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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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und ich sehe auch ungefähr genauso schlimm aus wie die Küche. Überall habe ich Spritzer von der Kakaomasse. Dieser Mixer ist wirklich eine Katastrophe.
    Aber ich habe es geschafft. Der Kuchen ist im Ofen. Ich bin das Rezept zehn Mal durchgegangen, um sicher zu gehen, dass ich nichts vergessen habe. Inzwischen kann ich es auswendig. Angeblich ist es ein Kuchen, der ganz einfach zu machen ist. Ein Marmorkuchen mit versunkenen Kirschen. Falls er mir verkohlt, kann ich das immer noch mit dem Puderzucker, der anschließend drauf soll, kaschieren.
    Ich bin gerade dabei, das Schlachtfeld aufzuräumen, als ich die Wohnungstür höre. Viel zu früh! Es ist gerade mal zwei Uhr! Ich habe mit Kilian nicht vor vier Uhr gerechnet. Scheiße! Hektisch wische ich über die Ablage. Als erstes sieht er ohnehin in seinem Arbeitszimmer nach mir, weil ich da meistens sitze und lerne, wenn er nach Hause kommt. So schaffe ich es immerhin, das Ei zu entfernen und die Arbeitsfläche vom Mehl zu befreien. Jedoch türmt sich in der Spüle immer noch ein Haufen Schüsseln und Besteck, nicht zu vergessen der ganz und gar klebrige Handmixer.
    Als ich Kilians Schritte hinter mir vernehme, die abrupt auf Höhe der Tür verharren, würde ich am liebsten im Boden versinken.
    »Du bist zu früh!«, werfe ich ihm stattdessen vor, als ich mich zu ihm herumdrehe.
    Seine Augen weiten sich überrascht, als er mich sieht, dann grinst er breit und fängt sogar an zu lachen.
    »Überhaupt nicht! Nie im Leben hätte ich diesen Anblick verpassen wollen. Wie siehst du denn aus, Tiger?«
    Ein bisschen unsicher blicke ich an mir herunter. Na ja, ich habe mich ziemlich eingesaut. Die Sachen muss ich wohl waschen. Überall Mehl und Teig.
    »Kannst du in zehn Minuten noch mal reinkommen?«
    Doch Kilian geht gar nicht auf meine Bitte ein. Er schnuppert interessiert und lächelt dann  wieder ganz überrascht.
    »Was hast du denn hier gemacht?«
    Ich verkneife mir die Antwort. Ist doch wohl offensichtlich. Wobei... erst mal abwarten, ob es überhaupt ein Kuchen wird. Immerhin habe ich es noch nie gemacht. Interessiert kommt Kilian näher und wirft einen Blick in den Backofen. Dann fällt sein Blick auf die Spüle und das offene Backbuch auf dem Küchentisch. Oh mein Gott, der Küchentisch. Den habe ich noch gar nicht abgewischt. Kilian gluckst amüsiert, aber irgendwie auch ein bisschen fassungslos.
    »Du backst wirklich einen Kuchen für mich, Tiger?«
    Ich nicke verlegen. »Ich versuche es zumindest.«
    »Oh«, haucht er und ist mit zwei Schritten bei mir, um mich in den Arm zu nehmen und mich zu küssen. »Du bist so süß, ich könnte dich gleich hier und jetzt auffressen.« Grinsend sieht er mich an, ohne mich loszulassen. Das Grinsen wirkt so glückselig und er sieht mich dabei so hintergründig an. Das ist einer der seltenen Momente, in denen ich ihm glaube, dass er mich liebt. »Danke, Tiger.«
    »Du hast ihn ja noch nicht probiert…«, nuschle ich leise gegen seine Lippen, als er mich erneut küsst.
    »Egal wie er schmeckt«, entgegnet er lächelnd. »Das ist das schönste Geschenk, das ich jemals zum Geburtstag bekommen habe.«
    »Ich habe noch etwas für dich«, murmle ich und löse mich behutsam von ihm.
    »Ich hatte dir doch gesagt, dass du mir nichts schenken brauchst«, entgegnet er bedächtig, aber auch nachsichtig. Er mag es offensichtlich doch, beschenkt zu werden. Also ist es gut, dass ich was gemacht habe.
    »Es ist nichts Großes«, versichere ich ihm und weiche seinem Blick befangen aus.
    Die Rose steht neben dem Kühlschrank in einer Vase. Er hat sie bis jetzt noch nicht entdeckt, weil er nur Augen für mich und den Kuchen hatte. Vielleicht auch für das Chaos in der Küche. Ich löse mich behutsam aus seiner Umarmung und stelle es so an, dass ich ihm den Blick auf die Rose mit meinem Körper versperre, als ich mich ihr rückwärts nähere, um nach ihr zu greifen. Aber er würde sie ohnehin nicht bemerken, denn sein Blick ist immer noch wie gebannt auf mich gerichtet. Wie der eines Raubtiers, das jeden Moment über mich herfallen will.
    Ich taste hinter mich nach der Blume, schaffe es sie zu greifen und ziehe sie aus ihrer Vase. Okay, soweit so gut. Jetzt muss ich sie ihm nur noch geben. Mein Herz beginnt zu pochen. Dabei ist es nur eine kleine Blume. Ich habe aber irgendwie das Gefühl, es wäre mehr. Mein erstes Geschenk an ihn. Ich hoffe, Torben hatte Recht und Kilian findet die Idee, einem Mann eine Rose zu schenken, nicht albern. Ein

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