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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sicherheitsüberprüfung vor. Vorkosigan schob sich in eine absichtlich entspanntere Stellung und lehnte sich an einen gepolsterten Sessel. Hauptmann Tuomonen betrat die Vorhalle, gefolgt von einem weiteren barrayaranischen Soldaten in Halbpanzer und drei Männern 291
    in Sanitätskleidung.
    »Mylord!«, rief Tuomonen und nahm seine Sauerstoffmaske ab. In Ekaterins Ohren klang sein Ton vertraut mütterlich, so etwa zwischen Gott s ei Dank, dass dir nichts passiert ist und Ich werde dich mit meinen bloßen Händen erwürgen.
    »Guten Abend, Hauptmann«, erwiderte Vorkosigan
    freundlich. »Es freut mich, Sie zu sehen.«
    »Sie haben mich nicht darüber in Kenntnis gesetzt!«
    »Ja, das war ganz und gar mein Fehler, und ich werde Sie bestimmt in meinem Bericht entlasten«, erklärte Vorkosigan besänftigend.
    »Darum geht es nicht, verdammt noch mal!« Tuomonen
    trat zu ihm und winkte einen Sanitäter heran. Dann
    bemerkte er Vorkosigans aufgequollene Handgelenke und seine blutigen Hände. »Wer hat Ihnen das angetan?«
    »Ich fürchte, das habe ich mir eher selbst angetan.«
    Vorkosigans Pose gekünstelter Ungezwungenheit wandelte sich wieder in seine ursprüngliche Grimmigkeit. »Es hätte noch schlimmer sein können, wie ich Ihnen gleich zeigen werde. Auf der Rückseite des Gebäudes. Ich möchte, dass Sie alles aufzeichnen, ein komplettes Scanning. Alles, wobei Sie sich unsicher sind, überlassen Sie den Experten aus dem Hauptquartier. Ich möchte, dass sofort ein erstklassiges Spurensicherungsteam von Solstice hergeholt wird. Zwei Teams, eins für hier draußen, ein zweites für die prächtig frisierten KomKonsolen in den Büros des Terraforming-Projekts. Aber zuerst sollten wir«, er blickte auf die Sanitäter und Ekaterin, »die Leiche von Adminis292
    trator Vorsoisson losbinden.«
    »Hier ist der Schlüssel«, murmelte Ekaterin benommen und holte das Metallstück aus der Tasche.
    »Danke«, sagte Vorkosigan und nahm ihn entgegen.
    »Warten Sie hier, bitte.« Er reckte das Kinn, überprüfte seine Maske und setzte sie auf, dann führte er den immer noch protestierenden Tuomonen zurück durch die Luftschleuse und winkte den Sanitätern gebieterisch, ihm zu folgen. Ekaterin hörte immer noch das Gepolter und die angespannten scharfen Stimmen der bewaffneten Wachen, die jetzt aus fernen Korridoren tiefer im Bürogebäude kamen.
    Sie kauerte sich auf dem Sessel zusammen, den
    Vorkosigan freigemacht hatte, und kam sich dabei sehr komisch vor, weil sie nicht den Männern zu Tien folgte.
    Doch es schien, als würde diesmal jemand anderer den Schlamassel aufräumen. Ein paar Tränen rollten ihr über die Wangen, Nachwirkungen des körperlichen Schocks, vermutete sie, denn sie empfand gewiss nicht mehr
    Gefühle, als wenn sie ein Klumpen Blei gewesen wäre.
    Nach einiger Zeit kehrten die Männer in die Vorhalle zurück, wo Tuomonen schließlich Vorkosigan überredete, sich hinzusetzen und vom rangältesten Sanitäter seine Handgelenke behandeln zu lassen.
    »Das ist nicht die Behandlung, um die ich mir im
    Augenblick die meisten Gedanken mache«, beschwerte
    sich Vorkosigan, während ein Hypospray mit Synergin ihm seitlich in den Hals zischte. »Ich muss nach Serifosa zurück. Ich brauche unbedingt etwas aus meinem Gepäck.«
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    »Ja, Mylord«, sagte der Sanitäter beruhigend und fuhr damit fort, die Wunden zu reinigen und zu verbinden.
    Tuomonen ging zu seinem Luftwagen hinaus, um seinen KBS-Vorgesetzten in Solstice einen knappen Bericht zu erstatten, dann kehrte er zurück, lehnte sich an die Sessellehne und schaute dem Sanitäter zu.
    Vorkosigan beäugte über den Sanitäter hinweg Ekaterin.
    »Madame Vorsoisson. Im Nachhinein, wenn Sie so zurückdenken – hat Ihr Mann jemals etwas gesagt, was darauf hindeutete, dass dieser Schwindel noch mit etwas anderem als Geld zu tun hat?«
    Ekaterin schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, Madame Vorsoisson«, warf Tuomonen in
    barschem Ton ein, »der KBS wird die Sache mit den sterblichen Überresten Ihres verstorbenen Gatten in die Hand nehmen. Da ist eine komplette Untersuchung notwendig.«
    »Ja, natürlich«, sagte Ekaterin matt. Sie hielt inne. »Und was dann?«
    »Wir werden Sie es wissen lassen, Madame.« Er wandte sich Vorkosigan zu, mit dem er offensichtlich ein Gespräch fortsetzte. »Und an was haben Sie noch gedacht, als Sie dort draußen festgebunden waren?«
    »Alles, woran ich wirklich denken konnte, war, wann mein nächster Anfall fällig ist«, sagte Vorkosigan

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