesicht führen. Die Hälfte der unterschwelligen
    Hinweise, der Körpersprache, der subtilen Nuancen des Ausdrucks und der Stimme gingen bei der Übertragung verloren und waren seinen Instinkten nicht verfügbar. Aber sich selbst ihnen persönlich auszuliefern, um ihre Geiselsammlung zu vergrößern, hätte nur dazu dienen können, ihre ins Schwanken geratene Entschlossenheit zu verstärken. Die Erinnerung an eine Frauenhand, die durch seine Finger in einen Nebel voller Schreie glitt, flackerte durch seine Gedanken. Er ballte hilflos die Fäuste im Schoß. Nie wieder, hast du gesagt. Nicht zu opfern, hast du gesagt. Er suchte aufmerksam in den Gesichtern der Komarraner nach dem wahrnehmbaren Aufflackern eines Ausdrucks, nach Widerspiegelungen von Wahrheit, Lüge, Glaube, Misstrauen, Vertrauen.
    »Gefängnisse haben

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