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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ebenfalls tot sein? Nein, Frauen seien wie Katzen, sie landeten immer auf den Füßen. Nein, er hatte diese alte Redensart nie wirklich mit lebenden Katzen getestet; er besaß selbst keine Haustiere. Auch keine Frau. Nein, er wolle kein Kätzchen haben, danke für das Angebot, Mylord Auditor…
    Zur Mittagszeit traf sich Miles wieder mit Tuomonen zu mittelmäßigem Cafeteria-Essen im Kasino neben dem
    Atrium des Gebäudes; die Angestellten waren gezwungen, woandershin zu gehen. Die beiden Männer berichteten einander über die Gespräche des Vormittags. Auch
    Tuomonen hatte keinen Durchbruch gefunden.
    »Niemand hat zum Ausdruck gebracht, dass er Trogir
    nicht mag, aber sie scheint verdammt schwer fassbar zu sein«, bemerkte Tuomonen. »Die AbwärmeAbteilung
    genießt anscheinend den Ruf, dass sie sich etwas abseits hält. Die einzige Frau von der Abwärme, die angeblich ihre 225
    Freundin war, hatte nicht viel zu sagen. Ich überlege, ob ich nicht eine Beamtin zur Vernehmung anfordern soll.«
    »Hm, vielleicht. Allerdings dachte ich, die Komarraner seien an mehr Gleichberechtigung der Geschlechter
    gewöhnt. Vielleicht sollte eine komarranische Beamtin das übernehmen?« Miles seufzte. »Wissen Sie, dass nach den neuesten Statistiken die Hälfte der barrayaranischen Frauen, die auf Komarr eine höhere Ausbildung erfahren, nicht mehr nach Hause kommen? Es gibt eine kleine
    Gruppe schwarzseherischer Junggesellen, die den Kaiser dazu veranlassen wollen, dass er diesen Frauen Ausreisevisa verweigert. Gregor hat es abgelehnt, ihre Petition überhaupt anzuhören.«
    Tuomonen lächelte leicht. »Nun, für dieses Problem gibt es mehr als eine Lösung.«
    »Ja, wie haben denn Ihre komarranischen Schwiegerverwandten die Ankündigung von der Verlobung des Kaisers mit der Erbin des Hauses Toscane aufgenommen?«
    »Einige meinen, es sei romantisch. Einige meinen, es sei auf Kaiser Gregors Seite eine clevere Geschäftspraxis.
    Wenn das von Komarranern gesagt wird, dann handelt es sich dabei übrigens um ein echtes Kompliment.«
    »Praktisch besitzt Gregor den Planeten Sergyar. Darauf könnten Sie alle hinweisen, die vielleicht darüber spekulieren, dass er Laisa wegen ihres Geldes heiratet.«
    Tuomonen grinste. »Ja, aber handelt es sich bei Sergyar um ein liquides Vermögen?«
    »Nur in dem Sinne, dass dort kaiserliche Finanzmittel durchs Abflussrohr gurgeln, wie mein Vater sich aus226
    drückt. Und was halten die Barrayaraner, die hier leben, von der Heirat?«
    »Im Allgemeinen sind sie dafür.« Tuomonen lächelte
    trocken in seine Kaffeetasse hinein. »Vor fünf Jahren dachten meine Kollegen, ich würde mir mit meiner eigenen Heirat meine Karriere ruinieren. Ich würde nie aus Serifosa wegbefördert werden, sagten sie. Jetzt vermuten sie. ich sei ein heimliches Genie, und sie haben begonnen, mich mit achtsamem Respekt zu behandeln. Ich glaube … es ist am besten, wenn ich mich darüber amüsiere.«
    »Ha, Sie sind ein kluger Mann, Hauptmann Tuomonen.«
    Miles aß den letzten Bissen einer stärkehaltigen und eiskalten Schnitte einer Pasta-mit-Irgendwas und schickte den letzten Schluck seines erkaltenden Kaffees hinterher.
    »Also, was hielten Trogirs Freunde von Radovas?«
    »Nun, ihm ist es bestimmt gelungen, einen beständigen Eindruck von sich zu erzeugen. Ein netter, gewissenhafter Kerl, der keine Wellen schlug. sich an die Abteilung Abwärme hielt und dessen Durchbrennen für die meisten eine Überraschung darstellte. Eine Frau dachte, es sei dieser Mathematiker Cappell, der in Trogir verliebt war, nicht Radovas.«
    »Mir kam er eher sauer vor als verliebt. Vielleicht enttäuscht?« In Miles’ Hinterkopf entstand ein hübsches, einfaches Szenario von Mord aus Eifersucht, wobei man Radovas aus einer Luftschleuse gestoßen hatte, und das auf einer Flugbahn, die nur aus Zufall mit der des Schrotts des Sonnenspiegels übereinstimmte. Das kannst du dir ja wünschen. Und überhaupt erschiene es ja logischer, dass ein mörderischer Irrer, der sich seinen Weg an die Seite 227
    von Trogir bahnen wollte, erst einmal hätte mit Andro Farr anfangen sollen, und was zum Teufel hatte diese tragische Romanze überhaupt mit einem Erzfrachter zu tun, der vom Kurs abkam und in den Sonnenspiegel krachte? Es sei denn, der eifersüchtige Verrückte war Andro Farr… die Polizei von Serifosa sollte sich einmal diese Möglichkeit näher anschauen.
    Tuomonen knurrte. »Ich will damit sagen, in den paar Minuten, die ich mit Farr zubrachte, habe

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