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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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was für Wunden haben sie verdeckt?«
    »Weiß nich.«
    »Nun, scharfe Schnitte? Verbrennungen, Blasen, wie
    von einem Plasmabogen? Erinnerst du dich daran, dass du sie spater gesehen hast?«
    Nikki zuckte wiederholt die Achseln. Sein Gesicht war starr. »Ich weiß nich. Sie waren gezackt und gingen wohl ganz herum. Er hat immer noch die roten Narben.« Seine Stimme klang gepresst, den Tränen nahe.
    Vormoncrief blickte ihn gebannt an. »Das hatte ich nicht bemerkt. Er achtet sehr darauf, lange Ärmel zu tragen, - 523 -
    nicht wahr? Im hohen Sommer, ha. Doch hatte er noch
    andere Spuren, in seinem Gesicht vielleicht? Quetschungen, Kratzer, vielleicht ein blaues Auge?«
    »Weiß nich…«
    »Bist du sicher? «
    »Leutnant Vormoncrief«, unterbrach Ekaterin das
    Verhör scharf. Der Angesprochene erhob sich mit einem Ruck und drehte sich um. Nikki blickte auf, sichtlich erleichtert. »Was machen Sie da?«
    »Ah! Ekaterin, Madame Vorsoisson. Ich bin gekommen,
    um mit Ihnen zu sprechen.« Er deutete mit einer vagen Geste in den mit Bücherschränken gesäumten Salon.
    »Warum sind Sie dann nicht nach draußen gekommen,
    wo ich war?«
    »Ich habe die Gelegenheit ergriffen, mit Nikki zu reden, und ich bin sehr froh, dass ich es getan habe.«
    »Mama«, würgte Nikki hinter seiner Sesselbarrikade
    hervor, »er sagt, Lord Vorkosigan hat Papa umgebracht.«
    »Was?« Ekaterin starrte Vormoncrief an und vergaß dabei fast zu atmen.
    Vormoncrief gestikulierte hilflos und blickte sie ernst an. »Das Geheimnis ist enthüllt. Die Wahrheit ist bekannt.«
    »Was für eine Wahrheit? Wer hat was enthüllt?«
    »Es wird in der ganzen Stadt darüber geflüstert, nicht, dass jemand es wagt, etwas deswegen zu unternehmen.
    Klatschmäuler und Feiglinge, das sind sie alle. Aber das Bild wird deutlicher. Zwei Männer gingen in die komarranische Widlnis hinaus. Einer kehrte zurück, - 524 -
    anscheinend mit einigen recht seltsamen Verletzungen. Ein Unfall mit einer Atemmaske, ja wirklich. Aber mir war sofort klar, dass Sie nicht den Verdacht auf ein Verbrechen gehabt haben konnten, bis Vorkosigan die Deckung fallen ließ und bei seinem Dinner Ihnen den Heiratsantrag machte. Kein Wunder, dass Sie schreiend hinausgerannt sind.«
    Ekaterin öffnete den Mund. Albtraumerinnerungen
    blitzten auf. ihre Beschuldigung ist physisch unmöglich.
    Alexi; ich weiß es. Ich habe beide gefunden, draußen in der Wildnis, den einen lebend, den anderen tot. Eine Kaskade von Sicherheitserwägungen sprudelte ihr durch den Kopf.
    Es war eine Kette aus sehr wenigen Gliedern, von den
    Einzelheiten von Tiens Tod zu den Personen und Objekten, die niemand zu erwähnen wagte. »Es war ganz und gar nicht so.« Das klang schwächer, als sie beabsichtigt hatte…
    »Ich würde wetten, dass Vorkosigan nie unter Schnell-Penta verhört wurde. Habe ich Recht?«
    »Er war beim KBS. Ich bezweifle, dass man ihn unter
    Schnell-Penta befragen kann.«
    »Wie praktisch.« Vormoncrief machte eine ironische
    Miene.
    »Ich bin unter Schnell-Penta befragt worden.«
    »Man hat Sie vom Verdacht der Mittäterschaft entlastet, ja! Dessen war ich mir sicher!«
    »Was für eine… Mittäterschaft?« Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Die peinlichen Details der schonungslosen Befragung unter der Wahrheitsdroge, die sie auf Komarr nach Tiens Tod erduldet hatte, brodelten in ihrer Erinnerung hoch. Vormoncrief kam zu spät mit seiner - 525 -
    grässlichen Beschuldigung. Noch bevor Tiens Leiche kalt gewesen war, hatte der KBS schon an dieses Szenario gedacht. »Ja, man hat mir alle Fragen gestellt, von denen man erwartet, dass ein gewissenhafter Ermittler sie einem nahen Verwandten nach einem mysteriösen Todesfall stellt.« Und noch mehr. »Also, worum geht es?«
    »Ein mysteriöser Todesfall, ja, Sie haben selbst damals einen Verdacht gehabt, ich wusste es!« Mit einer Handbewegung ging er über ihren hastigen Versuch hinweg, Unfalltod einzuflechten anstatt dieses schlecht gewählten Wortes mysteriös. »Glauben Sie mir, ich habe volles Verständnis für Ihr grässliches Dilemma. Sie wagen es nicht, den allmächtigen Vorkosigan anzuklagen, den Mutantenlord.« Bei der Nennung dieses Namens blickte Vormoncrief finster drein. »Gott weiß, welche Vergeltung er an Ihnen üben könnte. Doch, Ekaterin, auch ich habe mächtige Verwandte! Ich bin gekommen, um Ihnen – und Nikki – meinen Schutz anzubieten. Nehmen Sie meine Hand – vertrauen Sie mir…«, er öffnete die Arme und
    streckte sie nach

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