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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sache nicht dabei sein.« Sie zogen Dono in den Transporter, nein, nur halb in den Transporter. Einer der Männer holte eine Flasche aus der Tasche, nahm den Verschluss ab und stellte sie griffbereit an den Rand des Bodens des Transporters. Was zum Teufel…? Das ist keine Entführung.
    »Goff?«, rief der Mann, der Ivan aufspüren sollte,
    unsicher in die Dunkelheit, während er sich duckte und an den Wagen vorbeirannte.
    Das unter diesen Umständen extrem unangenehme Surren eines Vibramessers ertönte aus der Hand des Mannes, der sich über Dono beugte. Ivan riskierte alles, sprang auf und feuerte.
    Er erzielte einen direkten Treffer auf den Kerl, der Goff suchte; der Mann zuckte krampfhaft zusammen, fiel hin und bewegte sich nicht mehr. Donos Männer trugen schwere Betäuber, und das offenbar nicht ohne Grund. Ivan gelang es nur, einen der anderen anzuschießen. Sie ließen beide Dono los und sausten hinter den Transporter. Dono fiel auf den Boden und rollte sich zusammen; bei all dem Betäuberfeuer, das ringsum aufblitzte, war dies wahrscheinlich keine schlechtere Maßnahme als davonzurennen, aber Ivan hatte eine grässliche Vision von dem, was geschehen würde, wenn der Transporter zurückstieß.
    Von weiter oben an der Rampe, auf der anderen Seite
    des Transporters, schnalzten zwei weitere Betäuberschüsse in schneller Folge.
    - 707 -
    Schweigen.
    Einen Moment später rief Ivan vorsichtig: »Olivia?«
    Sie antwortete von weiter oben auf der Rampe mit einer atemlosen Kleinmädchen-Stimme: »Ivan? Dono?«
    Dono wand sich in Krämpfen auf dem Boden und
    stöhnte.
    Vorsichtig stand Ivan auf und lief auf den Transporter zu. Nach ein paar Sekunden, wahrscheinlich um zu sehen, ob er noch weiteres Feuer auf sich zog, erhob sich Olivia aus ihrer Deckung und kam leichtfüßig die Rampe zu ihm herabgelaufen.
    »Wo hast du den Betäuber her?«, fragte er, als sie um die Seite des Fahrzeugs gerannt kam. Sie war barfuß, und ihr Partykleid war um die Hüften hochgesteckt.
    »Goff.« Etwas zerstreut riss sie mit der freien Hand ihre Röcke wieder herunter. »Dono! O nein!« Sie schob den Betäuber in ihren Ausschnitt und kniete neben dem schwarz gekleideten Mann nieder. Dann hob sie eine Hand, die grässlich mit Blut bedeckt war.
    »Nur ein Schnitt in meinem Bein«, keuchte Dono. »O
    Gott! Au, au!«
    »Du blutest hier alles voll. Bleib still liegen, Schatz!«, befahl Olivia. Sie schaute sich etwas hektisch um, sprang auf und spähte in die dunkle höhlenhafte Leere des Laderaums des Transporters, dann riss sie entschlossen den beigen Spitzenüberrock ihres Partykleides herunter. Ritschratsch fetzte sie hastig eine Kompresse und einige Streifen zurecht, dann band sie die Kompresse fest auf die lange oberflächliche Schnittwunde an Donos Schenkel, um die - 708 -
    Blutung zu stoppen.
    Ivan umkreiste den Transporter, sammelte Olivias zwei Opfer ein, schleifte sie zurück und legte sie auf einen Haufen, wo er ein Auge auf sie haben konnte. Olivia hatte jetzt Dono in halb sitzende Stellung gebracht, sein Kopf lag zwischen ihren Brüsten, während sie besorgt sein dunkles Haar streichelte. Dono war blass und zitterte, sein Atem ging unregelmäßig.
    »Du hast einen Schlag in den Solarplexus bekommen,
    oder?«, fragte Ivan.
    »Nein. Weiter unten«, keuchte Dono. »Ivan … erinnerst du dich, wenn einer von euch beim Sport oder so in die Eier getreten wurde und zu Boden ging, wie ich da immer gelacht habe? Es tut mir Leid. Ich habe es nicht gewusst.
    Es tut mir Leid …«
    »Seht.« Olivia tröstete ihn.
    Ivan kniete sich nieder und inspizierte die Wunde.
    Olivias Erste Hilfe erfüllte ihren Zweck; der beigefarbene Spitzenstoff war mit hellem Blut durchtränkt, aber die Blutung hatte entschieden nachgelassen. Dono würde nicht hier verbluten. Der Angreifer hatte Donos Hose aufgeschlitzt; das Vibramesser lag verlassen in der Nähe auf dem Boden. Ivan stand auf und untersuchte die Flasche. Der scharfe Geruch von flüssiger Bandage ließ seinen Kopf zurückzucken. Er überlegte, ob er das Mittel Olivia für Dono anbieten sollte, aber er wusste nicht, mit welchen hässlichen Zusätzen es versehen war. Sorgfältig drehte er den Verschluss wieder drauf und schaute sich am Tatort um. »Es sieht so aus«, sagte er mit zittriger Stimme, - 709 -
    »als hätte jemand vorgehabt, deine betanische Operation rückgängig zu machen, Dono. Dich just vor der Abstimmung zu disqualifizieren.«
    »Das habe ich mir auch schon gedacht, ja«,

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