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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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fragte sie mit löblichem Misstrauen.
    »Den galaktischen Passagieren der Handelsflotte sagen, dass ich verdammt noch mal nichts für sie tun kann, dass sie hier stecken, bis Greenlaw sich bewegt, vielen Dank, haben Sie noch einen angenehmen Tag.«
    »Das klingt … wirklich unbefriedigend.«
    »So würde ich das auch bezeichnen.«
    »Eine Gräfin ist nach Gesetz und Tradition so etwas wie ein Hilfsgraf. Die Frau eines Auditors jedoch ist keine Hilfsauditorin«, sagte sie mit festem Ton und erinnerte dabei Miles an ihre Tante – Professora Vorthys war selbst die erfahrene Ehefrau eines Auditors. »Nicol und Granat Fünf haben vereinbart, mich heute Morgen mitzunehmen und mir die Gartenkultur der Quaddies zu zeigen. Wenn es dir nichts ausmacht, dann werde ich wohl an meinem ursprünglichen Plan festhalten.« Sie milderte diese vernünftige Ablehnung mit einem weiteren Kuss.
    Ein Anflug von Schuldbewusstsein ließ ihn das Gesicht verziehen. »Die Station Graf ist nicht gerade das, was wir uns als Zerstreuung während der Flitterwochen vorstellten.«
    »Oh, mir gefällt es. Du bist es, der sich mit all den schwierigen Leuten rumschlagen muss.« Sie verzog das Gesicht, und er wurde wieder an ihre Neigung erinnert, zu extremer Reserviertheit Zuflucht zu nehmen, wenn sie schmerzlich überwältigt war. Er bildete sich ein, dass dies in letzter Zeit seltener geschah. Es war ihm eine heimliche Freude gewesen zu sehen, wie sich in diesen vergangenen anderthalb Jahren ihr Selbstvertrauen und ihre Unbefangenheit bezüglich der Rolle der Lady Vorkosigan zunah152
    men und sich weiter entwickelten. »Vielleicht können wir uns treffen, wenn du mittags frei bist, und du kannst bei mir Dampf ablassen«, fügte sie hinzu, allerdings in einem Ton, als böte sie einen Austausch von Geiseln an. »Aber nicht, wenn ich dich dann erinnern muss zu kauen und zu schlucken.«
    »Nur den Teppich.« Dies wurde mit einem Kichern belohnt; ein Abschiedskuss erleichterte sein Herz im Voraus, als er zum Duschen ging. Während er, so überlegte Miles, sich glücklich fühlen konnte, dass sie eingewilligt hatte, mit ihm in den Quaddie-Raum zu kommen, war jetzt trotzdem jedermann auf Station Graf, von Vorpatril und Greenlaw angefangen, doch viel glücklicher dran als er.
    Die Mannschaften aller vier komarranischen Schiffe, die jetzt auf ihren Andockbühnen festsaßen, waren in eine Herberge gebracht worden und wurden dort in Hausarrest gehalten. Die Behörden der Quaddies hätten vorgegeben, die Passagiere nicht zu beschuldigen; bei ihnen handelte es sich um einen bunt zusammengewürfelten Haufen galaktischer Geschäftsleute, die sich mit ihren Waren dem Konvoi für unterschiedliche Abschnitte seiner Route angeschlossen hatten, da dies die ökonomischste Transport-weise für ihre Zwecke war. Aber natürlich konnte man sie nicht an Bord unbemannter Raumschiffe lassen, und so hatte man sie notgedrungen in zwei weitere, luxuriösere Herbergen verlegt.
    Theoretisch konnten sich die früheren Passagiere ohne weitere lästige Erfordernisse frei auf der Station bewegen, außer dass sie sich bei zwei Quaddie-Sichereitswachen an-153
    und abmelden mussten, welche die Ausgänge der Herberge bewachten – nur mit Betäubern bewaffnet, wie Miles im Vorübergehen bemerkte. Die Passagiere konnten sogar den Quaddie-Raum legal verlassen, nur blieben die Frachten, die die meisten begleitet hatten, noch beschlagnahmt an Bord der entsprechenden Schiffe. Und so wurden sie festgehalten nach dem Prinzip des Affen, dessen Hand in dem Topf mit Nüssen gefangen war, da sie das nicht loslassen wollten, was sie nicht abziehen konnten. Der »Luxus« der Herberge wurde zu einer weiteren Bestrafung durch die Quaddies, da der zwangsweise Aufenthalt zu Lasten der komarranischen Flottenkorporation berechnet wurde.
    Die Lobby der Herberge machte auf Miles den Eindruck künstlicher Bombastik, mit einer hohen Kuppeldecke, die einen Morgenhimmel mit dahinziehenden Wolken simulierte und wahrscheinlich im Laufe des Tageszyklus auch noch Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und Nacht durchlief. Miles überlegte, welche Planetenkonstellationen angezeigt wurden und ob sie variiert werden konnten, um den jeweils aktuellen Durchreisenden einen Gefallen zu tun.
    Der große offene Raum war umgeben von einem zweistöckigen Balkon mit einem Wartesaal, einem Restaurant und einer Bar, wo Gäste sich treffen, begrüßen und miteinander essen konnten. In der Mitte trug eine Gruppe hüfthoher trommelförmiger

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