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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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fort.
    »Falls Thorne dort ist, dann ist das Rätsel gelöst. Wenn nicht, dann weiß sie vielleicht wenigstens, wohin Thorne unterwegs war.« Er versuchte zu entscheiden, welches von beiden mehr Bestürzung auslösen würde. Die Erinnerung an die heißen Nieten, die ihm über den Scheitel sausten, ließen ihn auf das erste Ergebnis hoffen, ungeachtet, was Nicol empfinden mochte.
    Venn öffnete zustimmend eine obere Hand, drehte sich
    halb um und tippte mit einer unteren Hand einen Such—
    Code an seiner KomKonsole ein. Miles' Herz hüpfte, als das gelassene Gesicht von Granat Fünf erschien und ihre frische Stimme sich meldete, doch es war nur ein automatisches Antwortprogramm. Venns Augenbrauen zuckten; er hinterließ eine kurze Aufforderung, sie solle zum frühest möglichen Zeitpunkt mit ihm Kontakt
    aufnehmen, und beendete dann die Verbindung.
    »Sie könnte einfach schlafen«, bemerkte die
    Schichtleiterin.
    »Schicken Sie einen Polizisten zur Überprüfung«, sagte Miles mit etwas gepresster Stimme. Dann fiel ihm ein, dass er diplomatisch vorgehen sollte, und er fügte hinzu: »Bitte.«
    Mit einem Gesicht, als sähe sie ihren Schlafsack vor
    ihren Augen davonschweben, machte Teris Drei erneut
    einen Abgang. Miles und Roic kehrten zu Nicol zurück, die ängstliche Blicke auf sie richtete, während sie in den 1210
    Wartebereich schwebten. Miles zögerte nur kurz, bevor er ihr berichtete, was der Polizist gesehen hatte.
    »Kannst du dir einen Grund vorstellen, warum sie sich
    getroffen haben?«, fragte Miles sie.
    »Eine Menge«, antwortete sie vorbehaltlos und
    bestätigte damit Miles' geheimes Urteil. »Ich bin mir
    sicher, dass sie von Bel Neues über Fähnrich Corbeau
    erfahren wollte, oder ob irgendetwas geschehen war, was seine Chancen beeinflussen könnte. Wenn sie auf dem
    Heimweg durch das Gelenk zufällig Bel über den Weg lief, dann hätte sie sicherlich die Chance ergriffen und versucht, von ihm etwas zu erfahren. Oder sie wollte einfach jemanden haben, bei dem sie sich aussprechen konnte. Die meisten ihrer anderen Freunde sind nach dem barrayaranischen Angriff und dem Feuer nicht so mitfühlend, was ihre Romanze angeht.«
    »Okay, damit wäre die erste Stunde erklärt. Aber nicht mehr. Bel war müde. Was dann?«
    Sie kehrte hilflos frustriert alle vier Hände nach außen.
    »Ich habe keine Vorstellung.«
    Miles eigene Vorstellung war nur allzu heftig aktiv.
    Brauche Daten, verdammt!, wurde zu seinem privaten Mantra. Er überließ es Roic, weiter ablenkendes Geplauder mit Nicol zu betreiben, und begab sich mit dem Gefühl, ein wenig egoistisch zu sein, an den Rand des Raumes, um über seinen Kommunikator Ekaterin anzurufen.
    Ihre Stimme war schläfrig, aber fröhlich, und sie
    beharrte hartnäckig darauf, dass sie schon wach gewesen sei und gerade aufstehen wolle. Sie tauschten ein paar 1211
    sprachliche Zärtlichkeiten aus, die niemanden etwas
    angingen außer sie selbst, und er beschrieb, was er als Ergebnis des Klatsches herausgefunden hatte, den sie über Solians Nasenbluten aufgeschnappt hatte, und das schien ihr sehr zu gefallen.
    »Also, wo bist du jetzt und was hast du zum Frühstück
    gegessen?«, fragte sie.
    »Das Frühstück ist aufgeschoben. Ich bin im
    Hauptquartier des Sicherheitsdienstes der Station.« Er zögerte. »Bel Thorne wird seit gestern Abend vermisst, und man bereitet gerade eine Suche nach ihm vor.«
    Das wurde mit einem kleinen Schweigen quittiert, und
    ihre Antwort war so sorgfältig neutral gehalten wie seine eigene Bemerkung. »Oh, das ist sehr Besorgnis erregend.«
    »Ja.«
    »Du behältst doch Roic die ganze Zeit bei dir. nicht
    wahr?«
    »O ja. Die Quaddies lassen mich jetzt auch von
    bewaffneten Wachen begleiten.«
    »Gut.« Sie atmete ein. »Gut.«
    »Die Situation wird hier ziemlich undurchsichtig. Vielleicht muss ich dich am Ende noch nach Hause schicken.
    Allerdings haben wir noch vier weitere Tage Zeit bis zu einer solchen Entscheidung.«
    »Gut, nach vier weiteren Tagen können wir dann
    darüber reden.«
    Sein Wunsch, sie nicht weiter zu beunruhigen, und ihr
    Wunsch, ihn nicht ungebührlich abzulenken, ließ das
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    Gespräch erlahmen, und er riss sich vom beruhigenden
    Klang ihrer Stimme los, damit sie gehen konnte, um sich zu baden und anzukleiden und ihr eigenes Frühstück
    einzunehmen,
    Miles überlegte, ob er und Roic nicht Nicol heimbringen und danach vielleicht versuchen sollten, die Station in der Hoffnung auf eine zufällige Begegnung selbst

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