Vorsätzlich verliebt
es kaum erwarten, bis es endlich losgeht. Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, bevor wir loslegen? Wir haben Champagner auf Eis, wenn Sie wollen. Achtzig Pfund die Flasche!«
Tilly wahrte ihr Pokerface, weil Max sie gewarnt hatte, dass sie beim leisesten Anflug eines Kicherns auf der Stelle gefeuert würde. Er hatte ihr auch erklärt, nur weil junge Fußballer der 1 . Liga mehr Geld als Verstand hätten, sei das kein Grund, über ihre Vorschläge die Nase zu rümpfen. »Sie zahlen für unsere Dienste gutes Geld, und es ist unsere Aufgabe, ihnen das zu geben, was sie sich wünschen. Es gibt Inneneinrichter, die ihre Ansicht, was guten Geschmack ausmacht, ihren Kunden aufzwingen. Zu denen gehöre ich nicht. Für gewöhnlich ruft man mich, wenn die Arbeiten schon sechs Monate im Gange sind. Die Leute haben verdammt nochmal ein Anrecht darauf, so zu leben, wie sie wollen.«
Das war nur fair. Tilly war da völlig seiner Meinung. Und das war auch gut so. Denn als sie Jamie und Tandy durch deren Haus folgten, stellte sich heraus, dass die beiden in der Tat einige haarsträubende Ideen hatten.
»Ich dachte an eine handgemalte Tapete im Esszimmer, irgendwie so ein Schottenkaro in Silber und Pink-Metallic. Weil ich nämlich als Kind eine Barbie mit einem Schottenrock in Rosa und Silber hatte.« Tandy war eine grazile Blondine, ähnelte selbst einer Puppe. In ihrem winzigen weißen Röckchen und dem khakifarbenen Top vibrierte sie förmlich vor Begeisterung. Sie roch nach Chanel No. 5 und Selbstbräuner, und ihr Verlobungsring hatte die Größe einer Walnuss. »Und erinnern Sie sich an den Lüster in Cals Küche? Also, wir wollen einen, der noch größer ist als der. Und könnten Sie so eine Discokugel aufhängen, wie in
Saturday Night Fever
?«
Tillys Aufgabe bestand darin, jede von Tandys Ideen niederzuschreiben, während Max Vorschläge unterbreitete, wie man die Ideen umsetzen könnte. Er erklärte, dass Jamie sich jedes Mal den Kopf anstoßen würde, wenn der Lüster noch größer ausfiele, und dass eine Discokugel eine phantastische Idee sei, aber wie wäre es, wenn man sie im Karaokezimmer befestige anstatt in der Küche, weil dort zweifellos mehr getanzt würde?
Die Badezimmer wollte Tandy in Türkis und mit Leopardenmuster. Daran hing ihr Herz.
Perfekt, sagte Max, er kenne genau die richtigen Lieferanten. Und wie wäre es mit Wasserhähnen von Versace?
Nach zwei Stunden war das Erstgespräch vorüber. Tandy warf sich Max in die Arme und rief: »Ich liebe Ihre Pläne! Das ist so cool, ich kann es gar nicht erwarten, bis alles fertig ist!«
»Schön langsam«, sagte Max. »Sie haben den Kostenvoranschlag noch nicht gesehen. Vielleicht schicken Sie mich in die Wüste, wenn Sie feststellen, wie viel das alles kosten wird.«
Jamie runzelte die Stirn und fuhr sich mit der Hand durch das stachelige, gebleichte Haupthaar. »Mehr als 200 000 ?«
»Nein.« Max schüttelte den Kopf. »Es gibt ja keine strukturellen Änderungen. Ich werde zu Hause an den Zahlen feilen, aber ich denke, es wird alles in allem so um die 180 000 Pfund liegen.«
»Mehr nicht? Cool. Kein Thema.« Sein Gesicht strahlte auf. »Wenn alles fertig ist, lassen wir das
Hi!-
Magazin für ein Fotoshooting kommen und kriegen dafür 200 000 . Unterm Strich ein Gewinn!«
Meine Güte, 200 000 für ein Fotoshooting und ein Interview.
»Es soll eine große Party geben, um offiziell unsere Verlobung zu feiern.« Nachdem Tandy nachgerechnet hatte, meinte sie strahlend: »Dann haben wir noch 20 000 übrig. Wie wäre es, wenn wir eine kleine Kapelle im Garten bauen, in der wir heiraten?«
»Oder«, schlug Max vor, »Sie heiraten an einem wirklich spektakulären Ort und bauen sich für das Geld einen riesigen Whirlpool ein.«
»Sie sind brillant!« Tandy klatschte in die Hände, dann umarmte sie Tilly. »Und Sie auch. Sie müssen unbedingt beide zur Party kommen, wenn alles fertig ist. All meine Freundinnen werden Sie engagieren wollen, wenn sie erst sehen, was Sie aus unserem Haus gemacht haben.«
Dann klingelte es an der Tür, und Tandy verschwand nach oben für ihre wöchentliche Sitzung mit ihrer Nagelstylistin. Jamie verabschiedete Max und Tilly. Sie überquerten die Auffahrt, vorbei am mitternachtsblauen Maserati, dem knallroten Porsche und dem Geländewagen in Barbie-Rosa mit dem strassbesetzten Lenkrad und den mit rosa Wildleder bezogenen Sitzen.
»Sie ist erst neunzehn«, staunte Tilly. »Irgendwas muss ich falsch gemacht
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