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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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meinte Malcolm. „Ich habe noch nie von einer zahmen Fliegenden Schlange gehört.“
    „Das sagt man mir öfters, Sir. Er ist ein Spielgefährte aus meiner Kinderzeit. Ich kann mich nicht an die Zeit erinnern, als ich ihn noch nicht dicht bei mir hatte.“
    Sie gingen durch einen Komplex verstreuter Bauwerke. Im Neo-Landschaftsstil gehalten, weit auseinanderliegend und unter der Inselvegetation verborgen, waren sie gegen Beobachtung aus der Luft gut getarnt. Die unregelmäßigen Formen zeigten nur Braun und Grün und verschmolzen mit dem Wald. Wenige Fenster waren zu sehen. Das einzige freistehende Gebäude war ein nadeldünner Beobachtungsturm, der seine scheibenförmige Krone über die Wipfel der höchsten Bäume streckte. Die Oberseite der Scheibe explodierte nach allen Richtungen in einem wilden elektronischen Haaraufbau. Zweifellos hatte man die Annäherung des Schwebers längst gesehen, bevor Kontakt aufgenommen wurde.
    „Für einen ruhigen, friedlichen Handelsmann trifft Seine Lordschaft extreme Vorsichtsmaßnahmen“, bemerkte Malcolm in der Hoffnung, dem Burschen irgendeine nützliche Information zu entlocken.
    „Ich kann diese Dinge nicht beurteilen, Sir, denn ich stehe erst seit ganz kurzer Zeit im Dienst Seiner Lordschaft. Übrigens, mein Name ist Philip. Es ist mir klar, daß Seine Lordschaft viele Bekannte hat, die nicht traurig wären, wenn er durch einen Akt der Gewalt umkäme. Deshalb sieht er sich vor. Eine interessante Persönlichkeit.“
    Malcolm forschte in dem harmlosen Gesicht des jungen Mannes. „Sie halten die Augen offen, Junge. Aber Sie kommen mir nicht wie der Typ vor, den Rose anzustellen pflegt. Welche Aufgabe haben Sie? Ich darf hinzufügen, daß Ihr außerplanetarer Akzent heraushängt wie eine Sonnenfackel.“
    „Ja, Sir, das weiß ich wohl. Ich bin auch erst die gleiche kurze Zeit auf Repler …“
    „Und ich kann Ihren Akzent, verflixt nochmal, nicht unterbringen. Trotzdem …“
    „… aber man nimmt die Stellung, die sich einem bietet. Ich wußte nicht, für wen ich arbeiten würde, als ich mich verpflichtete. Einer der Angestellten Seiner Lordschaft stellte mich ein. Ich bin gut in meinem Beruf.“
    „Und der ist?“ forschte Malcolm.
    „Nun … passen Sie auf, der Ast da, Sir … mein gegenwärtiger Titel ist ‚Sanitär-Ingenieur-Lehrling’. Ich arbeite mit den weniger populären Nebenprodukten des Lebens. Halte die empfindlicheren Naturen frei vom Kontakt damit. Wenigstens heißt es so im Handbuch.“ Er grinste und setzte entschuldigend hinzu: „Ich fürchte, es war eine wohlberechnete Beleidigung, daß Seine Lordschaft mich ausgesucht hat, Sie zu begrüßen.“
    Malcolm grinste zurück. „Machen Sie sich nichts daraus. Daß ich sehen kann, wie dieses verdammte Ding Armreif auf Ihrer Schulter spielt, entschädigt mich reichlich dafür.“ Er wies auf das tödliche Reptil.
    Sie kamen an einem so gut getarnten Gebäude an, daß es Teil der Bergflanke zu sein schien. Es war nicht das größte der Anlage, aber schon von außen konnte man sehen, daß es zum Wohnen und nicht zum Arbeiten bestimmt war.
    Der Führer drückte die Handfläche gegen die grün-braune Wand. Eine breite Doppeltür teilte sich mit leisem Zischen und gab den Eingang frei. Vor ihnen lag ein langer Flur. Mit Bronze eingelegte Spiegel bildeten die Wände, und der Fußboden war mit synthetischen Fellen belegt. Sie traten ein.
    Der Korridor machte mehrere scharfe Biegungen, und sie stiegen mindestens ein, vielleicht auch zwei Stockwerke nach oben. Dabei durchschritten sie verschiedene Türen und elektronische Portale. Einige tauchten ohne Vorwarnung in den Wandspiegeln auf. Wenn diese Anlage Verwirrung stiften sollte, dann tat sie es mit Erfolg.
    Nach mehreren Minuten einer komplizierten Wanderung kamen sie in einen mäßig großen Raum. Er war großartig in antikem terranischem Stil eingerichtet. Die Möbel sahen echt aus, nicht wie Reproduktionen oder Fälschungen. Aber schließlich ging es dem alten Rose heutzutage wahrscheinlich gut, und er wollte es auch zeigen. Malcolms Blick wurde von einem eleganten antiken Fernsehapparat eingefangen. Er konnte unmöglich mehr funktionieren. Allein das Chassis war ein kleines Vermögen wert. Der frühe Vorläufer des Drei-D saß allein auf seinem eigenen Piedestal.
    Während Malcolm den Preis des Dings in den Antiquitätenläden eines halben Dutzends Planeten schätzte, stellte er sich die verrückte Frage, ob es nicht vielleicht doch noch funktionierte. Der

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