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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Pfoten.
    »Was?«
    »Der kleine Knopf s-seitlich am Kommunikator.
    Drücken Sie ihn!«
    Sie tat es; er seufzte und ließ sich entspannt gegen die Rückenlehne sinken. Seine steifen Hände rissen an der Sauerstoffmaske herum; Ekaterin half ihm, sie über den Kopf zu ziehen, und zog dann auch ihre eigene Maske herunter.
    »Gott, was bin ich froh, dass ich das Ding abhabe.
    Lebend. Ich d-dachte, ich würde dort draußen einen Anfall bekommen …« Er wischte sich über das blasse Gesicht und rieb an den roten Drucklinien, welche die Maskenränder in die Haut gegraben hatten. »Und es hat gejuckt.« Ekaterin entdeckte die Steuerknöpfe in einer Wand in der Nähe und drückte sie hastig, um die Temperatur der Vorhalle zu erhöhen. Auch sie zitterte, allerdings nicht von der Kälte.
    »Lord Vorkosigan?« Hauptmann Tuomonens besorgte
    Stimme tönte dünn aus dem Kommunikator. »Was ist los?
    Wo zum Teufel sind Sie?!«
    Vorkosigan hob sein Handgelenk an den Mund. »Auf
    der Abwärme-Versuchsstation. Kommen Sie her, ich brauche Sie.«
    »Was tun Sie denn… Soll ich ein Kommando mitbringen?«
    »Ich denke, wir brauchen jetzt keine Kanonen. Sie
    werden jedoch Spurensicherer brauchen. Und ein Notarztteam.«
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    »Sind Sie verletzt, Mylord?« Tuomonens Stimme wurde scharf vor Panik.
    »Nicht der Rede wert«, sagte Vorkosigan, der anscheinend das Blut vergessen hatte, das noch aus seinen Handgelenken sickerte. »Administrator Vorsoisson ist allerdings tot.«
    »Was zum Teufel – Sie haben sich nicht bei mir
    abgemeldet, bevor Sie die Kuppel verließen, verdammt!
    Was zum Teufel ist dort draußen los?«
    »Meine Fehler können wir später ausführlich diskutieren. Machen Sie zu, Hauptmann. Vorkosigan Ende.« Er ließ erschöpft den Arm sinken. Sein Zittern ließ jetzt nach.
    Er lehnte den Kopf gegen die Polsterung. Die dunklen Flecken der Erschöpfung unter seinen Augen wirkten wie Blutergüsse. Er starrte Ekaterin traurig an. »Es tut mir Leid, Madame Vorsoisson. Ich konnte nichts tun.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    Er schaute sich schielend um und fügte abrupt an: »Das Kraftwerk!«
    »Was ist damit?«
    »Ich muss es überprüfen, bevor die Soldaten kommen.
    Als ich dort draußen angebunden war, habe ich eine Menge Zeit damit verbracht zu überlegen, ob man vielleicht einen Sabotageakt verübt hat.«
    Seine Beine waren immer noch nicht einsatzfähig. Fast fiel er wieder hin, als er versuchte, sich auf dem Absatz umzudrehen; sie stand auf und fing ihn gerade noch am Ellbogen auf.
    »Gut«, sagte er undeutlich und zeigte. »Dort entlang.«
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    Sie war offensichtlich zur Unterstützung abkommandiert. Er humpelte entschlossen los und klammerte sich ohne Entschuldigung an ihren Arm. Die erzwungene
    Tätigkeit half ihr tatsächlich, wenn nicht Ruhe, doch eine gewisse physische Stabilität zu gewinnen; ihre Schauder klangen ab, und ihre aufkommende Übelkeit ging vorbei und hinterließ nur ein heißes, seltsames Gefühl in der Bauchgegend. Ein weiterer Röhrengang für Fußgänger
    führte hinab zum Kraftwerk am Fluss. Dieser Fluss war der größte im Sektor und der nahe liegende Grund, warum man die Versuchsstation hier errichtet hatte. Nach barrayaranischen Maßstäben hätte man ihn allerdings einen Bach genannt. Vorkosigan bewegte sich schwerfällig im
    Kontrollraum des Kraftwerks umher und überprüfte Steuerpulte und Computeranzeigen. »Nichts sieht unnormal aus«, murmelte er. »Ich frage mich, warum sie nicht auf
    Selbstzerstörung geschaltet haben? Ich hätte es getan…«
    Er ließ sich auf einen Arbeitsstuhl sinken.
    Sie zog sich auch einen heran, setzte sich ihm gegenüber und beobachtete ihn ängstlich. »Was ist passiert?«
    »Ich – wir kamen heraus, Tien brachte mich hierher –
    wie zum Teufel sind Sie denn hergekommen?«
    »Lena Foscol hat mich zu Hause angerufen und gesagt, Tien wolle abgeholt werden. Sie hat mich fast nicht mehr erreicht. Ich war gerade dabei wegzugehen. Sie hat mir nicht einmal gesagt, dass Sie auch hier draußen waren. So hätten Sie immer noch…«
    »Nein … nein, ich bin mir fast sicher, sie hätte etwas anderes arrangiert, wenn sie Sie verfehlt hätte.« Er setzte sich aufrechter hin oder versuchte es zumindest. »Wie spät ist es?«
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    »Kurz vor 21 Uhr.«
    »Ich … hätte gedacht, es sei viel später. Man hatte uns betäubt, verstehen Sie? Ich wusste nicht, wie lange … Um wie viel Uhr hat sie Sie angerufen?«
    »Es war kurz nach 19 Uhr.«
    Er kniff die Augen zusammen, dann öffnete

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