Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen
periodischen Wartung bedürfen.
Die Wartung ist wieder fällig. Ich kann sie nicht viel länger aufschieben. Wenn man sich nicht um sie kümmert, dann können meine Kreaturen beschädigt werden oder sogar sterben.« Eine langfingrige Hand zog nervös an der anderen. »Noch schlimmer, sie nähern sich ihrer Reife. Ich habe eigentlich keine so lange Verzögerung meiner Reise erwartet. Wenn ich hier noch viel länger festgehalten werde, dann müssen sie herausgeholt oder vernichtet werden, und ich verliere den gesamten Wert meiner Fracht und meiner Zeit.«
»Welche Art von Tieren?«, fragte Miles neugierig.
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Der Hermaphrodit schaute auf ihn herab. »Vor allem
Schafe und Ziegen. Dazu noch einige andere spezielle Exemplare.«
»Hm. Vermutlich könnten Sie drohen, sie auf der Station freizulassen, und so die Quaddies zwingen, sich mit ihnen zu befassen. Wenn einige hundert speziell gefärbte Lämmer in den Ladebuchten herumrennen …« Dies brachte ihm einen extrem trockenen Blick von Hafenmeister Thorne ein, und so fuhr Miles geschmeidig fort: »Aber ich hoffe, es wird nicht so weit kommen.«
»Ich werde Ihren Wunsch Boss Watts unterbreiten«,
sagte Bel. »Wie ist Ihr Name, ehrenwerter Herrn?«
»Ker Dubauer.«
Bel verneigte sich leicht. »Warten Sie hier. Ich komme gleich zurück.«
Als Bel wegging, um Watts über Vid anzurufen, lächelte Dubauer verhalten und murmelte: »Vielen Dank, dass Sie mir geholfen haben, Lord Vorkosigan.«
»Keine Ursache.« Miles runzelte die Stirn und fügte hinzu: »Sind wir uns schon einmal begegnet?«
»Nein, Mylord.«
»Hm. Ach, übrigens, als Sie an Bord der Idris waren, sind Sie da Leutnant Solian begegnet?«
»Dem armen jungen Mann, von dem jeder meinte, er sei desertiert, aber jetzt sieht es so aus, als hätte er es nicht getan? Ich habe ihn gesehen, als er seinen Pflichten nachging.
Zu meinem Bedauern habe ich nie länger mit ihm gesprochen.«
Miles überlegte, ob er ihm die Neuigkeit über das synthetische Blut mitteilen sollte, doch dann entschied er sich 158
dafür, dies noch eine kleine Weile zurückzuhalten. Damit konnte er vielleicht noch etwas Besseres, Klügeres anzustellen, als es den übrigen Gerüchten hinzufügen. Etwa ein halbes Dutzend weiterer Passagiere von Aar Idris war während dieses Gesprächs nach vorne gekommen und wartete jetzt darauf, ihre eigenen Erlebnisse mit dem verschwundenen Leutnant vorzubringen.
Die kurzen Gespräche waren von zweifelhaftem Wert.
Ein kühner Mörder würde sicherlich lügen, ein gerissener aber würde sich einfach überhaupt nicht melden. Drei der Passagiere waren vorsichtig und knapp in ihren Worten, also pflichtgemäß präzis. Die anderen waren eifrig und voller Theorien, die sie mitteilen wollten, doch keine dieser Theorien stand im Einklang mit der Tatsache, dass das Blut in der Andockbucht untergeschoben war. Miles überlegte wehmütig, wie schön es wäre, wenn man jeden Passagier und jedes Besatzungsmitglied der Idris einem kompletten Verhör unter Schnell-Penta unterziehen könnte. Eine weitere Aufgabe, die Venn oder Vorpatril oder beide zusammen schon längst hätten erledigt haben sollen, verdammt noch mal. Leider hatten die Quaddies lästige Regeln über solche invasiven Methoden. Diese Durchreisenden auf Station Graf waren für die abrupteren barrayaranischen Vernehmungsmethoden tabu, und das barrayaranische Militärpersonal, bei dem Miles keine solchen Rücksichten nehmen müsste, stand auf seiner aktuellen Liste der Verdächtigen viel weiter unten. Die komarranischen zivilen Besatzungen stellten einen unklareren Fall dar als barrayaranische Untertanen, die sich jetzt auf Quaddie-Boden – wenn man das so nennen konnte – und unter Arrest der Quaddies befanden.
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Während dies sich hinzog, kehrte Bel zu Dubauer zurück, der mit gefalteten Händen still am Rand des Raumes gewartet hatte, und murmelte ihm zu: »Sobald der Lord Auditor hier fertig ist, kann ich Sie persönlich an Bord der Idris begleiten, damit Sie Ihre Fracht warten können.«
Miles unterbrach den letzten Enthusiasten, der ihm Theorien über Verbrechen vortragen wollte, und schickte ihn weg. »Ich bin fertig«, verkündete er und blickte auf das Chrono in seinem Kommunikator. Konnte er Ekaterin noch zum Mittagessen einholen? Zu diesem Zeitpunkt schien dies zweifelhaft zu sein, aber andererseits konnte sie unvorstellbar viel Zeit aufwenden, wenn sie Pflanzen betrachtete, und so hatte er vielleicht doch noch eine Chance.
Die drei
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