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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Lordwächter die Kammer zur Ordnung.
    Immer noch kein Anzeichen von Dono, verdammt! Aber
    dem gegnerischen Team fehlten auch ein paar Leute. Wie Miles es René vorhergesagt hatte, beanspruchte eine Reihe von Grafen der konservativen Partei ihr zweiminütiges Rederecht und begann den Kreis einander weiterzugeben; zwischen den Sprechern gab es lange Pausen, in denen in Papieren geblättert wurde. Erfahren in dieser Übung, schauten alle Grafen auf ihre Chronos, zählten die Anwesenden und richteten sich gemütlich ein. Gregor beobachtete das Spiel unbewegt und zeigte kein Zeichen von Ungeduld oder irgendeiner anderen Emotion auf seinem kühlen, schmalen Gesicht. Miles biss sich auf die Lippe, sein Herzschlag wurde schneller. Dieser Augenblick, in dem es ernst wurde, ähnelte sehr einer Schlacht, ja. Was immer er ungetan gelassen hatte, jetzt war es zu spät, es noch zu ändern. Los, los, los!
    Angst schnürte Ekaterin die Kehle zu, als sie auf das Läuten an der Tür reagierte und Vassily und Hugo entdeckte, die auf der Veranda ihrer Tante warteten. Dann folgte ein Anfall von Wut auf sie beide, weil sie einmal mehr ihre frühere Freude, Verwandte zu sehen, ruiniert hatten. Doch sie zügelte ihre explodierenden Emotionen und sagte wenig einladend: »Ja? Was wollt ihr beiden jetzt?«
    Sie schauten einander an. »Dürfen wir reinkommen?«,
    fragte Hugo.
    - 720 -
    »Warum?«
    Vassily ballte die Fäuste, dann rieb er eine feucht
    wirkende Hand an seiner Hosennaht ab. Heute hatte er
    seine Leutnantsuniform gewählt. »Es ist äußerst dringend.«
    Er hatte wieder diesen nervösen Gesichtsausdruck, der zu besagen schien: Hilfe, ich bin in der korrupten Hauptstadt! Ekaterin spürte die starke Versuchung, beide abzuweisen und Vassily seinem Schicksal zu überlassen, doch Hugo fügte hinzu: »Bitte, Ekaterin. Es ist wirklich sehr dringend.«
    Mürrisch gab sie nach und wies sie in den Salon ihrer Tante.
    Sie setzten sich nicht. »Ist Nikki hier?«, fragte Vassily sofort.
    »Ja. Warum?«
    »Ich möchte, dass Sie ihn sofort reisefertig machen. Ich möchte ihn so schnell wie möglich aus der Hauptstadt wegbringen.«
    »Was?« Ekaterin schrie es fast, »Warum? Was für Lügen haben Sie diesmal geschluckt? Ich habe Lord Vorkosigan weder gesehen noch gesprochen, außer bei einem kurzen Besuch vorgestern, um ihm zu sagen, dass ich ins Exil geschickt wurde. Und dem haben Sie zugestimmt! Hugo ist mein Zeuge!«
    Vassily schwenkte die Hände. »Darum geht es nicht. Ich habe eine neue und noch beunruhigendere Information.«
    »Falls sie aus derselben Quelle stammt, dann sind Sie ein größerer Narr, als ich es für möglich hielt, Vassily Vorsoisson.«
    - 721 -
    »Ich habe sie überprüft, indem ich Lord Richars selbst anrief. In den letzten beiden Tagen habe ich noch viel mehr über diese instabile Situation erfahren. Sobald heute Vormittag Richars Vorrutyer der Grafentitel des Vorrutyer-Distrikts zugesprochen wird, beabsichtigt er, im Rat der Grafen eine Mordanklage wegen des Todes meines Cousins gegen Lord Auditor Vorkosigan einzubringen. Da wird meiner Meinung nach Blut an die Wände spritzen.«
    Ekaterins Magen krampfte sich zusammen. »O nein! Der
    Narr…!«
    Angelockt von den lauten Stimmen, kam Tante Vorthys
    rechtzeitig um die Ecke von der Küche und bekam das
    noch mit. Nikki, der ihr folgte, unterließ seinen begeisterten Ausruf Onkel Hugo!, als er die angespannten Gesichter der Erwachsenen sah.
    »Nanu, hallo, Hugo«, sagte Tanta Vorthys. Unsicher
    fügte sie hinzu: »Und, hm … Vassily Vorsoisson, ja?«
    Ekaterin hatte ihr und Nikki nur in groben Zügen vom
    vorherigen Besuch der beiden erzählt; Nikki war
    ungehalten und ein wenig erschrocken gewesen. Tante
    Vorthys hatte Miles' Meinung unterstützt, dass es am
    besten wäre, auf Onkel Vorthys' Rückkehr zu warten, um dann zu versuchen, das Missverständnis aufzuklären.
    Hugo nickte ihr zum Gruß respektvoll zu und fuhr dann mit schwerer Stimme fort: »Ich muss da Ekaterin zustimmen, doch das unterstützt Vassilys Befürchtungen nur. Ich kann mir nicht vorstellen, was in Vorrutyer gefahren ist. dass er einen solchen Schritt unternehmen will, während Aral Vorkosigan selbst in der Stadt ist. Man sollte meinen, er würde wenigstens so vernünftig sein und - 722 -
    warten, bis der Vizekönig nach Sergyar zurückgekehrt ist, bevor er dessen Erben angreift.«
    »Aral Vorkosigan!«, rief Ekaterin. »Glaubt ihr wirklich, dass Gregor unbekümmert diesen Angriff auf eine seiner

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