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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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drei­ßig Mann auf dem Mars in­fi­ziert wor­den wa­ren. Es han­del­te sich um die Be­sat­zung ei­nes Vor­pos­tens, den wir im Rah­men des vor­ge­schrie­be­nen Aus­tausch­pro­gramms mit neu­en Leu­ten be­setzt hat­ten.
    Na­tür­lich hat­ten wir die ab­ge­lös­ten Män­ner so­fort zur Er­de zu­rück­ge­flo­gen. Sie soll­ten hier ih­ren ver­dien­ten Ur­laub an­tre­ten.
    Aus dem Funk­spruch ging nicht her­vor, wo­her Pa­ter Fer­n­an­do von der In­fi­zie­rung die­ser Män­ner wuß­te. Er hat­te sie le­dig­lich als Ba­zil­len­trä­ger be­zeich­net und her­vor­ge­ho­ben, sie be­sä­ßen ei­ne ge­wis­se Im­mu­ni­tät, die bei je­dem Be­ob­ach­ter zu dem Ein­druck füh­ren müß­te, kern­ge­sun­den Men­schen ge­gen­über­zu­ste­hen.
    Pro­feß Fer­n­an­do schi­en kei­ne Zeit ge­habt zu ha­ben, sei­nen Funk­spruch aus­führ­li­cher zu ge­stal­ten. Es war uns über­haupt rät­sel­haft, wie es ihm ge­lun­gen war, die Nach­richt ab­zu­strah­len. Da­für war die große Mar­s­sta­ti­on er­for­der­lich. Wie moch­te er in den in­ter­pla­ne­ta­ri­schen Groß­sen­der hin­ein­ge­kom­men sein?
    Auf al­le Fäl­le hat­ten wir so­fort ge­han­delt. Wir wuß­ten, daß ein­und­drei­ßig Män­ner mit dem Ur­lau­ber- und Ab­lö­sungs­schiff an­ge­kom­men wa­ren. Sie wa­ren fast drei Mo­na­te un­ter­wegs ge­we­sen.
    Der Trans­por­ter, ein schwer­fäl­li­ges Plas­ma-Schiff in Ske­lett-Bau­wei­se, hing noch im­mer auf sei­ner wei­ten Mond­kreis­bahn. Die ab­ge­lös­ten Mars­sol­da­ten wa­ren mit ei­nem Kreu­zer des Space-De­part­ment ab­ge­holt und auf dem neu­en Sa­ha­ra-Raum­flug­ha­fen aus­ge­schifft wor­den.
    Da sie ih­ren Ur­laub so­fort an­tra­ten, hat­ten sie sich in al­le Win­de zer­streut. Es war ei­ne ge­misch­te Be­sat­zung ge­we­sen, zu­sam­men­ge­setzt aus Eu­ro­pä­ern, Afri­ka­nern, Asia­ten, ame­ri­ka­ni­schen und aus­tra­li­schen Bür­gern. Wir leg­ten größ­ten Wert dar­auf, den Mars ge­mein­schaft­lich zu er­obern.
    Selbst­ver­ständ­lich hat­te uns die Lis­te der Ur­lau­ber vor­ge­le­gen. So­fort nach Er­halt der Nach­richt hat­ten wir die Er­mitt­lun­gen auf­neh­men kön­nen. Wir sa­hen uns mit der Tat­sa­che kon­fron­tiert, daß es ein­und­drei­ßig im­mu­ne Män­ner gab, die aber den­noch das Grau­en ver­brei­te­ten. Wenn sie von der Krank­heit nicht sicht­bar an­ge­grif­fen wur­den, wä­re es oh­ne die War­nung un­mög­lich ge­we­sen, sie von den Ge­sun­den zu un­ter­schei­den.
    So aber kann­ten wir die Na­men! Wir hat­ten selbst­ver­ständ­lich hoch­wer­ti­ge Bil­der von je­dem der Ba­zil­len­trä­ger. Uns war es nur un­ver­ständ­lich, daß sich die ein­und­drei­ßig sorg­fäl­tig ge­schul­ten Spe­zi­al­sol­da­ten nicht so­fort selbst mel­de­ten.
    Die Ge­heim­diens­te der Er­de be­gan­nen mit der Jagd, nach­dem Auf­ru­fe über Rund­funk und Te­le­vi­si­on er­folg­los ge­blie­ben wa­ren. Für uns stand es da­her fest, daß die Män­ner be­strebt wa­ren, sich der ärzt­li­chen Kon­trol­le zu ent­zie­hen.
    Ei­ne Groß­fahn­dung von nie­mals er­leb­ten Aus­ma­ßen lief an. Al­le ein­und­drei­ßig Per­so­nen wa­ren spur­los ver­schwun­den. Kei­ner der Män­ner war dort an­zu­tref­fen, wo er sich auf Grund sei­ner Ur­laubspa­pie­re hät­te auf­hal­ten müs­sen.
    Am 2. No­vem­ber 2005 war dem Großasia­ti­schen Si­cher­heits­dienst der ers­te Schlag ge­lun­gen. Fast auf die Stun­de zur glei­chen Zeit wa­ren zwei der Ur­lau­ber auf­ge­spürt wor­den. Sie hat­ten sich we­der durch gu­te Wor­te noch durch kla­re Be­feh­le be­we­gen las­sen, ih­re Schlupf­win­kel zu ver­las­sen. Nach­dem sie mit ih­ren Dienst­waf­fen er­bit­ter­ten Wi­der­stand leis­te­ten, wa­ren sie von Spe­zi­al­kom­man­dos des GAS-Ge­heim­diens­tes er­schos­sen wor­den.
    So war es na­he­zu über­all ge­sche­hen! Ehe sich die ver­ant­wort­li­chen Of­fi­zie­re und Si­cher­heits­be­am­ten auf das Ri­si­ko ein­lie­ßen, von den amok­lau­fen­den Krank­heits­trä­gern in­fi­ziert oder ge­tö­tet zu wer­den, hat­ten sie Feu­er­be­fehl er­teilt.
    Auch bei uns hat­te es vier Fäl­le die­ser Art

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