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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Stunde später glitt die Tür zurück, die die Vorderkabine vom Gepäckraum trennte. Eine offensichtlich erschöpfte Kitten Kai-sung, Leutnant im Dienst der Vereinigten Kirche, vorübergehend zum Nachrichtendienst abkommandiert, trat ein. Ihr Kleid, das der Hersteller von Anfang an nicht für die Strapazen der letzten vierundzwanzig Stunden entworfen hatte, sah ebenso zerknittert aus wie seine Trägerin. Das lange schwarze Haar fiel kreuz und quer in Richtungen nieder, die nicht alle von der Schwerkraft diktiert waren. Das Gesicht war ausgehöhlt.
    Auch in ihrem Gang zeigte sich ein Schwanken, das seine Ursache nicht in dem leichten Schaukeln des Schwebers hatte.
    „Nett, Sie wiederzusehen“, bemerkte Malcolm. Gegen seinen Willen mußte er lächeln. „Fein, daß Sie den Rückweg in so kurzer Zeit geschafft haben.“
    Kitten warf sich in eine Ecke nieder. Sie strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und funkelte den Kapitän böse an. Der junge Sanitär-Ingenieur-Lehrling verstaute die langen Gliedmaßen wieder auf seiner Packkiste, ohne ein Wort zu sagen. Es sprach Bände, daß aus seinem Gesichtsausdruck absolut nichts abzulesen war. Er kreuzte die Arme über der Brust und schlief sofort ein.
    „Die verlangte Belohnung war wohl ein bißchen größer, als Sie sie geben wollten?“ stichelte Malcolm.
    „Drücken wir es einfach so aus, Kapitän: Er ist für seine Hilfe reichlich bezahlt worden. Ebenso für jede weitere Hilfe, die er in den nächsten – oh – zehn Jahren leisten mag. Aber um Ihr morbides Interesse zu befriedigen, es war da etwas, das mich ein bißchen gestört hat.“
    „So?“ Porsupah stellte die größte Überraschung zur Schau. „Von diesem Wunder muß ich erfahren!“
    „Es war diese verdammte Schlange, Strubbelpelz. Sie hat mich die ganze Zeit angestarrt.“
    Kitten zeigte auf die Fliegende Schlange, die sich friedlich, blauschwarz und glänzend, um die linke Schulter ihres Herrn ringelte.
    Plötzlich fuhr Kitten auf. Entweder hatte sie einen Blick auf die Instrumente geworfen, oder der Winkel der Sonnenstrahlen, die ein Stück hinter ihnen gerade über den Horizont drangen, hatte es ihr verraten.
    „He, wohin, zum Teufel, fahren wir?“
    „Anscheinend“, antwortete Porsupah, „verspürt der gute Kapitän den starken Drang, eine sofortige Konfrontation mit seinem Arbeitgeber herbeizuführen. Um festzustellen, ob selbiger irgendwo in den Drogenhandel verwickelt ist. Ich informierte ihn, daß wir unbedingt zur zentralen Kontrollstation zurückkehren müßten, aber er war stahlhart.“
    „Ja.“ Malcolm sah Kitten an. „Das bin ich. Stahlhart.“
    „Die Befragung aller in dieser Sache Verdächtigen ist Aufgabe der Regierung“, erklärte Kitten.
    „Später vielleicht. Ihr Major kommt schon noch an die Reihe. Ich erledige meine schmutzige Arbeit selbst.“
    „Dabei mache ich nicht mit!“
    „Halten Sie den Mund!“ brüllte er wütend. „Patrick O’Morion, ein so obstinates Weib habe ich noch nie kennengelernt!“ Mit einer ketzerischen Geste wies er himmelwärts. „Erst rette ich Sie vor dem sprichwörtlichen Schicksal, das schlimmer als der Tod ist, dann rette ich Sie vor dem Tod! Dann rette ich ihren Auftrag. Ich versuche sogar, Kelvin weiß, warum, Ihre Tugend zu schützen. Wie alt sind Sie übrigens?“
    „Vierundzwanzig Terra-Standardjahre. Warum?“
    Porsupah unterbrach ironisch: „Um sie zu erziehen, Kapitän, sind Sie also etwa dreiundzwanzig Komma neun Jahre zu spät dran.“ Darauf interessierte der Tolianer sich heftig für die Konstruktion seiner Sitzgelegenheit.
    „Ihr sollt alle beide in Schwarzen Löchern verschwinden!“ tobte Kitten los. „Mit dir befasse ich mich später, Wasserratte.“ Sie griff Malcolm an: „Und Sie, Pavian-der-mit-dem-Fundament-nach vorn-läuft, nur weil Ihr grotesker Körper nicht zur der Leistung imstande ist, die unser hiesiger Klempner…!“
    „Seien Sie vorsichtig, kleines Mädchen, ich…?“
    Der Erste Maat Takaharu schwang auf seinem Sitz halb herum. Er hob sogar ein wenig die Stimme, was er nur bei außerordentlichen Gelegenheiten zu tun pflegte.
    „Ich bin als geduldiger Mensch bekannt“, murmelte er mit ständig steigender Lautstärke, „aber wenn in dieser Kabine nicht sofort Ruhe eintritt, steuere ich den Schweber auf das nächste Riff und erlaube euren Seelen, in alle Ewigkeit weiterzustreiten! Wollt ihr wohl alle still sein!“
    Der Leutnant und der Frachter-Kapitän warfen sich quer durch die winzige

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