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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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liege am körperlichen Stress, da er am Vortag dauernd in einem Druckanzug um das Wrack des Sonnenspiegels herumgeturnt war. Als er sich von seinem Stuhl erhob, war er viel steifer, als er es erwartet hatte; Vorthys machte eine Geste in Richtung seines Ellbogens, als wollte er ihm helfen, doch als Miles die Stirn runzelte und kaum merklich den Kopf schüttelte, zog er die Hand zurück.
    Miles brauchte gar nicht unbedingt etwas zu trinken, aber er wollte es einfach.
    »Ach, Administrator Soudha«, begann Vorthys, als der Leiter der Abteilung Abwärme an ihnen vorbei zur Tür ging. »Dürfte ich Sie bitte mal kurz sprechen?«
    Soudha blieb stehen und lächelte schwach. »Mylord
    Auditor?«
    »Hat es einen besonderen Grund gegeben, warum Sie
    diesem jungen Burschen, Farr, nicht helfen konnten, seine verschwundene Dame zu finden?«
    Soudha zögerte. »Wie bitte?«
    »Der Mann, der Ihre frühere Angestellte suchte, ich glaube, er sagte, sie heiße Marie Trogir. Hat es einen Grund gegeben, weswegen Sie ihm nicht helfen konnten?«
    »Ach, dem, Sie suchen. Nun, hm… das war eine vertrackte Geschichte.« Soudha blickte sich um, aber der 89
    Raum hatte sich geleert, nur Vorsoisson und Venier
    warteten darauf, ihre hochrangigen Gäste zur nächsten Station ihres Rundgangs zu geleiten.
    »Ich habe ihm empfohlen, beim Sicherheitsdienst eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Die könnten dann bei
    Ihnen anfragen.«
    »Ich… glaube nicht, dass ich denen mehr helfen könnte als Farr. Leider weiß ich wirklich nicht, wo sie ist. Sie hat gekündigt, wissen Sie. Sehr plötzlich, von einem Tag auf den anderen. Das hat mir zu einem schwierigen Zeitpunkt eine Lücke in mein Personal gerissen. Ich war nicht sehr erbaut darüber.«
    »Das hat Farr auch gesagt. Ich dachte mir nur, es sei seltsam mit den Katzen. Eine meiner Töchter hat Katzen.
    Es sind schreckliche kleine Schmarotzer, aber sie mag sie sehr gern.«
    »Katzen?«, fragte Soudha. Er wirkte zunehmend verwirrt.
    »Trogir hat anscheinend ihre Katzen in Farrs Obhut
    zurückgelassen.«
    Soudha blinzelte, sagte aber: »Ich habe es immer als unpassend empfunden, mich in das Privatleben meiner Untergebenen einzumischen. Männer oder Haustiere, das war Trogirs Angelegenheit, nicht die meine. Solange keine Projektzeit auf sie verschwendet wird. Ich … gibt es noch etwas anderes?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Vorthys.
    »Wenn Sie mich dann bitte entschuldigen würden, Mylord Auditor.« Soudha lächelte erneut und entfernte sich.
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    »Um was ging es denn dabei?«, fragte Miles Vorthys, als sie auf dem Korridor die entgegengesetzte Richtung einschlugen.
    Vorsoisson übernahm die Antwort. »Ein kleiner Skandal im Büro, unglücklicherweise. Eine von Soudhas Technikerinnen ist mit einem seiner Ingenieure durchgebrannt. Das hat ihn anscheinend völlig unvorbereitet getroffen. Die Sache ist ihm ziemlich peinlich. Wie sind Sie denn darauf gestoßen?«
    »Der junge Farr hat Ekaterin in einem Restaurant angesprochen«, antwortete Vorthys.
    »Er ist wirklich aufdringlich.« Vorsoisson seufzte. »Ich kann es Soudha nicht verdenken, dass er ihm aus dem Weg geht.«
    »Ich habe immer gedacht, die Komarraner gingen mit
    solchen Dingen gelassener um«, mischte sich Miles ein.
    »Nach Art der Galakter und so fort. Nicht so entspannt wie die Betaner, aber immerhin, Es hört sich an, wie wenn im Hinterland von Barrayar jemand durchgebrannt ist.« Doch gewiss ohne die Notwendigkeit, dem sozialen Druck des Hinterlands z u entfliehen, wie zum Beispiel mörderischen Verwandten, die es darauf abgesehen haben, die Ehre der Sippe zu verteidigen.
    Vorsoisson zuckte die Achseln. »Vermutlich ist die
    kulturelle Beeinflussung zwischen den Planeten nicht immer nur eine Einbahnstraße.«
    Die kleine Gruppe setzte ihren Weg zur unterirdischen Garage fort, wo von dem Luftwagen, den Vorsoisson
    angefordert hatte, noch nichts zu sehen war. »Warten Sie 91
    hier, Venier.« Leise fluchend ging Vorsoisson fort, um zu sehen, was los war; Vorthys begleitete ihn.
    Die Gelegenheit, einen Komarraner scheinbar beiläufig auszufragen, durfte Miles sich nicht entgehen lassen. Was für eine Art Komarraner war Venier? Miles wandte sich ihm zu, doch der Mann kam ihm zuvor. »Ist das Ihr erster Besuch auf Komarr, Lord Vorkosigan?«
    »Keineswegs. Ich bin oft oben auf den Raumstationen durchgekommen, aber ich muss zugeben, auf dem Planeten selbst war ich nicht so oft. Jetzt bin ich zum ersten Mal in Serifosa.«
    »Haben Sie schon

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