Vorsicht Niemandsland
versagten.
Es war selbstverständlich, daß die von Natur aus mißtrauischen GWA-Agenten versuchten, der rätselhaften Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Wenn die Krankheit nur in den Staaten oder nur in Europa ausgebrochen wäre, hätten wir vielleicht noch an einen Zufall geglaubt. So aber war das Unheil fast auf die Stunde genau über alle Erdteile hereingebrochen.
Das GWA-Hauptquartier erhielt Alarmstufe I. Sämtliche Truppeneinheiten der amerikanischen Kontinente wurden dem HQ unterstellt. In Europa, Afrika, Asien und Australien handelten die verantwortlichen Leute genau nach unserem Vorbild.
Die Seuchengebiete wurden hermetisch abgeriegelt, medizinische Teams mit hochwertigen Spezialausrüstungen eingeflogen. Wir unternahmen alles, die erkrankten Menschen von den gesunden zu isolieren, um zuerst einmal einen klaren Überblick zu erhalten.
Nachdem wir schon sicher waren, die Ansteckungsherde lokalisiert zu haben, ging es plötzlich in anderen Gegenden los. Menschen erkrankten zum beinahe gleichen Zeitpunkt. Es war, als hätte ein Unsichtbarer über Nacht zugeschlagen.
Die Wissenschaft der irdischen Menschheit arbeitete fieberhaft. Bisher war es trotz aller Bemühungen noch nicht gelungen, einigermaßen genau festzustellen, welche Erreger für die Seuche verantwortlich waren. Sogar die größten Elektronenmikroskope in der Forschungszentrale der GWA und in Moskau hatten versagt. Man hatte einfach nichts finden können.
Allerdings wußten wir ziemlich genau, daß wir einer neuen Art Leukämie gegenüberstanden, die mit dieser Bezeichnung eigentlich überhaupt nicht mehr charakterisiert werden konnte.
Genauer gesagt, handelte es sich um eine hochinfektiöse, leukämieähnliche Krankheit, die nach ihrem klassischen Vorbild in erster Linie eine unkontrollierbare Vermehrung der weißen Blutzellen bewirkte.
Drüsen- und Milzschwellungen konnten wir noch als einigermaßen normal ansehen, nicht aber die leprösen Erscheinungen, die mit einem raschen Erlöschen sämtlicher Nervenempfindungen begannen. Die krebsartigen, schnell fortschreitenden Wucherungen führten im weiteren Verlauf der Krankheit zum Abfallen ganzer Gewebeteile. Wie es nach einigen Wochen oder Monaten um die Erkrankten bestellt sein mußte, brauchte man uns nicht mehr zu sagen.
Die GWA-Maschinerie lief seit dem 16. Oktober 2005 auf Hochtouren!
Bisher hatte es noch keinen Todesfall gegeben. Die Krankheit schien niemals akut und stürmisch zu verlaufen. Die Lebenserwartung der Kranken konnte recht gut noch Monate, vielleicht sogar einige Jahre betragen.
Mit dieser eher tröstlichen Gewißheit war uns aber nicht gedient. Die Mediziner der Welt bestürmten uns und die Regierungen der anderen Staaten, unter allen Umständen für eine hundertprozentige Isolierung der Kranken zu sorgen.
Eben das war uns nicht gelungen!
Ehe wir die betroffenen Zonen abriegeln konnten, mußte es einigen infizierten Personen gelungen sein, das Gefahrengebiet zu verlassen und anderswo Unheil zu säen. Wir wußten schon am 21. Oktober 2005 sehr genau, daß in dieser Beziehung etwas nicht stimmen konnte. Es sah danach aus, als wären unbekannte Kräfte am Werk, mit der festen Absicht, die Seuche immer mehr zu verbreiten.
Am 31. Oktober 2005 war dann der von Pater Fernando unterzeichnete Funkspruch eingetroffen. Plötzlich erkannten wir, welche unerhörte Teufelei gegen die Menschen unserer Welt eingeleitet worden war.
Pater Fernando hatte keine genauen Daten angeben können, aber er teilte uns mit, daß etwa
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