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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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Sie kein Blondinchen. Zum anderen kann er Sie offensichtlich nicht aus den Augen lassen. Das ist das erste Mal seit Sandy, dass es ihm mit irgendjemandem ernst zu sein scheint.“
    Mariels Neugier war sofort geweckt. Rasch rückte sie ein wenig näher. „Wer ist Sandy?“
    Cass senkte die Stimme und wisperte: „Das haben Sie nicht von mir, ja? Sandy war die Frau, mit der Dane vor ein paar Jahren ausging. Wir alle dachten, dass es etwas Ernstes wäre, doch dann erzählte mir Justin, dass Sandy versuchte, die Dinge zu beschleunigen, indem sie schwanger wurde.“
    Die Worte waren für Mariel wie ein Schlag in die Magengrube. „Dane hat ein Kind? “
    Cass schüttelte den Kopf. „Es stellte sich raus, dass sie doch nicht schwanger war – nur auf der Jagd nach einem reichen Ehemann. Aber er war nicht der erfreute, zukünftige Vater, den sie sich vorstellte. Da hat sie ihre Taktik schnell geändert, doch es war bereits zu spät.“
    „Dann hat sie ihn nie verstanden.“
    Bei Mariel war das anders. Sie wusste, dass Danes Kindheitserfahrungen ihn davon abhielten, eine eigene Familie zu gründen. In ihren Augen war diese Haltung unheimlich traurig.
    Als sie zu ihrem Tisch zurückkehrten, spielte die Band eine rhythmische Nummer aus den Neunzigern, und die ersten Paare begaben sich auf die Tanzfläche. Dane beugte sich zu ihr. „Mein Vater ist hier“, flüsterte er. „Er wird sich bald verabschieden, deshalb lass uns kurz Hallo sagen. Um die Form zu wahren.“
    „Oh, Dane, er unterstützt dich heute hier? Das ist fantastisch, findest du nicht?“ Als sie ihn anschaute, wirkte seine Miene wie versteinert. Zumindest zeigte sein Vater guten Willen, dachte sie, während sie ihm durch die Menge folgte.
    „Mr. Huntington.“ Sie schüttelte seine Hand, beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf die bärtige Wange. „Es ist schön, Sie wiederzusehen.“
    „Mariel. Um Himmels willen, nenn mich Daniel.“ Sein Handschlag war zwar fest, aber die Haut fühlte sich furchtbar dünn an. Als er lächelte, vertieften sich die Falten um seine Mundwinkel. „Ich hab dich jahrelang nicht gesehen. Das ist Barbara.“ Er deutete auf die Frau neben ihm, die eine tief ausgeschnittene rote Bluse und einen langen schwarzen Abendrock trug.
    „Barbara, sehr erfreut.“ Mariel streckte die Hand aus und schätzte, dass „Silikon-Barbie“ etwa Mitte Vierzig sein musste.
    Ihre Botox-Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Ganz meinerseits.“ Dann wanderte ihr Blick zu dem stocksteifen Mann neben Mariel. „Hallo, Dane.“
    Er neigte kurz den Kopf. „Barbara.“
    „Oh, das ist einer meiner Lieblingssongs, und Daniel tanzt heute Abend nicht – nur diesen einen Tanz, Dane?“, bat sie und klimperte dabei mit ihren falschen Wimpern.
    Dane hätte ablehnen können, doch er hegte ohnehin die Absicht, der Geliebten seines Vaters ein paar Dinge zu sagen. Diese Gelegenheit war so gut wie jede andere. Er wandte sich zu Mariel und legte die Lippen an ihr Ohr. „Entschuldige mich bitte, Queen Bee. Es wird nicht lange dauern.“
    „Schon in Ordnung.“ Sie winkte ihn fort. „Ich leiste deinem Dad so lange Gesellschaft.“
    „Ich bin froh, dass ich dich allein erwische“, begann Barbara hastig, sobald Mariel und Daniel außer Hörweite waren. „Ich wollte dir diesen Abend vor ein paar Wochen erklären. Der Mann, mit dem du mich gesehen hast, war mein Finanzberater.“
    „Ja, natürlich.“ Dane lachte humorlos und beugte sich ein Stückchen vor, sodass nur sie ihn hören konnte. „Seit wann trifft man sich mit seinem Finanzberater zu einem Diner bei Kerzenschein? Von dort, wo ich saß, sah es nach einem sehr intimen Rendezvous aus.“
    „Ich …“
    „Es freut mich, dass du einen Finanzberater hast, Barbara, denn du wirst ihn brauchen.“ Da er nicht die Aufmerksamkeit der anderen Tänzer auf sich lenken wollte, sprach er weiterhin sehr leise. „Du hast acht Jahre deines Lebens damit vergeudet, auf den Tod meines Vaters zu warten. Er wird dir keinen einzigen Cent vererben. Scheinbar hat er dir nicht gesagt, dass er alles verloren hat, als der Neue Markt zusammengebrochen ist, oder? Ich habe ihm den Familiensitz abgekauft, um ihn aus seinen finanziellen Schwierigkeiten zu befreien. Das Haus, in dem du lebst, gehört mir.“
    Die Haut um ihre aufgespritzten Lippen wurde ganz weiß. „Du lügst.“
    „Frag ihn.“ Zu beobachten, wie der Schock sie ganz bleich werden ließ, war einer der befriedigendsten Momente seines Lebens. Als er sie

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