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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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faul sind, es selbst zu tun. Du hast dich also gefragt, warum ich nicht vorbeigekommen bin? Das macht mir Mut.«
    Ehrlich, musste er solche Dinge sagen? Tilly hob die Garagentür an und sah sich unter den Schachteln an der Wand um. »Also gut, lass uns Ausschau nach der Kettensäge halten.«
    »Genau darauf hatte ich gehofft«, fuhr Jack fort.
    Wie bitte?
    »Genauer gesagt«, fügte er hinzu, »habe ich mich absichtlich rar gemacht.«
    Na gut, sie konnte nicht wie ein klatschnasser Dorftrottel einfach so dastehen. Mit rasendem Puls fragte Tilly: »Warum?«
    »Um zu sehen, ob es etwas ändern würde.«
    Ihr Mund wurde trocken. »Und?«
    Da war wieder dieser Blick. »Ich denke, wir kennen die Antwort darauf, nicht wahr?«
    O Gott, wenn er sie jetzt küsste, würde bestimmt Lou in die Garage gehüpft kommen, wie Tigger auf Sprungfedern.
    »Wenigstens weiß ich, was
ich
fühle«, meinte Jack. »Bei dir könnte es ja anders sein.«
    Aber da er nicht dumm war, konnte er das nicht wirklich glauben. Die Chemie zwischen ihnen beiden war spürbar. Eine knisternde Elektrizität lag in der Luft, die nur einem Idioten entgehen konnte.
    Oder einer 13 -Jährigen mit großem Talent im Hochgeschwindigkeitsumziehen.
    »Wie? Habt ihr sie immer noch nicht gefunden?« Lou, die jetzt ein trockenes T-Shirt und abgeschnittene Jeansshorts trug, schüttelte ungläubig den Kopf und wies auf die Schachtel mit der Kettensäge. Sie gab »Ts, ts, ts«-Laute von sich und meinte dann: »Da steht doch der Karton, direkt hinter dem Rasenmäher. Ihr seid beide blind wie Maulwürfe.«
    Für einen Sekundenbruchteil trafen sich Jacks und Tillys Blicke, dann ging Jack zu dem Karton und nahm die Kettensäge heraus. Er drehte sich zu Lou und hielt die Säge hoch. »Soll ich dir die Haare schneiden, wo ich schon mal hier bin?«
    »Lass mal lieber. Wir gehen an diesem Wochenende zu Tante Sarahs Hochzeit.« Lou sprang aus dem Weg, als er auf sie zutrat. »Ich will dann nicht wie eine Vogelscheuche aussehen.«
    »Sarah heiratet? In Schottland?«
    Tilly nickte. Sarah war die Cousine von Max, und am Wochenende wollte sie in Glasgow heiraten. Max, Lou und Kaye flogen am Freitagnachmittag für ein Wochenende monumentaler Festlichkeiten im Glasgow-Stil hoch. Zu diesem speziellen Anlass würde Lou sogar ein Kleid tragen.
    Dachte Jack das, was sie hoffte, dass er dachte?
    Glücklicherweise ja. Als sie die Kettensäge in seinen Kofferraum gelegt hatten, wartete er, bis Lou außer Hörweite war, dann winkte er Tilly zu sich.
    Sie bewahrte einen neutralen Ich-habe-keine-Ahnung-was-du-mir-sagen-willst-Gesichtsausdruck. Nun ja, sie versuchte es immerhin. Innerlich fühlte sie sich umwerfend und begehrenswert, wie eine Göttin.
    »Dann lassen sie dich hier also ganz allein?«
    »Hm.« Göttinnengleich nickte Tilly.
    »Tja, wenn du keine anderen Pläne hast, wie wäre es, wenn ich dich am Freitag abhole? Gegen acht?«
    Das war es. Es war ihm ernst. Endlich würde es geschehen. Wenn Lou nicht hinter ihnen gestanden und den Wagen gewaschen hätte, dann hätte Tilly ihn jetzt geküsst. Sie wollte es, so sehr. Aber jetzt musste sie ja nicht mehr lange warten. Nur noch zwei Tage.
    Sie schenkte ihm ein angedeutetes Göttinnenlächeln. »Ist gut.«
    »Abgemacht.« Jack lächelte ebenfalls.
    Er winkte Lou zu, als er davonfuhr. Lou winkte zurück, dann sah sie Tilly an.
    »Mach mich nicht wieder nass.« Tilly hob kapitulierend die Hände.
    »Werde ich nicht. Das mit Ihrem Gesicht tut mir übrigens leid.«
    »Warum? Was ist mit meinem Gesicht?«
    Lou zuckte entschuldigend die Achseln. »Es ist ein wenig … Sie wissen schon.«
    Ach herrje. Tilly lugte in den Seitenspiegel des Autos und kam sich nicht länger wie eine Göttin vor.
    »Ich wollte das nicht«, sagte Lou. »Ich fand den Eimer unter dem Gartenhahn. Mir war nicht klar, dass am Boden des Eimers so viel Schmiere und Schlamm klebten.«

32. Kapitel
    Wenn es Jack nichts ausgemacht hatte, dass sie wie das Monster aus der schwarzen Lagune aussah, dann war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es ihm auch nicht weiter wichtig war, ob sie nun ihr silbergraues oder ihr marineblaues Top trug.
    Aber Tilly war es wichtig. Sehr sogar. Sie wollte so gut wie möglich aussehen. Nach so vielen Wochen der Ausflüchte und des Sich-Fragens, ob sie nicht einen fürchterlichen Fehler beginge, wusste sie, dass es an diesem Abend endlich … nun ja, geschehen würde.
    Ihr Herz vollführte Sprünge, wenn sie nur daran dachte. Man konnte seine wahren

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