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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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wiederhole ich das Wort, das mir immer noch nicht gefällt.
    »Konzentrieren«, schlägt er alternativ vor.
    »Mhm, klingt besser«, stimme ich vage zu. Aber richtig gut auch nicht. Konzentrieren erfordert Aufmerksamkeit. Wenn die schwindet, zum Beispiel durch Alkohol, wird er wieder im Bett eines anderen landen. Doch jetzt will ich nicht darüber nachdenken.
    »Soll ich dir beim Kochen helfen? Wird ja Zeit, dass ich es auch lerne.«
    »Ja, gute Idee«, murmelt Kilian. »Wobei ich auch gerne für dich koche.«
    »Wahrscheinlich bin ich eh keine große Hilfe.«
    »Ach… Wird sich zeigen.«
    »Was willst du kochen?«, frage ich interessiert.
    »Hm, ich dachte an Kartoffelsuppe«, antwortet er. »Da kann ich deine Hilfe wirklich gebrauchen, beim Gemüse putzen.«
    Klingt nicht sehr spannend, aber ich lächle. »Okay.«
    »Oh Mist, ich habe gar keine Brühe mehr«, sagt Kilian plötzlich und richtet sich abrupt auf. »Na ja, ich müsste wohl ohnehin noch einkaufen gehen.«
    »Wann? Jetzt?«, frage ich verwirrt.
    »Nun ja, wenn wir essen wollen, bevor ich verhungere…«
    »Oh«, murmle ich. »Ja, dann…« Ich weiß selbst nicht so recht, warum es mir etwas ausmachen sollte, wenn er jetzt einkaufen geht. Vielleicht, weil ich nicht wieder allein sein will.
    »Kann ich mitkommen?«
    »Nach draußen?«, fragt er zurück und legt seine Hand auf meine Stirn. »Meinst du, das ist eine gute Idee?«
    »Mir ist so langweilig«, behaupte ich. Außerdem würde ich ihn vermissen, kaum nachdem er die Wohnung verlassen hat. »Und ich hab’ kein Fieber mehr.«
    »Hm, na gut, dauert ja nicht lang. Aber du ziehst dich warm an und falls es dir schlechter geht, brechen wir die Aktion ab und gehen sofort wieder heim«, erklärt Kilian streng. »Und du musst es mir sagen, wenn du dich schwindelig fühlst.«
    »Mach‘ ich«, verspreche ich lächelnd. So besorgt ist er einfach nur spitze.
    »Ist ja nur einkaufen.« Klingt so, als müsste er sich selbst gut zureden.
    Schmunzelnd setze ich mich auf. »Du kannst mir ja noch einen Pulli leihen.«
    »Darin versinkst du…«, entgegnet er schmunzelnd. »Außerdem ist es draußen recht warm. Zumindest nicht kälter als hier. Aber hast du Halsschmerzen? Möchtest du einen Schal?«
    »Geht eigentlich«, versichere ich und sehe auf ihn herab. »Kommst du?«
    Er nickt und gibt mir noch einen Kuss, ehe wir aufstehen. Ich ziehe mir meine Jeansjacke über das Shirt. Damit scheine ich auch für Kilian warm genug gekleidet zu sein. Wir fahren mit seinem Auto zum Lidl in der Nähe.
    Während ich uns einen Einkaufswagen besorge, parkt er das Auto und wir treffen uns dann vor dem Eingang. Schon jetzt ein eingespieltes Team. Mir gefällt das sehr. Noch mehr, als er meine Hand nimmt und sie nicht loslässt, während er den Wagen mit der anderen schiebt und wir durch die Gänge laufen und Waren aus den Regalen nehmen.
    »Magst du Kakao? Ich glaube, ich habe gar keinen mehr. Und du magst ja keinen Kaffee.«
    »Kakao ist toll«, gestehe ich lächelnd. Mich erfüllt ein warmes Gefühl.
    »Und was ist mit Tee? Hm, ich glaube, den habe ich aber noch. Toastbrot?«
    Ich muss lachen und schüttle leicht den Kopf. »Kauf einfach, was du magst und brauchst.«
    »Ich will aber kaufen, was du magst«, brummelt Kilian und zieht mich an meiner Hand dichter zu sich, um mir einen kurzen Kuss aufzuhauchen.
    Ein wenig ungewohnt ist das schon, so in der Öffentlichkeit. Ist ja auch keine fremde Insel, sondern meine Heimatstadt. Ich spüre, wie meine Ohren heiß werden, und sehe mich unauffällig um. Sieht aber nicht so aus, als hätte jemand die Geste bemerkt. Ich rücke ein wenig von Kilian ab, kann aber nicht aufhören, zu lächeln.
    »Also, Toastbrot nicht unbedingt? Wir können nachher ja frisches Brot vom Bäcker holen«, meint Kilian und zieht mich weiter.
    Ich nicke nur und latsche neben ihm her. Nach und nach füllt sich unser Einkaufswagen. Kilian scheint aus dem Bauch heraus zu entscheiden, was er braucht und was nicht. Als wir uns schließlich der Kasse nähern, wende ich mich grinsend an ihn.
    »Wolltest du nicht Brühe kaufen?«
    »Oh, stimmt.« Er schlägt sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Schlafe wohl schon. Gut, dass ich dich dabei habe.«
    Ich lache leise und lasse mich diesmal schon bereitwilliger zu ihm ziehen. Diesmal ist es nicht nur ein flüchtiger Kuss. Sanft berühren sich unsere Lippen. Der Kuss ist wie Puderzucker. Weich und süß. Als wir uns trennen und den Gang mit den Suppen, Saucen und

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