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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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habe ich sogar ein schlechtes Gewissen wegen dem Kuss. Dabei konnte ich nun wirklich nichts dafür. Und er war harmlos, oder? Immer noch rätsle ich, ob Viktor mir etwas vorgemacht hat oder es ihm ernst war. Ich nehme an, es ist etwas in der Mitte.
    Er glaubt, dass es ernst ist, aber eigentlich ist die Sache immer noch in Viktors Abneigung gegenüber Kilian begründet. Wenn er uns erst einmal auseinander gebracht hätte, würde er einsehen, dass an mir nichts Besonderes ist und mich fallen lassen.
    Absurd das alles. Als würde ich Kilian verlassen. Nicht von mir aus zumindest. Und da mir das wieder so klar ist und ich mir immer noch Sorgen um Kilians bevorstehende Berlinreise mache, zwinge ich mich trotz verletztem Stolz am Abend Kilians Schlüssel auszuprobieren. Ich lasse mich also selbst bei ihm in die Wohnung und lege mich in sein Bett, lese noch ein wenig und höre dann seine Sendung.
    Entweder ist er immer noch sauer auf mich oder er denkt, ich würde die Sendung nicht hören. Jedenfalls wünscht er mir am Ende keine gute Nacht. Unglücklich rolle ich mich auf seinem Bett zusammen und überlege, ob ich nicht doch noch verschwinden soll. Jetzt hätte ich wohl noch genügend Zeit. Kilian erwartet mich auf keinen Fall hier. Nicht nach dem Fast-Streit. Vielleicht war es auch ein richtiger Streit für ihn.
    Ich erwarte also mit bangem Gefühl seine Rückkehr. Er braucht länger, als ich gedacht habe. Wahrscheinlich musste er noch etwas auf der Arbeit machen. Schreibtisch aufräumen oder so einen Blödsinn, mit dem ich seine Abwesenheit erklären kann. Hauptsache nichts, was er nicht machen soll, wie zum Beispiel aus Frust mit einer Ex-Affäre ins Bett hüpfen. Es ist schon zwölf, als endlich die Wohnungstür aufgeschlossen wird. Lauschend liege ich unter der Decke und verfolge seine Schritte. Er hängt seinen Schlüssel ans Brett im Flur, dann schlüpft er aus seinen Schuhen und geht  geradewegs ins Schlafzimmer. Er braucht keine Sekunde, um mich zu entdecken und atmet erleichtert aus. Leiser schleicht er ans Bett. Ich spüre seine Hand über meine Schulter streichen. »Hey Tiger, schläfst du schon?«
    »Fast«, murmle ich und drehe mich auf den Rücken, um zu ihm aufzuschauen. »Du kommst spät…«
    »Hm, das könnte daran liegen, dass ich eben bei dir vorbeigefahren bin«, antwortet er leise. »Ich dachte nicht, dass du freiwillig herkommst und wollte die Sache von heute Morgen nicht so stehen lassen.«
    Beinahe wäre ich das auch nicht. Ich zucke mit den Schultern. »Es ist dumm, darüber zu streiten. Ich weiß, dass Jeremy dir wichtig ist.« Eben darum habe ich ja solche Angst vor ihm und seinem Einfluss.
    »Du bist mir wichtiger.« Er beugt sich vor und küsst mich sanft.
    Unwillkürlich schließe ich die Augen und lasse es geschehen. Mein Herz rast… Gleichzeitig bin ich aber auch etwas angespannt. Mir kommt die irrationale Frage in den Sinn, ob er Viktor auf meinen Lippen schmecken kann. Völliger Blödsinn, aber die Erinnerung an das Geschehene lässt mich noch mehr erstarren.
    Seufzend richtet sich Kilian auf. »Na gut, ich gehe mal Zähneputzen. Schlaf nicht ohne mich ein.«
    »Mhm«, murmle ich. Innerlich fühle ich mich furchtbar. Eigentlich möchte ich ihn küssen. Aber vielleicht sollte ich ihm erst das mit Viktor erzählen? Nein, dann wäre es so, als würde ich dem ganzen viel Gewicht beimessen. Das möchte ich nicht. Außerdem weiß ich nicht, wie er darauf reagiert. Auf keinen Fall will ich ihm eine Rechtfertigung für neue Seitensprünge geben.
    Als er zurückkommt und zu mir unter die Decke schlüpft, schmiege ich mich sofort an ihn. Küssen ist vielleicht noch komisch, aber Kuscheln mit ihm fühlt sich immer gut an. Noch besser, als er mir sanft über den Rücken streicht.
    »Du bist wirklich nicht sauer?«, hakt er noch einmal nach.
    Ich schüttle den Kopf und küsse seine Brust. »Wie war die Arbeit?«
    »Ach…« Er drückt mich ein wenig fester an sich. »Ging. Natürlich hat es schon die Runde gemacht. Auch wenn es viele nicht verstehen können, wie man die Sendung absetzen wollen kann, ist mein Chef halt am längeren Hebel. Aber es war gut zu hören, dass ich nicht der Einzige bin, der es nicht begreift.«
    »Kann man nicht eine Unterschriftenaktion machen oder so?«
    »Es ist ein Privatsender, Tiger. Die müssen sich nicht an die öffentliche Meinung halten. Jeder kann hören, was ihm gefällt und der Sender kann machen, was er will«, brummt Kilian.
    »Schade«, hauche ich und

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