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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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schlimm.«
    »Na immerhin.« Kilian seufzt tief und steht auf. »Ich wollte dich übers Wochenende entführen, nun da deine Prüfungen vorbei sind. Ich hab‘ eine Ferienwohnung auf Baltrum für uns reserviert.«
    »Oh«, hauche ich und weiß nun gar nicht mehr, was ich denken und fühlen soll. Vollends verwirrt betrachte ich weiter meine verkrampften Hände. Dass wir da jetzt noch zusammen hinfahren, ist sehr unwahrscheinlich, nehme ich an. Komischerweise fühle ich mich so, als wäre es meine Schuld. Weil ich nicht wütend bin, denkt er, ich würde weniger für ihn empfinden. Dabei ist es doch eher umgekehrt.
    »Wollen wir trotzdem hinfahren?«, fragt er bedächtig.
    Unsicher schaue ich nun endlich auf. Meint er das ernst? Er sieht zumindest sehr ernst aus. Seine Augen mustern mich aufmerksam. Ich schlucke und senke den Blick wieder auf meine Hände, die ich nervös knete.
    »K-keine Ahnung.«
    »Du musst doch wissen, ob du nach dieser Sache noch ein Wochenende mit mir verbringen willst oder nicht«, meint Kilian grimmig.
    »Willst du denn noch?«, frage ich zurückhaltend.
    »Natürlich will ich, sonst hätte ich dich nicht gefragt. Aber… das ist wohl kaum meine Entscheidung.« Er geht zu meiner Kochzeile und guckt in meinen Kühlschrank. Natürlich ist der leer. Ich bin gestern nicht mehr zum Einkaufen gekommen. Kilian schnaubt leise und schüttelt den Kopf. Ich wende meinen Blick wieder von ihm ab. Es ist wahr, ich habe keine Ahnung, ob ich will. Oder doch…
    »Ich will, aber ich sollte nicht«, antworte ich endlich.
    Er kommt zurück zu mir und bleibt vor mir stehen. Behutsam legt er einen Finger unter mein Kinn und zwingt mich dazu, ihn anzusehen.
    »Dann komm mit. Vielleicht kann ich es wieder gutmachen. Ich weiß, ich habe eigentlich keine weitere Chance verdient, aber ich möchte wirklich gerne mit dir zusammen sein.«
    »Okay«, hauche ich leise und schlage meine Augen nieder.
    Er atmet ein wenig lauter aus. Sein Daumen streicht über meine Lippen. Ich lasse es geschehen. Als er sich langsam zu mir herunterbeugt, weiche ich auch nicht aus und lasse meine Lippen sacht von seinen liebkosen. Ich strecke mich ihm sogar ein wenig entgegen und erwidere den Kuss ganz automatisch. Er schluckt und weicht viel zu schnell zurück.
    »Schön«, murmelt er leise und streicht durch mein Haar. »Dann pack deine Sachen zusammen. Ich hab‘ meine schon im Auto.«
    Ich nicke und erhebe mich unbehaglich. Die Stimmung ist furchtbar. So wollen wir in ein gemeinsames Wochenende fahren? Ich kann das so nicht. Beherzt überwinde ich die Distanz zwischen uns und schmiege mich an ihn. Er wirkt zunächst ein wenig überrascht, doch dann schlingt auch er seine Arme um mich und streichelt mir zärtlich über den Rücken. Er seufzt leise.
    »Ich hab keine Ahnung, was in dir vorgeht, Tiger.«
    Darauf weiß ich nichts zu sagen. Der Grund, warum ich ihm so leicht verzeihe, ist meine eigene Unzulänglichkeit, auf die ich ihn nicht aufmerksam machen möchte. Er kann es sich eben einfach erlauben. Ich will ihn nicht verlieren. Sehnsüchtig drücke ich mich noch dichter an ihn. Ich habe mich so nach ihm verzehrt. Fast zwei Wochen. Kein Wunder, dass er es nicht mehr ausgehalten hat. Aber er hätte zu mir kommen können. Ich glaube, das ist es, was mich am meisten verletzt und mich gleichzeitig so verunsichert.
    »Pack deine Sachen«, fordert er mich noch einmal auf.
    Ich nicke und schnappe mir meinen Rucksack. Für ein Wochenende brauche ich wohl nicht mehr. »Muss ich Handtücher mitnehmen?«
    »Nein, ich habe genug für uns beide. Es reicht, wenn du Klamotten mitnimmst und deine Zahnbürste. Alles andere habe ich dabei. Und Geld brauchst du auch keines.« Er lässt sich auf meinem Schreibtischstuhl nieder. Mir wird bewusst, dass ich noch immer nur meine Schlafsachen trage.
    »Ich gehe mich mal schnell duschen«, nuschle ich verlegen und schnappe mir neue Sachen aus dem Schrank.
    »Beeil dich«, bittet Kilian.
    Die Stimmung ist immer noch scheiße. Das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern. Ich nicke nur und verschwinde ins Bad. Keine zehn Minuten später komme ich wieder heraus. Kilian sitzt immer noch auf dem Stuhl und starrt finster vor sich hin. Ich ziehe mich schnell fertig an und werfe dann ein paar saubere Sachen in meinen Rucksack.
    »Okay«, sage ich schließlich.
    »Schon fertig?« Kilian sieht mich überrascht an und lächelt dann matt. »Schneller als die Feuerwehr. Dann können wir ja.«
    Ich nicke und hänge mir den

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