Vorsicht, leicht entflammbar!
schön?â
Dana hielt den Hörer fest umklammert, und sie vermochte trotz aller Mühe nicht, sich den Mann am anderen Ende der Leitung bildlich ins Gedächtnis zurückzurufen. Sein Bild blieb merkwürdig verschwommen. Sie nahm ihren Stolz zu Hilfe, und das verlieh ihrer Stimme eine ihr selbst fremde Selbstsicherheit.
âDen Umständen nach bemerkenswert gut. Darf ich diesen Anruf als ein weiteres Beispiel deiner väterlichen Fürsorge deuten?â
Das Schweigen währte viele Sekunden lang. SchlieÃlich sagte Charles: âEr hat es dir also erzählt.â Es klang fast unterwürfig.
âJa, das hat er. Hast du nicht selbst einmal gesagt, dass er zu keiner unehrenhaften Handlung fähig ist? Musste er dann nicht ehrlich zu mir sein?â
âIch hätte ihn für klüger gehaltenâ, meinte ihr Vater. âJe weniger Leute über seinen Bruder Bescheid wissen, desto besser ist es für ihn.â
âEr braucht wohl kaum von mir zu befürchten, dass ich zu einer Zeitung laufe, um die Geschichte zu verkaufen.â Dana spürte Zorn und Verachtung. âSolche Geschäfte überlasse ich dir. Auch wenn du in einer verzweifelten Lage warst und nur das Darlehen dir weiterhelfen konnte, musstest du doch nicht mich mit ins Spiel bringen.â
âEs war eine zu groÃe Chance, um sie auszulassenâ, gab Charles zu. âAuÃerdem ist es doch so für dich besser, als wenn du zu Tante Eleanor zurückkehren müsstest.â
Diesmal verstummte Dana. âSoll das heiÃen, dass du daran gedacht hast, mich loszuwerden?â, fragte sie schlieÃlich.
âDu lieber Himmel, du warst nun wirklich kein so groÃer Erfolg, wie ich ihn mir erhofft hatte.â Charles Paynes brutale Offenheit war wohlberechnet. âWenn ich nicht dafür gesorgt hätte, wärst du jetzt bestimmt nicht so reich verheiratet, wie du es dank meiner Hilfe bist. Was du daraus machst, ist allerdings allein deine Angelegenheit.â
âTut mir leid, dass ich für dich eine solche Enttäuschung warâ, sagte Dana bitter. âVielleicht hast du zu viel erwartet.â
âJa, genau wie von deiner Mutter. Du gleichst ihr in vielem.â
âDarüber bin ich froh!â, rief Dana heftig. âWie gut, dass ich ihr ähnlich bin und nicht etwa dir! Soll ich dir erzählen, warum Mark bereit war, deinem Plan zuzustimmen? Er wollte mich deinem Einfluss entziehen. Du kannst also in Zukunft keine Hilfe mehr von deinem Schwiegersohn erwarten. Er will dich nicht mehr sehen.â Dana holte tief Luft und bezwang ihr Zittern. âDas Gleiche gilt auch für mich.â
âWenn ich doch nur einen Sohn gehabt hätte!â, seufzte Charles mit vorwurfsvoller Bitterkeit. âEs ist dein Wunsch, und natürlich füge ich mich. Ich werde dich also nicht mehr anrufen.â
In den nächsten Tagen verbrachte Dana ihre Zeit nach einem immer gleichen Schema. Sie tat, was sie sich vorgenommen hatte: Sie stand frühmorgens mit Mark auf. Er setzte sich zwar an den Tisch, wo sie miteinander frühstückten, aber Dana bezweifelte insgeheim, dass es ihm gefiel. Er schien es eher als anstrengend zu empfinden, zu Hause zu frühstücken, nachdem er so lange gewohnt war, in den Club zu gehen. Wenn sie wirklich wie Mann und Frau miteinander lebten, würde er vielleicht anders reagieren.
Die Zeit wurde Dana sehr lang, obwohl sie sich alle Mühe gab, sich nicht einem Gefühl unerträglicher Langeweile zu überlassen. Sie kannte in London keinen Menschen. Beverley war längst wieder auf dem College und büffelte für eine Prüfung. Wenn sie doch auch hätte studieren können! Dana hatte zwar immer Angst vor Prüfungen gehabt, aber selbst diese Ãngste hätte sie jetzt gern freiwillig auf sich genommen, nur um sich zu beschäftigen.
Auch die Abende in Marks Gesellschaft waren nicht viel besser. Sie aÃen die Mahlzeit, die Mrs Powell vorbereitet hatte. Das Gespräch mit Mark war für Dana eher anstrengend als unterhaltsam. Nach dem Essen zog sich Mark mit der Entschuldigung, er müsse noch arbeiten, in sein Zimmer zurück, und Dana blieb wieder allein. Sein Angebot, einen Fernseher anzuschaffen, hatte sie abgelehnt. Ihre Probleme würden nicht dadurch gelöst werden, dass sie Abend für Abend auf die Mattscheibe starrte.
âRichte bitte Mrs Powell aus, dass wir heute nicht zu Hause essenâ,
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