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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Nachschlagewerken. Es gab Werke über
    Raumstationen und deren Bau, die sicherlich nahe
    Verwandte der Kuppelstädte waren, aber anders als in Radovas’ Bibliothek gab es keine weiteren spezielleren Texte über Wurmlöcher oder fünfdimensionale Mathematik, die Überbleibsel von Soudhas Universitätstagen hätten darstellen können.
    Schwere Schritte kündigten den Besitzer des Zimmers an; der neugierige Ausdruck, der auf Soudhas Gesicht erschien, als er sein Büro offen und hell fand, wandelte sich zu Begreifen, als er Miles sah.
    »Ah, guten Morgen, Lord Auditor Vorkosigan.«
    »Guten Morgen, Dr. Soudha.« Miles steckte die Hand
    voll Disketten in ihre ursprünglichen Fächer zurück.
    Soudha wirkte etwas müde; vielleicht war er kein
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    Frühaufsteher. Er begrüßte Miles mit einem müden
    Lächeln. »Welchem Umstand verdanke ich die Ehre dieses Besuchs?« Er unterdrückte ein Gähnen, zog einen Stuhl an seinen Tisch und lud Miles mit einer Geste ein, sich zu setzen. »Kann ich Ihnen etwas Kaffee holen?«
    »Nein, danke.« Miles setzte sich und wartete, bis Soudha sich hinter seiner KomKonsole niedergelassen hatte. »Ich habe unangenehme Neuigkeiten.« Soudha machte eine
    gefasste, aufmerksame Miene. »Barto Radovas ist tot.« Er beobachtete, wie Soudha reagieren würde.
    Soudha blinzelte und öffnete bestürzt den Mund. »Was für ein Schock. Ich dachte, er sei für sein Alter bei guter Gesundheit. War es das Herz? Ach du meine Güte, die arme Trogir.«
    »Kein Mensch bleibt gesund, wenn er dem Vakuum
    ohne Druckanzug ausgesetzt wird, ganz gleich, wie alt er ist.« Miles beschloss, einstweilen keine Einzelheiten über das massive Trauma der Leiche zu erwähnen. »Seine
    Leiche wurde im Weltraum gefunden.«
    Soudha blickte auf und zog die Augenbrauen hoch.
    »Nimmt man also an, es bestehe da eine Verbindung zu dem Unfall mit dem Sonnenspiegel?«
    Warum sonst würde sich Miles dafür interessieren?
    »Vielleicht.«
    »Hat man – was ist mit Marie Trogir?« Soudha presste nachdenklich die Lippen zusammen. »Sie sagten nicht, dass sie…?«
    »Sie wurde nicht gefunden. Oder noch nicht. Die Teams von der Spurensicherung setzen die Suche im Orbit fort, 220
    und der KBS schaut jetzt in alle anderen Richtungen. Die nächste Aufgabe ist natürlich, den Spuren des Paares von dem Ort und Zeitpunkt an nachzugehen, als man sie zuletzt zusammen sah, was vor einigen Wochen und offensichtlich hier war. Wir werden natürlich um die Kooperation Ihrer Abteilung ersuchen.«
    »Gewiss doch. Das ist… das ist wirklich eine schreckliche Wendung der Dinge. Ich meine, ungeachtet, was man über die Art und Weise denken mag, die sie gewählt haben, um ihre persönlichen Entscheidungen in die Tat umzusetzen…«
    »Und was ist Ihre Meinung, Dr. Soudha? Ich würde
    wirklich gern einen Eindruck von dem Mann und von
    Trogir bekommen. Haben Sie da irgendwelche Ideen?«
    Soudha schüttelte den Kopf. »Ich gestehe, diese Wendung in ihrer Beziehung hat mich überrascht. Aber ich mische mich nicht in das Privatleben meiner Angestellten ein.«
    »Das sagten Sie schon. Aber Sie haben mit dem Mann
    fünf Jahre lang eng zusammengearbeitet. Was waren seine Interessen außerhalb der Arbeit, seine politische Einstellung, seine Hobbys, seine Obsessionen?«
    »Ich…« Soudha zuckte frustriert die Achseln. »Ich kann Ihnen seine kompletten Arbeitsaufzeichnungen geben.
    Radovas war ein ruhiger Bursche, er machte nie Schwierigkeiten, leistete erstklassige fachliche Arbeit…«
    »Ja, aber warum haben Sie ihn eingestellt? Abwärmeverwertung scheint nicht sein früheres Fach gewesen zu sein.«
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    »Oh, er hatte viele Fachkenntnisse über Raumstationen –
    wie Sie vielleicht wissen, ist die Ableitung überschüssiger Wärme eine standardmäßige Herausforderung für Ingenieure auf Stationen. Ich dachte, seine fachliche Erfahrung könnte einige neue Perspektiven in unsere Probleme
    bringen, und ich hatte Recht. Ich war mit seiner Arbeit sehr zufrieden – Teil 2 der Berichte, den ich Ihnen gestern gab, stammt zum größten Teil von ihm, falls Sie sie einmal studieren wollen, um einen echten Eindruck von dem
    Mann zu bekommen. Energieerzeugung und -verteilung.
    Hydraulik, in Teil 3. stammt zum größten Teil von mir. Die Grundlage von Wärmeaustausch durch Flüssigkeitstransfer ist sehr viel versprechend…«
    »Ich habe Ihre Berichte durchgeschaut, danke.«
    Soudha blickte überrascht drein. »Alles? Ich hatte in Wirklichkeit gedacht, Dr. Vorthys würde

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