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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ärmels. Ihm war das Symbol der Vereinigten Kirche eingeprägt: Ein von einem Kreis umgebenes Stundenglas, darunter ihr Name, ihre Nummer und ihr Dienstgrad.
    „Natürlich, wenn Sie es so ausdrücken, ist Ihr Befehl mein Wunsch.“ Er riß ein Blatt von einem Notizblock ab, ließ seinen Stuhl kreisen und begann, Knöpfe auf einer Computer-Konsole zu drücken.
    „Lautet die Redensart nicht anders herum?“ fragte Malcolm.
    „Ich bin der geborene Masochist.“ Der Beamte zog eine Karte aus dem Ausdruckschlitz, betrachtete sie auf einem kleinen grauen Schirm und reichte sie dann Malcolm. Der Frachter-Kapitän warf einen kurzen Blick darauf und nickte dem Mann zu.
    „Danke, alter Junge. Sie sind uns eine große Hilfe gewesen“, sagte Kitten. Sie standen auf und wandten sich zum Gehen.
    „Nur aus Neugierde wüßte ich gern“, hielt der Beamte sie auf, „warum Sie mir nicht gleich gesagt haben, daß Sie Bevollmächtigte der Kirche sind.“
    „April, April“, antwortete Kitten.
    „Aber wir haben August.“
    „Sehen Sie wohl?“ Sie schloß leise die Tür.
     
    Draußen regnete es, ein warmes, sanftes Nieseln. Sie nahmen sich einen privaten Transit wagen nach Port Library. Malcolm hatte ihnen gesagt, der Lohn-Computer der Bibliothek täte es auch, und so gehe es schneller, als wenn sie zu der Umbra zurückkehrten. Er überprüfte Karten und Zahlen, während Porsupah und Kitten sich damit amüsierten, Beispiele der replerianischen Literatur durchzublättern – schlechte Kurzgeschichten, mittelmäßige Romane, ein paar gute Gedichte und schöne Traumbilder.
    Malcolm speiste seine Notizen ein und führte mit Hilfe des Computers ein paar schnelle Berechnungen durch. Nach einer Weile lehnte er sich zurück und starrte auf den Bildschirm. Er starrte immer noch, als das grüne Licht an der oberen Leiste, das das Ende der bezahlten Zeit ankündigte, längst ausgegangen war.
    „Nun?“ fragte Kitten schließlich.
    „Zum Teufel.“
    „Wo der sich der Tradition zufolge befindet, weiß ich bereits. Wir suchen nach einem etwas genauer definierten Ort.“
    Malcolm blickte über den Kopf des aufgeregten Porsupah zu ihr hinüber. „Wollen Sie raten, wo unser intergalaktisches Ungeheuer sich eingebuddelt hat?“
    „Auf dem Amtssitz des Gouverneurs“, meinte Porsupah beinahe hoffnungsvoll.
    „Wie komisch. Nein, hier.“ Malcolm deutete auf eine mit Linien und Kritzeln bedeckte Karte, die halb aus dem Ausdruckschlitz hing. „Irgendwo dicht am Ufer der AAnn-Konzession.“
    „So?“ fragte Kitten.
    „So? So?“ Malcolm sprang auf und stand Auge in Auge mit ihr. Die Fäuste hatte er fest auf die Hüften gestemmt. Mühsam beherrschte er seinen Zorn. „Haben Sie eine Ahnung, was Ihnen passieren kann, wenn unsere friedliebenden Eidechsen-Nachbarn Sie auch nur vorübergehend in ihren Besitz bekommen?“
    „Kapitän“, antwortete Kitten gelangweilt und drehte das Gesicht etwas zur Seite, „seien Sie so freundlich, nicht zu vergessen, daß ich Offizier in der Streitmacht der Vereinigten Kirche bin. Ich bin mir vollkommen bewußt, welche Konsequenzen es hätte, ließe ich mich bei unbefugtem Eindringen in ein diplomatisches Sanktuarium erwischen. Außerdem bin ich besser als manch anderer über die entzückenden Hobbys und Gewohnheiten unserer Reptilienfreunde informiert. Auch über die ziemlich grauenerregenden. Wir werden allen möglichen Schrecken aus dem Wege gehen, indem wir ein ganz einfaches Mittel anwenden.“
    „So? Und das wäre?“
    „Wir werden danach trachten, nicht erwischt zu werden.“
    „Oh, wie genial! Universelle Schönheit und Logik! Kurita zerschmettere mich, wenn ich jemals von solcher Klarheit inmitten des Sturms gehört habe. Wir werden nicht erschossen, weil wir uns vor den Nervenstrahlen ducken. Ich bin außer mir vor Begeisterung!“ In seiner Aufregung sprach er Pidgin-Zentaurisch, eine Sprache, die sich besonders für sarkastische Auslassungen eignete.
    „Eine schlechte Analogie“, stellte Kitten fest.
    „Eine noch schlechtere Idee“, erwiderte Malcolm.
    „Nun, jedenfalls fahren wir hin. Nicht wahr, Pors?“
    Der Tolianer seufzte. „Ich nehme an, Weich-und-Warm. Diesen Ton kenne ich zu gut, als daß ich es versuchen möchte, dir mit Vernunftgründen zu kommen.“
    „Fein, herrlich, großartig. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, und daß die AAnn, wenn sie Sie kochen, recht viel Pfeffer verwenden!“ Malcolm drehte den beiden anderen den Rücken zu und begann, die Karten und Übersichten

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