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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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glaube ich.
    Ich gebe zu, das Szenario ist extrem undurchsichtig geworden. Meine Bitte ist also, dass Sie alle möglichen Einrichtungen auf Station Graf ausfindig machen, wo eine solche Gewebesynthese durchgeführt werden könnte, und dass Sie nachschauen, ob es Aufzeichnungen über die Herstellung einer derartigen Menge Blut gibt und für wen sie hergestellt wurde. Oder ob es möglich gewesen wäre, sie ohne Aufzeichnungen durch die Kontrolle schlüpfen zu lassen.
    Ich glaube, wir können mit Sicherheit annehmen, dass derjenige, der sie herstellen ließ, ob nun Solian oder ein Unbekannter, an einer Geheimhaltung sehr interessiert war.
    Der Flottenarzt berichtet, das Blut sei wahrscheinlich höchstens einen Tag, bevor es verschüttet wurde, erzeugt worden, aber um sicherzugehen, sollten die Ermittlungen lieber bis zu dem Zeitpunkt zurückgehen, als die Idris an die Station andockte.«
    »Ich … folge Ihrer Logik, gewiss.« Venn hielt seinen Kaffeekolben an den Mund, drückte und trank, dann reichte er ihn geistesabwesend an seine untere linke Hand weiter. »Ja, gewiss«, wiederholte er etwas schwächer. »Ich werde mich selbst darum kümmern.«
    Miles war befriedigt, dass er Venn gerade im richtigen 146
    Ausmaß aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, sodass dieser zwar aus Verlegenheit eine wirkungsvolle Aktion unternahm, jedoch nicht in einer Verteidigungshaltung erstarrte. »Danke.«
    »Ich glaube, Eichmeisterin Greenlaw wollte Sie heute früh auch sprechen, Lord Vorkosigan.«
    »Sehr gut. Sie können meinen Anruf zu ihr durchstellen, bitte schön.«
    Greenlaw war ein Morgenmensch, so schien es, oder sie hatte ihren Kaffee schon zuvor getrunken. Sie erschien in dem Holovid in ein anderes kunstvoll gearbeitetes Wams gekleidet und blickte streng hellwach drein. Vielleicht mehr aus diplomatischer Gewohnheit als aus dem Verlangen zu gefallen, nahm sie Miles gegenüber aufrechte Haltung ein.
    »Guten Morgen, Lord Auditor Vorkosigan. Als Reaktion auf die Petitionen der gestrandeten Passagiere der komarranischen Flotte habe ich für Sie einen Termin mit ihnen um 10 Uhr anberaumt. Sie können sich mit ihnen treffen, um ihre Fragen zu beantworten, und zwar in der größeren der beiden Herbergen, wo sie derzeit untergebracht sind. Hafenmeister Thorne wird sich mit Ihnen an Ihrem Schiff treffen und Sie dorthin führen.«
    Miles gab es einen regelrechten Ruck angesichts dieser anmaßenden Verplanung seiner Zeit und seiner Aufmerksamkeit. Ganz zu schweigen von dem unverhohlenen Schritt, ihn unter Druck zu setzen. Andererseits … dies lieferte ihm einen ganzen Raum voller Verdächtiger, genau die Leute, die er zu untersuchen wünschte. Er schlug einen Mittelweg zwischen Verärgerung und Wissbegier ein und 147
    bemerkte kühl: »Nett von Ihnen, dass Sie mich das wissen lassen. Was stellen Sie sich denn genau vor. was ich ihnen sagen kann?«
    »Das muss ich Ihnen überlassen. Diese Leute sind mit euch Barrayaranern gekommen; Sie unterstehen Ihrer Verantwortung.«
    »Madame, wenn das so wäre, dann wären schon alle auf dem Heimweg. Es kann keine Verantwortung ohne Macht geben. Die Unionsbehörden sind es, die diese Leute unter Hausarrest gestellt haben, und deshalb sind es auch die Unionsbehörden, die sie freilassen müssen.«
    »Wenn Sie fertig sind mit der Zahlung der Strafen, Kosten und Gebühren, die Ihre Leute hier angehäuft haben, dann werden wir nur allzu froh sein, sie gehen zu lassen.«
    Miles lächelte dünn und verschränkte seine Hände auf der Tischplatte. Er wünschte sich, die einzige neue Karte, die er an diesem Morgen ausspielen konnte, wäre weniger mehrdeutig. Trotzdem wiederholte er ihr gegenüber die Nachricht über Solians künstlich hergestellte Blutprobe, gut gespickt mit einer Beschwerde darüber, dass der Sicherheitsdienst der Quaddies diese merkwürdige Tatsache nicht schon eher festgestellt hatte. Wie schon Venn zuvor, spielte auch sie die Karte sofort zurück, indem sie bemerkte, dieser Beweis stütze eher die Theorie einer Fahnenflucht als die eines Mordes.
    »Schön«, sagte Miles. »Dann befehlen Sie der Polizei der Union, diesen Mann herbeizuschaffen. Ein ausländischer Planetarier, der im Quaddie-Raum herumwandert, kann für eine kompetente Polizeitruppe doch nicht so schwer zu finden sein. Unter der Voraussetzung, dass sie es 148
    tatsächlich versucht.«
    »Der Quaddie-Raum«, gab sie zurück, »ist kein totalitäres Staatswesen. Wie Ihr Leutnant Solian vielleicht beobachtet haben mag. Unsere

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