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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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musterte Corbeau kurz, während dieser sich wieder setzte. »Hören Sie auf zu hyperventilieren«, fügte er hinzu.
    Corbeau schluckte und brachte nur ein vorsichtiges
    »Mylord« heraus.
    Miles verschränkte die Finger. »Sie stammen von Sergyar, oder?«
    Corbeau blickte auf seine Arme und machte eine halbherzige Bewegung, um seine Ärmel herunterzurollen.
    »Nicht dort geboren, Mylord. Meine Eltern sind ausgewandert, als ich etwa fünf Jahre alt war.« Er blickte auf den schweigenden Roic in seiner braun-silbernen Uniform und fügte hinzu: »Sind Sie …«, dann verschluckte er. was immer er hatte sagen wollen.
    Doch Miles konnte die Lücke füllen. »Ich bin der Sohn von Vizekönig und Vizekönigin Vorkosigan, jawohl. Einer von ihren Söhnen.«
    Corbeau stieß ein stummes Oh aus. Der unterdrückte Schrecken in seinem Gesicht verringerte sich jedoch nicht.
    »Ich habe gerade die beiden Leute von der Flottenpatrouille gesprochen, die man geschickt hatte, um Sie von 103
    Ihrem Ausgang auf der Station zurückzuholen. Jetzt würde ich gerne gleich Ihre Version dieses Ereignisses hören.
    Aber zuerst – haben Sie Leutnant Solian gekannt, den komarranischen Sicherheitsoffizier an Bord der Idris ?«
    Die Gedanken des Piloten waren so offensichtlich auf seine eigenen Angelegenheiten konzentriert, dass er einen Moment brauchte, um Miles’ Frage zu verstehen. »Ich bin ihm ein oder zwei Mal bei einigen unserer früheren Zwischenstopps begegnet, Mylord. Ich kann nicht behaupten, dass ich ihn kannte. Ich bin nie an Bord der Idris gewesen.«
    »Haben Sie über sein Verschwinden nachgedacht? Haben Sie eine Vorstellung, was mit ihm geschehen sein könnte?«
    »Nein … eigentlich nicht.«
    »Kapitän Brun meint, er könnte desertiert sein.«
    Corbeau verzog das Gesicht. »Natürlich denkt Brun so.«
    »Warum Brun?«
    Corbeau setzte zum Sprechen an, dann hielt er inne. Er blickte noch unglücklicher drein. »Es wäre nicht passend für mich, meine Vorgesetzten zu kritisieren, Mylord, oder ihre persönlichen Meinungen zu kommentieren.«
    »Brun hat Vorurteile gegenüber den Komarranern.«
    »Das habe ich nicht gesagt!«
    »Das war meine Beobachtung, Fähnrich.«
    »Ach so.«
    »Nun, lassen wir das einstweilen. Zurück zu Ihren Problemen. Warum haben Sie nicht den Befehl zur Rückkehr beantwortet, den Sie über Ihren Kommunikator bekamen?«
    Corbeau tippte auf sein leeres linkes Handgelenk; die 104
    Quaddies hatten bei der Verhaftung alle barrayaranischen Kommunikatoren konfisziert. »Ich hatte ihn abgenommen und in einem anderen Zimmer gelassen. Ich muss geschlafen haben, während es piepste. Von dem Befehl zur Rückkehr habe ich erst erfahren, als diese beiden, beiden …«, er rang einen Moment lang mit sich, dann fuhr er bitter fort, » Schläger an die Tür von Granat Fünf schlugen. Sie schoben sie einfach beiseite …«
    »Haben sie sich ordnungsgemäß ausgewiesen und den
    Befehl eindeutig überbracht?«
    Corbeau, zögerte, sein Blick auf Miles wurde schärfer.
    »Ich gebe zu, Mylord«, sagte er langsam, »Sergeant Touchevs Ankündigung ›Also, Mutanten-Liebhaber, die Show ist vorbei‹ vermittelte meinem Empfinden nach nicht gerade die Nachricht ›Admiral Vorpatril hat allen barrayaranischen Besatzungsmitgliedern befohlen, auf ihre Schiffe zurückzukehren‹. Nicht direkt jedenfalls. Ich war ja gerade erst aufgewacht, wissen Sie.«
    »Haben sie sich ausgewiesen?«
    »Nein – nicht mit Worten.«
    »Haben sie Kennkarten gezeigt?«
    »Nun ja … sie waren in Uniform, mit ihren Armbinden von der Militärpolizei.«
    »Haben Sie sie als Sicherheitsleute der Flotte erkannt, oder meinten Sie, es handle sich um einen privaten Besuch – ein paar Kameraden, die in ihrer Freizeit ihren rassistischen Dampf ablassen?«
    »Es … hm … nun – die beiden Sachen schließen sich
    nicht gerade gegenseitig aus, Mylord. Meiner Erfahrung nach.«

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    Damit hat der Junge leider Recht. Miles holte Luft.
    »Aha.«
    »Ich bewegte mich langsam, noch halb im Schlaf. Als sie mich herumschubsten, dachte Granat Fünf, sie würden mich angreifen. Ich wünschte, sie hätte nicht versucht zu
    … Ich schlug Touchev erst nieder, als er sie aus ihrem Schwebesessel warf. Von da an … ging alles irgendwie den Bach runter.« Corbeau blickte finster auf seine Füße, die in Friktionspantoffeln aus Gefängnisbeständen steckten.
    Miles lehnte sich zurück. Wirf diesem Jungen eine Rettungsleine zu. Er ist am Ertrinken. »Wissen Sie«, sagte er sanft,

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