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Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Vorsicht Nachsicht (German Edition)

Titel: Vorsicht Nachsicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Lelis
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Ich spüre Kilians Blick wieder so intensiv auf mir ruhen. Plötzlich fasst seine Hand unter mein Kinn und drückt es hoch, sodass ich ihn ansehen muss. Seine Augen sind leicht zusammengekniffen. »Bist du so ein guter Schauspieler im Bett?«
    »Was? Warum?«, frage ich verwirrt. Ihm so in die Augen sehen zu müssen, bringt mein Herz wieder zum Pochen. In meinem Bauch fühlt es sich plötzlich sehr heiß an. Auch in meinem Kopf. Mir ist überall heiß.
    »Ich hätte schwören können, dass es dir gefallen hat. Du bist zweimal gekommen.«
    »Das hat es.« Ich schiebe seine Hand weg und sehe lieber auf seine Brust. Das heiße Gefühl in meinem Inneren will aber dennoch nicht verschwinden.
    »Und warum willst du dann nicht mehr?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, murmle ich leise. Ich fasse es selbst nicht, dass ich es tue.
    Plötzlich ist er mir sehr nahe. Da ich nicht zu ihm hochgucken will, beugt er sich eben zu mir runter. »Wie meinst du das?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht will«, wiederhole ich notgedrungen. Ich höre meinen Puls in den eigenen Ohren. Die fühlen sich natürlich auch heiß an.
    Fragend blickt Kilian mich an. Dann begreift er, was ich meine, und lächelt gelöst. »So?«
    Was soll ich denn jetzt darauf antworten? Ein Schulterzucken sollte reichen. Tut es auch. Plötzlich schlingt er die Arme um mich und zieht mich an sich. Als ich überrumpelt zu ihm aufsehe, legen sich seine Lippen auf meine. Oh, ein Kuss. Nachdem ich das begriffen habe, gehe ich sogar zaghaft darauf ein.



 
     
    »Ruben!?« Plötzlich ertönt Torbens Stimme direkt hinter mir. Eiligst mache ich mich von Kilian los und drehe mich zu ihm um.
    »Ja?«
    Torben sieht mich groß an. »Was tust du da?«
    »Küssen«, antworte ich dümmlich.
    »Taschengeld aufbessern?«, lautet sein empörter Gegenvorschlag. »Ich dachte, du wolltest das nicht!«
    »Mach ich auch nicht«, zische ich zurück. Torben sieht Kilian feindselig an und packt mich dann am T-Shirt. »Sorry, ich muss meinen Cousin mal kurz entführen!«
    Damit zerrt er mich einmal quer durch den ganzen Laden nach draußen. Ich stolpere ihm mehr oder weniger hilflos hinterher. Okay, was soll ich in so einem Fall auch machen? Mich losreißen und zurück in Kilians Arme hechten? Ich weiß ja nicht einmal, wie ich schon wieder in die hineingeraten bin. Vielleicht hat Torben auch ganz recht mit seiner Empörung.
    »Hast du sie nicht mehr alle? Du kannst dich doch nicht noch mal mit so einem Kerl einlassen! Er hat dich einmal bezahlt. Selbst, wenn du es jetzt ohne Geld machst, denkst du, der wird dich noch für etwas anderes halten als ein Stück käufliches Fleisch?«
    Ich schlucke ernüchtert.
    »Himmel! Sehr wahrscheinlich für noch weniger! Sonderangebot: Das zweite Mal gibt’s gratis!«, zetert er weiter. »Dafür bist du echt zu schade. Du hast etwas Besseres verdient!«
    Was Besseres als Kilian? Gibt’s so was überhaupt?
    Torben schnaubt. Offenbar hat er mir meine Gedanken angesehen. Er ist einer der wenigen Menschen, die das ganz gut können. Manchmal finde ich es schön, dass er das kann. Im Moment eher weniger.
    »Also wirklich! Dieser Kerl ist es nicht wert!«
    »Ja, ja«, brumme ich leise. »Ich weiß auch nicht, was da passiert ist. Plötzlich stand er vor mir und…«
    »Du bist doch nicht in ihn verknallt, oder?«
    »Nein«, behaupte ich grimmig.
    Torben seufzt erleichtert auf. »Mach keinen Scheiß, Ruben. Ehrlich. Ich meine… Ach, du weißt schon. Pass einfach ein bisschen besser auf dich auf!«
    »Hm«, murmle ich nur.
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Heim gehen?«, schlage ich vor. »Ich mag nicht zurück, wenn er da ist.«
    »Ist vielleicht auch besser«, meint Torben und umarmt mich. »Sorry, aber ich musste dich da einfach wegholen.«
    »Schon gut.« Ich zucke mit den Schultern und wende mich zum Gehen. Am Aldi vorbei sind es nicht einmal fünf Minuten. Lustlos stapfe ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch und beginne, mir die Sachen vom Leib zu reißen, gleich nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe. Ich brauche eine Dusche, um einen klaren Kopf zu bekommen.
    Nein, wirklich… Wieso muss mir das eigentlich passieren? Hätte er mir nicht das verdammte Geld gegeben, würde es ganz anders laufen. Torben würde mich ihm quasi zum Fraß vorwerfen. Vielleicht sogar neidisch werden. Obwohl… nein, ich glaube, dazu ist ihm Kilian zu alt. Torbens Beuteschema endet bei neunundzwanzig. Warum macht mir Kilians Alter eigentlich nichts aus? Eine bessere

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