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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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trübselig. »Nach einer Weile wurde es fast zu einer Obsession.
    Aber ich glaube nicht, dass Foscol etwas über diesen verborgenen Defekt wusste.«
    »Für die Alarm-Anweisung, die an alle Sektoren geht, möchte ich es trotzdem Mord und versuchten Mord
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    nennen«, sagte Tuomonen und setzte offensichtlich eine Debatte fort. »Und der Mordversuch an einem kaiserlichen Auditor macht es zu Hochverrat, wodurch alle Streitereien über Beschlagnahmen überflüssig werden.«
    »Ja, sehr gut«, seufzte Vorkosigan und gab nach. »Aber sorgen Sie dafür, dass in Ihren Berichten die Tatsachen klar dargestellt werden.«
    »Wie ich sie sehe, Mylord.« Tuomonen verzog das
    Gesicht, dann brach es aus ihm heraus: »Verdammt, wenn ich daran denke, wie lange die Sache schon gegangen sein muss, und das direkt vor meiner Nase…!«
    »Aber nicht in Ihrem Amtsbereich, Hauptmann«,
    bemerkte Vorkosigan. »Es war die Aufgabe der Kaiserlichen Buchhaltung, diese Art von Betrug im öffentlichen Dienst aufzudecken. Doch … hier stimmt irgendetwas ganz und gar nicht.«
    »Das will ich wohl meinen!«
    »Nein, ich meine über das Offensichtliche hinaus.«
    Vorkosigan zögerte. »Sie haben ihre ganzen persönlichen Habseligkeiten zurückgelassen, jedoch zwei Schwebetransporter voll mit Geräten mitgenommen.«
    »Um sie zu … verkaufen?«, warf Ekaterin ein. »Nein, das ergibt keinen Sinn…«
    »Hm, und sie sind zusammen abgehauen und haben sich nicht aufgeteilt. Bei diesen Leuten schien es sich um eine Art komarranischer Patrioten zu handeln. Ich kann verstehen, dass sie vielleicht einen Diebstahl am barrayaranischen Kaiserreich als etwas ansehen, das zwischen Hobby und patriotischer Pflicht rangiert, aber… etwas vom 295
    komarranischen Terraforming-Projekt zu stehlen, von der Hoffnung ihrer zukünftigen Generationen? Und wenn es nicht nur darum ging, sich zu bereichern, wofür zum Teufel haben sie das ganze Geld verwendet?« Er blickte finster. »Das wird vermutlich das Wirtschaftsprüfer-Team des KBS klären müssen. Und ich möchte, dass technische Experten herkommen und schauen, ob sie aus dem ganzen Schlamassel klug werden, der hier zurückgeblieben ist.
    Und nicht zurückgeblieben ist. Es ist klar, dass Soudhas Mannschaft im Technikgebäude etwas zusammengebastelt hat, und ich glaube nicht, dass das etwas mit Abwärme zu tun hat.« Er rieb sich die Stirn und murmelte: »Ich wette, Marie Trogir könnte es uns erzählen. Verdammt, aber ich wünschte, ich hätte Madame Radovas einer Schnell-Penta-Befragung unterzogen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.«
    Ekaterin schluckte einen Klumpen Angst und Erniedrigung hinunter. »Ich werde es meinem Onkel sagen müssen.«
    Vorkosigan blickte zu ihr auf. »Diese Aufgabe werde ich übernehmen, Madame Vorsoisson.«
    Sie runzelte die Stirn, hin und her gerissen zwischen –
    wie ihr vorkam – matter Dankbarkeit und einem trübseligen Pflichtgefühl, doch sie brachte nicht die Kraft auf, um mit ihm zu streiten. Der Sanitäter beendete die
    Versorgung von Vorkosigans Handgelenken.
    »Ich muss die Sache hier Ihrer Obhut überlassen,
    Hauptmann, und nach Serifosa zurückkehren. Ich wage nicht selbst zu fliegen. Madame Vorkosigan, würden Sie so nett sein und…?«
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    »Sie werden eine Wache mitnehmen«, sagte Tuomonen
    mit einem leicht drohenden Ton.
    »Ich muss den Leichtflieger zurückbringen«, sagte
    Ekaterin. »Er ist nur gemietet.« Sie kniff die Augen zusammen, als sie erkannte, wie dumm das klang. Aber es stellte in diesem tödlichen Chaos das einzige Bruchstück von Ordnung dar, das sie im Augenblick wiederherstellen konnte. Und dann kam verspätet die Erkenntnis: Ich kann nach Hause gehen. Es ist sicher, nach Hause zu gehen, Ihre Stimme wurde kräftiger. »Gewiss doch, Lord Vorkosigan.«
    Die Anwesenheit des stämmigen jungen Wachsoldaten, der hinter ihnen in den Flieger gezwängt saß, Vorkosigans Erschöpfung und Ekaterins emotionale Desorientierung ließen auf dem Rückflug nach Serifosa kaum ein Gespräch aufkommen. Ekaterin zog nicht wenige Blicke auf sich, als sie den Flieger am Mietschalter zurückgab, höflich gefolgt von einem voll bewaffneten Soldaten im Halbpanzer und einem zwergenhaften Mann mit blutbefleckten Kleidern und Verbänden an den Handgelenken; andrerseits hatten sie jedoch auf der Rückfahrt zu ihrer Wohnung ein
    Bubblecar ganz für sich allein. Mit müder Ironie bemerkte Ekaterin, dass es auf dieser Strecke heimwärts keinen Stau im System gab. Sie überlegte, ob

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