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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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verraten, oder?«
    »Ich glaube nicht, dass das ihre Absicht war, nein. Ich denke, es war mehr eine persönliche Botschaft.«
    Tuomonen blickte sich in dem leeren Büro um und seufzte.
    »Nun, Mylord Auditor. Wann holen wir das Schnell-Penta heraus?«
    »Ich habe hier wirklich nichts gefunden.« Miles runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich habe hier zu viel von nichts gefunden. Vielleicht muss ich das erst überschlafen und meinen Hinterkopf damit spielen lassen. Die Analyse der Bibliothek mag vielleicht einen Hinweis ergeben. Und ich möchte auf jeden Fall morgen Vormittag einmal die
    Versuchsstation der Abteilung Abwärme besuchen, bevor ich wieder in den Orbit hochfliege. Ach, Hauptmann, es ist eine solche Versuchung. Die Wachen herbeirufen, mit einer ganzen Schwadron anrücken, alles einfrieren, eine Finanzprüfung durchziehen, jeden, der sich blicken lässt, unter Schnell-Penta setzen … hier das Unterste zuoberst kehren und alles durchschütteln. Aber ich brauche einen Grund dafür.«
    »Ich würde einen Grund brauchen«, sagte Tuomonen.
    »Mit kompletter Dokumentation und dem Einsatz meiner ganzen Karriere, wenn ich so viel vom Budget des KBS
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    ausgebe und dann danebengetroffen habe. Aber Sie andrerseits sprechen mit der Stimme des Kaisers. Sie könnten es einen Drill nennen.« Man konnte den Neid in seiner
    Stimme nicht verkennen.
    »Ich könnte es auch eine Quadrille nennen.« Miles
    lächelte schief. »Vielleicht kommt es noch so weit.«
    »Ich könnte das Hauptquartier anrufen und ein Rollkommando in Bereitschaft setzen lassen«, murmelte Tuomonen viel sagend.
    »Morgen früh werde ich es Sie wissen lassen«, versprach Miles.
    »Ich muss noch in meinem Büro vorbeischauen und
    mich um einige Routineangelegenheiten kümmern«, sagte Tuomonen. »Würden Sie mich begleiten, Mylord
    Auditor?«
    Damit Sie mich bequem bewachen können? »Ich möchte noch ein wenig hier herumkramen. Es gibt etwas… etwas, was mich beunruhigt, und ich habe noch nicht herausgebracht, was es eigentlich ist. Allerdings hätte ich noch gern die Gelegenheit, mit dem Professor über einen
    gesicherten Kanal zu sprechen, bevor der Abend vorbei ist.«
    »Vielleicht könnten Sie mich anrufen, wenn Sie bereit sind zu gehen, und ich kann Ihnen einen meiner Leute zur Begleitung schicken.«
    Miles überlegte, ob er dieses aufrichtige Angebot
    ablehnen sollte, aber andererseits konnten sie dann auf dem Rückweg bei den Vorsoissons vorbeigehen und seine
    Kleider mitnehmen; Tuomonen würde seine Sicherheit
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    haben, und Miles einen Lakaien, der sein Gepäck trug, und somit würden beide etwas gewinnen. Und der Wächter im Schlepptau wäre eine gute Entschuldigung, weshalb er bei den Vorsoissons nicht länger verweilen könne. »In Ordnung.«
    Tuomonen nickte, teilweise befriedigt, und entfernte sich. Miles wandte seine Aufmerksamkeit der nächsten Systemebene von Veniers KomKonsole zu. Wer weiß,
    vielleicht gab es noch eine weitere Sammlung von Witzen.
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    Ekaterin legte das letzte von Lord
    Vorkosigans Kleidungsstücken in seine Reisetasche, und das sorgfältiger, als ihr Besitzer es getan hätte, nach dem Durcheinander der darunter liegenden Schichten zu schlie
    ßen. Sie verschloss sein Reisenecessaire und steckte es hinein, dann den seltsamen, mit Gel ausgepolsterten Kasten, der dieses seltsame, medizinisch aussehende Gerät enthielt. Sie hoffte, es handelte sich dabei nicht um eine Art Geheimwaffe des KBS.

Vorkosigans Kriegsgeschichte von seiner Sergeantin
    Beatrice brannte in Ekaterins Gedächtnis, wie auch die Male an ihren Handgelenken zu brennen schienen. O
    glücklicher Mann, dass sein Fehlgriff im Bruchteil einer Sekunde vorüber gewesen war. Was, wenn er Jahre gehabt hätte, um erst darüber nachzudenken? Stunden, um die Massen und Kräfte und die wirkliche Fallkurve zu
    berechnen? Wäre es Feigheit oder Mut gewesen, einen Kameraden loszulassen, den er unmöglich hätte retten können, um wenigstens sich selbst zu retten? Er hatte ein Kommando innegehabt, und er war auch noch für andere verantwortlich gewesen. Wie viel hätte es Sie gekostet, Hauptmann Vorkosigan, wenn Sie Ihre Hände geöffnet und absichtlich losgelassen hätten?
    Sie schloss die Tasche und blickte auf ihr Chrono.
    Nikolai bei der Familie eines Freundes »zum Übernachten«
    unterzubringen – das als Erstes, vor allem anderen – hatte 234
    länger gedauert, als sie geplant hatte, ebenso die Sache mit der Verleihfirma, die ihr Grav-Bett wieder abgeholt

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