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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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antwortet Kilian nach kurzem Zögern. »Es gibt so etwas wie gestern Abend, das ist nur Abreagieren, eine Art Sport. Und dann gibt es Sex mit dir, das ist intensiver und schöner. Wenn ich Sex mit dir habe, brauche ich keinen anderen mehr und der Sex mit dir ist auch nicht bedeutungslos. Der mit anderen aber schon.«
    »Warum machst du es dann?«
    »Weil ich… Keine Ahnung… Weil ich ein Arschloch bin.«
    »Bist du eigentlich nicht.«
    »In dieser Hinsicht schon.«, brummt er und sieht mich zerknirscht an. »Ich sollte vielleicht aufhören, ins ‚Vía‘ zu gehen. Dort verliere ich leicht die Kontrolle – erst recht, wenn ich Alkohol trinke. Irgendwann kenne ich keine Grenzen mehr«
    »Aber du gehst gern ins ‚Vía‘ «, wende ich ein.
    »Vielleicht gehe ich dann nur noch mit dir. Denn mit dir bin ich noch ein bisschen gerner zusammen«, sagt Kilian ein wenig selbstironisch. »Also… nimmst du meine Entschuldigung an?«
    »Wieso hast du dich eben erst entschuldigt?«, will ich nun doch wissen.
    Er seufzt. »Na ja, du hast eben erst zugegeben, dass es dich verletzt hat. Ich muss mich ja nicht entschuldigen, wenn es dich kalt lässt. Es hatte den Anschein vorhin.«
    Ich sehe ihn verdutzt an. Offenbar kann ich meine Gefühle besser verbergen, als ich gedacht habe. Doch so offen, wie er mich jetzt ansieht, scheint er es wirklich ernst zu meinen. Er hat wirklich gedacht, es lässt mich kalt? Ich schüttle leicht den Kopf.
    »Nicht?«, fragt er leise.
    Ich schüttle den Kopf noch ein wenig stärker.
    Er schmunzelt leicht und streicht mir über die Wange. »Es tut mir wirklich leid, Tiger.«
    Ich sage darauf nichts, sondern nicke nur, weil ich wieder einen Kloß im Hals habe. Langsam beugt er sich zu mir und küsst mich sanft. Wieder gehe ich automatisch auf den Kuss ein und schließe die Augen. Hinter ihnen brennt es. Doch ich ignoriere es. Ich will jetzt nicht auch noch anfangen zu heulen. Es ist vorbei. Um mir das zu beweisen, schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn über mich. Mit einem leisen Ächzen gibt er meinem Wunsch nach. Seine Hand streicht fest über meine Seite.
    »Es tut mir leid«, murmelt er noch einmal und küsst mich weiter.
    Immer noch halte ich meine Augen geschlossen. Jetzt ist es noch dringender. Als er sich aufrichten will, lasse ich es nicht zu. Ich will nicht, dass er es bemerkt. Erst als ich mich wieder ganz unter Kontrolle habe, lasse ich ihn los. Kilian atmet tief ein und weicht dann lächelnd zurück. Er wirkt erleichtert.
    »Ich hab‘ dich wirklich nicht verdient, aber ich lass dich auch nie wieder gehen.«
    »Dann sei jetzt treu«, bitte ich ihn leise.
    »Ja, diesmal verspreche ich es dir«, versichert er sanft. Er lehnt sich noch einmal zu mir hinüber und küsst mich auf die Wange. »Fahren wir weiter…?«
    Ich nicke nur und beobachte, wie er sich wieder anschnallt. Er wirkt gelöster und er lächelt. Ich mag es, wenn er lächelt. Ein wenig melancholisch gestimmt, muss ich auch lächeln. Torben würde jetzt bestimmt sagen, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. Und er hätte recht. Ich bin hoffnungslos in diesen Mann neben mir verliebt. Ganz egal, wie sehr er mir weh getan hat. Irgendwie ist es erbärmlich. Kilian steht bestimmt nicht auf so erbärmliche Typen wie mich. Beim nächsten Mal sollte ich ihm vielleicht wirklich eine kleben.
    »Beim nächsten Mal klebe ich dir dann wirklich eine«, spreche ich meinen Gedanken aus.
    »Es wird kein nächstes Mal geben.« Seine Hand streicht über meinen Schenkel. »Bitte, glaub‘ mir das.«
    »Okay…«, hauche ich und spüre das Blut wieder durch meine Ohren rauschen. Seine Stimme hat toll geklungen. So als würde er es wirklich ernst meinen. Ich glaube es ihm trotzdem nicht, aber es ist mir egal. Solange er es glaubt oder mich glauben machen will, reicht es mir.
    Der Motor startet und schon sind wir wieder auf der Autobahn. Ich versinke tiefer in dem Sitz.
    »Wie kommst du eigentlich auf Baltrum? Warst du da schon mal?«
    »Ja, das Ferienhaus gehört meinen Eltern«, gibt er zu. »Ich kann es immer benutzen, wenn ich will. Ich mag die Insel. Sie ist nicht ganz so vom Tourismus überlaufen wie ihre größeren Nachbarn.«
    »Cool.« Seine Eltern scheinen nicht schlecht zu verdienen. Na ja, seine Mutter ist Psychiaterin. »Was macht dein Vater eigentlich?«
    »Oh, nichts Besonderes. Er arbeitet bei der Stadtverwaltung. Beamter«, antwortet Kilian. »Ich glaube, meine Mutter verdient mittlerweile sogar mehr als er. Das

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