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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Tür und den zweiten am Liftrohr-Ausgang im zweiten Stock Stellung beziehen, sodass die Übrigen, als sie an Vorfolses Wohnung ankamen, nur noch eine nicht allzu einschüchternde Gruppe von vier Leuten darstellten.
    An der Tür hing über der Apartmentnummer etwas
    schief ein diskretes Messingschild; darauf stand Palais Vorfolse in einer Schrift, die eindrucksvoll sein sollte, aber in diesem Zusammenhang vor allem sehr Mitleid erregend wirkte. Ivan wurde an Tante Cordelias häufige Behauptung erinnert, Regierungen seien primär geistige Konstrukte.
    Lord Dono drückte auf die Klingeltaste.
    Ein paar Minuten später ertönte eine nörgelige Stimme aus der Sprechanlage. Das kleine Quadrat des Vid-Schirms blieb leer. »Was wollen Sie?«
    Dono blickte Szabo an und flüsterte: »Ist das Vorfolse?«
    »Hört sich so an«, murmelte Szabo zurück. »Zittert nicht genug, als dass es sein alter Gefolgsmann wäre.«
    »Guten Abend, Graf Vorfolse«. sagte Dono ruhig in die Sprechanlage. »Ich bin Lord Dono Vorrutyer.« Er wies auf seine Begleiter. »Ich glaube, Sie kennen Ivan Vorpatril und meinen Gefolgsmann Szabo. Miss Olivia Koudelka. Ich habe vorbeigeschaut, um mit Ihnen über die morgige Abstimmung über den Grafentitel meines Distrikts zu sprechen.«
    »Es ist zu spät«, erklärte die Stimme.
    Szabo rollte die Augen.
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    »Ich will Ihre Ruhe nicht stören«, fuhr Dono fort.
    »Gut. Dann gehen Sie.«
    Dono seufzte. »Gewiss doch. Sir. Aber bevor wir gehen, darf ich zumindest erfahren, wie Sie über dieses Thema morgen abzustimmen gedenken?«
    »Mir ist es egal, welcher Vorrutyer den Distrikt
    bekommt. Die ganze Familie ist gestört. Eine Plage auf beiden Seiten.«
    Dono holte Luft und lächelte weiter. »Jawohl, Sir, aber bedenken Sie die Konsequenzen. Wenn Sie sich enthalten und die Abstimmung zu keiner Entscheidung führt, dann wird sie einfach wiederholt werden müssen. Und das immer wieder, bis schließlich eine Mehrheit erreicht ist.
    Ich würde auch gerne darauf hinweisen, dass Sie meinen Cousin als einen höchst unbequemen Kollegen empfinden würden – hitzig und sehr zu Parteigeist und Streit neigend.«
    Aus der Sprechanlage kam ein so langes Schweigen,
    dass Ivan sich zu fragen begann, ob Vorfolse schon zu Bett gegangen war.
    Olivia beugte sich in den Bereich der Scanner-Kamera
    und sagte munter: »Graf Vorfolse, Sir, wenn Sie für Lord Dono stimmen, dann werden Sie es nicht bedauern. Er wird sowohl dem Vorrutyer-Distrikt wie auch dem Kaiserreich eifrig dienen.«
    Einen Moment später antwortete die Stimme: »He, Sie
    sind eines von Kommodore Koudelkas Mädchen, nicht
    wahr? Unterstützt dann wohl Aral Vorksoigan diesen
    Unsinn?«
    - 702 -
    »Lord Miles Vorkosigan, der als Stimmvertreter seines Vaters handelt, unterstützt mich völlig«, erwiderte Dono.
    »Unbequem. Ha! Der ist vielleicht unbequem.«
    »Kein Zweifel«, sagte Dono liebenswürdig. »Das habe
    ich selbst bemerkt. Aber wie beabsichtigen Sie zu
    stimmen?«
    Eine weitere Pause folgte. »Ich weiß es nicht. Ich werde darüber nachdenken.«
    »Danke, Sir.« Dono gab ihnen ein Zeichen zum
    Rückzug; sein kleines Gefolge begleitete ihn in Richtung der Liftrohre.
    »Das war aber nicht allzu überzeugend«, bemerkte Ivan.
    »Hast du eine Ahnung, wie positiv Ich werde darüber nachdenken klingt, angesichts einiger Antworten, die ich sonst bekommen habe«, erwiderte Dono etwas gedämpft.
    »Im Vergleich mit gewissen Kollegen ist Graf Vorfolse ein Springbrunnen an Großzügigkeit.« Sie nahmen den Gefolgsmann mit und begaben sich durch das Liftrohr ins Erdgeschoss. Als sie das Foyer erreichten, fügte Dono hinzu: »Man muss Vorfolse zugute halten, dass er integer ist. Es gibt eine Anzahl zweifelhafter Methoden, wie er seinem Distrikt Gelder entziehen könnte, um sich hier einen opulenteren Lebensstil zu leisten, aber er nutzt sie nicht.«
    »Ha«, sagte Szabo. »Wenn ich einer seiner Lehensleute wäre, würde ich ihn verdammt noch mal dazu ermuntern, dass er etwas stiehlt. Das wäre besser als diese elende knickrige Farce. Es ist einfach nicht passend für einen Vor.
    Es macht keine gute Figur.«
    - 703 -
    Sie verließen das Gebäude mit Szabo an der Spitze.
    Dono und Olivia gingen irgendwie Seite an Seite, Ivan folgte, hinterdrein kamen die beiden anderen Gefolgsleute.
    Als sie den Fußgängereingang zur trüb beleuchteten
    Garage hinter sich hatten, blieb Szabo plötzlich stehen und sagte: »Wo zum Teufel ist der Wagen?« Er hob seinen

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