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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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habe ich gebraucht.
    »Ich wusste nicht einmal, dass du und Vitali zusammen seid. Was ist passiert?«
    »Wir haben uns gestritten. Und dann ist er allein weggegangen und deinem nymphomanen Freund begegnet!«, erklärt Viktor vorwurfsvoll. »Den Rest kannst du dir denken, oder?«
    »Und woher weißt du das?«, frage ich irritiert.
    »Vita hat es mir sofort gestanden!« Viktor klingt sehr verletzt.
    Ich setze mich zu ihm aufs Bett und starre auf meine Füße. Mir ist total elend zumute. Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll. Viktors Art, mir Kilians Betrug so unsensibel mitzuteilen, ist wie Salz in der Wunde. Nein, eher wie Cayennepfeffer. Als wäre er der Einzige, den die Sache betrifft. Ich bin auch verletzt!
    »Wieso kommst du damit ausgerechnet zu mir?«, will ich wissen.
    »Ich weiß nicht«, brummt Viktor leise. »Dachte, du solltest es auch wissen. Außerdem konnte ich nicht bei Vitali bleiben, nachdem er so etwas getan hat.«
    »Warum habt ihr euch denn gestritten?«, frage ich, obwohl das eigentlich total unwichtig ist. Kilian hat es wirklich getan. Er hat mit jemandem geschlafen. Mit jemand anderem. Nicht nur geküsst. Nicht nur einen blasen lassen. Alles…
    »Er hat die ganze Zeit gemeckert, weil ich nicht genug Zeit für ihn habe, und als dann heute die Prüfungen vorbei waren, wollte er natürlich sofort feiern gehen, aber ich war zu müde und dann hat er sich wieder aufgeregt… Ich hätte nicht gedacht, dass er zu so etwas fähig ist«, gesteht Viktor ernüchtert.
    Ich nicke wie betäubt.
    »Scheiße!«, flucht Viktor plötzlich und schlägt auf mein Kissen ein. »Wie kann er mir das antun?«
    Was soll ich dazu sagen? Keine Ahnung. Ich sollte mir die gleiche Frage bezüglich Kilian stellen. Aber vielleicht trifft es mich nicht ganz so hart wie Viktor. Ich verbiete mir jedenfalls, überrascht zu sein. Vielleicht ist es schlimmer, wenn man denkt, man hätte eine feste Beziehung. Das zwischen mir und Kilian ist ja nur ein Versuch.
    Ich seufze schwer. »Also willst du hier schlafen?«
    »Ja«, brummt Viktor und klingt schon ein wenig kleinlauter. »Wenn das okay ist.«
    »Klar, aber das Bett ist ziemlich schmal.«
    »Das passt schon«, brummt Viktor. »Kann schätzungsweise eh nicht schlafen. Was ist das zwischen dir und diesem Kerl? Macht es dir nichts aus, dass der jeden vögelt? Lässt dich das wirklich kalt?«
    Ich zucke mit den Schultern, weil ich nicht weiß, was ich darauf sagen soll. Ich kann ihm schlecht mein Herz ausschütten. Statt einer Antwort verkrieche ich mich unter die Decke. Mir ist wieder so schrecklich kalt. Viktor schnaubt und steht dann noch einmal auf, um sich immerhin die Schuhe und die Hose auszuziehen, ehe er sich neben mich legt.
    »Was findest du an diesem Typ eigentlich? Ich meine, du bist doch nicht so einer, der fremdvögelt, oder?«, hakt Viktor noch einmal nach.
    »Nein«, gebe ich leise zu.
    »Warum lässt du es dir dann von so einem gefallen?«, will er wissen.
    »Er ist nun mal so…«, murmle ich ausweichend. Ich weiß doch noch gar nicht, ob ich es mir gefallen lasse. Es geht gar nicht einmal darum, dass Kilian sich nicht beherrschen kann. Es geht mehr darum, dass er versprochen hat, es zu versuchen, und schon nach so kurzer Zeit gescheitert ist. Was sagt das aus? Was bin ich dann für ihn? Er kann ja gar nicht das Gleiche für mich empfinden wie ich für ihn. Nicht mal annähernd.
    »Ach, ist er das? Und was findest du dann an ihm?«, fragt Viktor noch einmal.
    Ich schweige unwohl. Momentan bin ich mir selbst nicht so ganz sicher. Ich weiß nur, dass ich mich immer noch nicht von ihm trennen will. Er verletzt mich, aber ich finde ihn immer noch… Er ist immer noch... »Ich finde genug an ihm«, antworte ich daher schlicht. »Und jetzt lass mich weiter schlafen. Gute Nacht.«
    »Nacht«, brummt Viktor hörbar unzufrieden. »Dein Freund ist ein Wichser.«
    »Dein Freund anscheinend auch. Schätze nicht, dass Kilian ihn gezwungen hat«, knurre ich zurück.
    Darauf schnaubt Viktor nur, ehe er sich zu einer Antwort herablässt. »Wir haben uns gestritten und er wollte mir etwas beweisen. Was hat dein Kilian für eine Ausrede?«
    »Er braucht keine Ausrede«, behaupte ich fest. Ich stehe aber eigentlich nicht hinter dem, was ich sage. Kilian wird eine verdammt gute Ausrede brauchen, wenn ich ihn darauf anspreche. Falls.
    »Verzeihst du Vitali?«
    »Weiß nicht«, gesteht Viktor leise. »Im Moment bin ich einfach nur wahnsinnig wütend. Ich will und kann nicht darüber

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