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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Primaten nicht sofort hatte verarbeiten und in den Topf stecken lassen.
    Da stand er nun und mußte sich mit einem anstößigen terranischen Weib, einem ungeduldigen, auffallend gekleideten Tolianer und einem unerschütterlichen terranischen Mann von gleichmütigem Aussehen und überwältigender Größe und Stärke abgeben.
    Das Terranische Weib hatte jetzt gut zwanzig Zeitteile lang ohne Unterbrechung geschimpft.
    „… Gift darauf nehmen, daß der Gouverneur, sobald ihm meine Beschwerde zu Ohren kommt, die Aufmerksamkeit der höchsten Behörden …“
    „Schweigen Sie, Madame!“ Tivven versuchte, seine Gereiztheit durch den Ausdruck der Langeweile zu ersetzen, und hatte damit teilweise Erfolg. „Ich werde es Ihnen noch einmal erklären. Sie sind des Eindringens in eine Sperrzone schuldig. Dadurch befinden Sie sich jetzt auf kaiserlichem Gebiet. Damit unterstehen Sie den Gesetzen des Kaiserreichs, nicht denen dieses Planeten und nicht denen der Republik. Was auch immer ich über Sie entscheiden mag, wird ausgeführt werden.“
    Das Weib warf ihm einen mörderischen Blick zu. Tivven kannte sich gut mit der Mimik von Primaten aus. Er konnte ein höhnisches Grinsen als solches erkennen. Es bedeutete so manches, darunter auch die Tatsache, daß seine Drohungen dies Weib alles andere als eingeschüchtert hatten.
    „Eindringlinge haben auf ihrem Fahrzeug zu bleiben und sind für die übliche Tagesperiode festzuhalten“, bekam er von Oberst Korpt zu hören. „Lassen Sie dem Gouverneur über unseren Vertreter in der Hauptstadt die übliche Protestnote überreichen. Eigelb, ist es feucht hier drinnen! Verschwinden Sie!“
    Eine Anfrage bei Kommandant Parquit verlief ähnlich. „Halten Sie sich an die Anweisungen von Oberst Korpt. Ich werde die Befehle später unterschreiben – wenn überhaupt. Jetzt habe ich zu tun. Oh, Leutnant, und sorgen Sie dafür, daß sie an Bord ihres Fahrzeuges bleiben – wie ich annehme, sind sie mit einem Schweber gekommen?“
    „Jawohl, Euer Exzellenz.“
    „Ich will nicht, daß sie herumstrolchen. Es scheint sich bei ihnen um die typische Touristenhorde zu handeln, deshalb ist von ihnen nichts anderes zu erwarten. Aber wenn nur einer von ihnen draußen erwischt wird, verlieren Sie Ihre Vorderzähne. Verstanden?“
    Tivven hatte verstanden.
    Müde hob er den Blick zu der Gruppe vor ihm.
    „Bis auf weiteres stehen Sie an Bord Ihres Schiffs unter Arrest …“
    „Was glauben Sie, wer Sie sind, daß Sie uns herumkommandieren, Mister Kofferdeckel?“ rief der Tolianer dazwischen. Sein Schnurrbart sträubte sich zornig. „Mit welcher empörenden Unverschämtheit werden wir hier behandelt! Ein schuppiger Subalterner, der …“
    „… und werden dort bewacht werden. Sie dürfen das Fahrzeug unter gar keinen Umständen verlassen. Zuwiderhandlungen werden mit einem schnellen Tod bestraft“, schloß Tivven unbeirrt. Er winkte dem Wachtposten an der Tür.
    „Bringen Sie sie zu ihrem Fahrzeug, Sergeant, und lassen Sie Wachen aufstellen. Die Leute dürfen nicht abreisen, bevor sie die Erlaubnis erhalten haben. Falls sie sie erhalten.“
    Der Sergeant, der sich in diesem Spiel auskannte, salutierte zackig – er war ein Veteran, der sich seit fünfzehn Jahren auf diesem eiverlassenen Posten befand. Er wies mit seinem Betäubungsgewehr auf die Tür.
    Lange nachdem die drei abgeführt worden waren, konnte Tivven die schrille Stimme des terranischen Weibs noch von den Korridorwänden widerhallen hören. Er drehte seinen Stuhl, aktivierte das Autolog und begann, einen umständlichen offiziellen Bericht zu diktieren. Ob jemals irgendwer das Zeug las? Er bezweifelte es. In diesem besonderen Fall sollte er recht behalten. Aber aus anderen Gründen, als er annahm.
    Der Wachtposten, der wie alle Wachtposten seit Anbeginn der Zeit eine langweilige, monotone, durch kein interessantes Ereignis unterbrochene, fade Aufgabe zu erfüllen hatte, und das in der Nacht, wenn die meisten vernünftigen Wesen schliefen, wünschte, er könne auch schlafen. Vielleicht erfüllte sich sein Wunsch. Wahrscheinlicher ist, daß es sich um bloßen Zufall handelte. Wenn er später darüber befragt worden wäre, hätte er sich wohl nicht mehr an den kleinen Stich in den Nacken erinnert, auf den hin er in tiefen Schlaf versank.
    Wahrscheinlich hätte er gern das Wesen beobachtet, das für die Heraufbeschwörung Morpheus’ verantwortlich war. Aber trotzdem hätte er Widerspruch gegen die Methode erhoben.
    Kitten kam leise

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