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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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und in eine Röhrenkreuzung rumpelte. Sie drehten sich um die eigene Achse und begannen in Richtung auf den modernen Rand von Serifosa hinabzusteigen.
    »Doch ob es hier nun apathisch zugeht oder nicht, wie bleiben Sie auf dem Laufenden?«
    »Ich habe ein Budget für bezahlte Informanten. Früher bezahlten wir sie auf der Basis von Einzelfallhonoraren, bis ich herausbekam, dass sie sich einfach Neuigkeiten ausdachten, wenn sie keine echten Informationen zu verkaufen hatten. Also reduzierte ich ihre Zahl um die Hälfte und setzte stattdessen die besten auf ein regelmäßiges Teilzeitgehalt. Wir treffen uns etwa einmal die Woche, ich halte für sie einen kleinen Sicherheitsworkshop und wir tauschen Klatsch aus. Ich versuche zu erreichen, dass sie sich mehr wie zivile Analysten an der Basis sehen, nicht wie bloße Informanten. Es sieht so aus, als hätte dies die 216
    Zuverlässigkeit meines Informationsflusses beträchtlich gesteigert.«
    »Verstehe. Haben Sie jemanden in das Terraforming-Projekt eingeschleust?«
    »Leider nein. Das Terraforming wird nicht als sicherheitskritisch betrachtet. Ich habe Leute am Shuttlehafen, im Schleusendistrikt, bei der Polizei der Kuppelstadt und ein paar in den lokalen Verwaltungsbüros. Wir decken auch das Kraftwerk ab, das Luftrecycling und die Wasseraufbereitung, und das sowohl unabhängig wie auch in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden. Sie überprüfen ihre Bewerber hinsichtlich krimineller Vergehen und psychologischer Instabilität, wir überprüfen sie hinsichtlich potenziell gefährlicher politischer Kontakte. Das Terraforming hat immer einfach zu weit unten auf der Liste gestanden, als dass mein Budget es hätte abdecken können.
    Damit will ich sagen, die dortigen Standards bezüglich der Überprüfung von Bewerbern gehören mit zu den niedrigsten im öffentlichen Dienst.«
    »Hm. Könnte diese Politik nicht dazu führen, dass sich hier die Unzufriedenen sammeln?«
    Tuomonen zuckte mit den Achseln. »Viele intelligente Komarraner lieben das Kaiserreich immer noch nicht. Sie müssen etwas tun, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Um sich für das Terraforming-Projekt zu qualifizieren, reicht es vielleicht aus, dass sie Komarr lieben. Die haben dort einfach keine politische Motivation zur Sabotage.«
    Barto hat sich um die Zukunft Komarrs Sorgen gemacht, 217
    hatte seine Witwe erzählt. War Radovas vielleicht unter den Unzufriedenen gewesen? Und wenn ja, was dann?
    Miles runzelte nachdenklich die Stirn, als der Wagen an der Station unter den Büros des Projekts anhielt.
    Wie vereinbart wartete Tien Vorsoisson auf der Plattform auf sie. Wie zuvor geleitete er sie durch das Atrium des Gebäudes hinauf zu den Stockwerken seines Bereichs.
    Obwohl in verschiedenen Abteilungen schon ein paar
    Türen offen standen und den Blick auf frühmorgendliche Aktivitäten gestatteten, waren sie in Vorsoissons Büro die Ersten.
    »Haben Sie eine Präferenz, wie es eingeteilt werden soll?«, fragte Miles Tuomonen und blickte nachdenklich um sich, während Vorsoisson für Beleuchtung sorgte.
    »Mir ist es gelungen, heute Morgen ein kurzes Gespräch mit Andro Farr einzuschieben«, sagte Tuomonen. »Er gab mir einige Namen von Marie Trogirs besonderen Bekannten in der Arbeit. Ich glaube, ich würde gerne mit ihnen anfangen.«
    »Gut. Wenn Sie mit Trogir beginnen wollen, dann fange ich mit Radovas an, und wir können uns in der Mitte treffen. Ich möchte damit beginnen, dass ich seinen Chef Soudha befrage, Administrator Vorsoisson.«
    »Gewiss, Mylord Auditor. Wollen Sie mein Büro dazu
    benutzen?«
    »Nein, ich glaube, ich möchte ihn auf seinem eigenen Territorium besuchen.«
    »Dann bringe ich Sie nach unten. Ich werde gleich zu Ihrer Verfügung stehen, Hauptmann Tuomonen.«
218
    Tuomonen setzte sich an Vorsoissons KomKonsole und
    betrachtete sie nachdenklich. »Lassen Sie sich nur Zeit, Administrator.«
    Mit einem besorgten Blick zurück über die Schulter
    führte Vorsoisson Miles eine Zimmerflucht hinunter zur Abteilung Abwärme. Soudha war noch nicht eingetroffen; Miles schickte Tien zurück zu Tuomonen, dann ging er langsam im Büro des Ingenieurs herum und inspizierte dessen Ausstattung.
    Es handelte sich um einen ziemlich kahlen Ort.
    Vielleicht hatte der Abteilungsleiter einen anderen, mehr Material enthaltenden Arbeitsbereich draußen auf der Versuchsstation. Das Bücherregal an der Wand war nur mäßig gefüllt, zumeist mit Disketten über Management und technischen

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