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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­kann­te. Ich konn­te nur noch für Sie und die Men­schen be­ten.«
    »Pa­ter, die Seu­che, was ist mit der Seu­che!« stöhn­te ich. »Die­se Mons­tren sind tot. Wo­her be­kom­men wir nun An­ga­ben über das Heil­mit­tel, oder we­nigs­tens über die wah­ren Ur­sa­chen.«
    »Ich bin Bio­lo­ge, Sie wis­sen es. Ich ha­be das Heil­mit­tel! Hin­ter dem großen Raum gibt es La­bors. Dort wer­den Sie die Pilz­kul­tu­ren fin­den, aus de­nen sich ein wirk­sa­mes An­ti­bio­ti­ka her­stel­len läßt. Die­se Krea­tu­ren ent­wi­ckel­ten einen Ge­gen­stoff, da sie die für sie wich­ti­gen Men­schen hei­len und in ih­re Diens­te ein­span­nen woll­ten. Ich war mit den Kul­tu­ren be­schäf­tigt. Es han­delt sich um die Stoff­wech­sel­pro­duk­te ei­nes mi­kro­sko­pisch klei­nen Schim­mel­pil­zes, der aber nur auf dem Pla­ne­ten Ve­nus wächst. Die Seu­che ist ei­ne ve­nu­si­sche Vi­rus-Krank­heit. Die Er­re­ger sind mit un­se­ren Mit­teln kaum er­kenn­bar. Uns steht so­gar noch ein zwei­tes Mit­tel zur Ver­fü­gung.«
    Ta­ly lach­te und wein­te zu­gleich. Ich strich ihr hilf­los über den Kopf.
    »Die – die Im­mu­ni­tät?« forsch­te sie sto­ckend.
    »Ganz recht. Ve­nu­sier sind von Na­tur aus ge­gen die­se win­zi­gen Vi­ren im­mun. Die mensch­li­chen Ba­zil­len­trä­ger wur­den in­fi­ziert und an­schlie­ßend mit An­ti­ge­nen be­han­delt. Die­se im­mu­ni­sie­ren­den An­ti­kör­per sind iden­tisch mit ar­ten­frem­den Stoff­ver­bin­dun­gen, die mit den mensch­li­chen Zel­len ei­ne Sym­bio­se ein­ge­hen.«
    »Da­her die ver­än­der­te Mito­se­strah­lung«, sag­te Ta­ly nach­denk­lich. »Wir konn­ten nichts ent­de­cken, bis auf den zu­sätz­li­chen Pri­ma­ten-Ef­fekt. Nur Le­be­we­sen mit ent­wi­ckel­tem Groß­hirn wer­den an­ge­grif­fen.«
    »Ein na­tür­li­cher Ef­fekt des ve­nu­si­schen Vi­rus. Nie­de­re Le­be­we­sen wer­den von ihm ver­schont. Die durch An­ti­ge­ne er­zeug­te Ei­gen-Im­mu­ni­tät der Ba­zil­len­trä­ger be­sei­tig­te je­doch nicht die An­ste­ckungs­ge­fahr. Ich ken­ne kei­ne In­fek­ti­ons­krank­heit, die der­art rasch um sich greift. Es ist uns al­so nicht da­mit ge­dient, die Er­krank­ten mit An­ti­kör­pern zu be­han­deln, da die In­fek­ti­ons­ge­fahr da­mit nicht ge­bannt wird. Wir kön­nen je­doch in schwe­ren Fäl­len bei­de Mit­tel ver­ab­rei­chen. Be­ru­hi­gen Sie sich al­so.«
    Wir zo­gen uns vor den ät­zen­den Säu­re­dämp­fen noch wei­ter zu­rück. TS-19 mel­de­te sein Ein­tref­fen. Ich schick­te Man­zo hin­un­ter zum Ein­gang.
    »Nur gut, daß Sie die­se Fun­knach­richt ab­set­zen konn­ten«, sag­te ich er­schöpft. »Wir hät­ten gern noch ei­ni­ge Hin­wei­se.«
    »Ich war Dr. Ta­ra­bo­chia bei sei­nen Ver­su­chen be­hilf­lich, nach­dem un­ser be­schei­de­nes Got­tes­haus fer­tig war«, nick­te Pro­feß Fer­n­an­do. »Ei­nes Ta­ges be­merk­te ich selt­sa­me Ver­än­de­run­gen und be­ob­ach­te­te auch, daß man einen Sol­da­ten ge­walt­sam in Ta­ra­bo­chi­as Ar­beits­raum schlepp­te. Ich drang heim­lich in die La­bors ein, wo ich mich un­glück­li­cher­wei­se mit den Er­re­gern in­fi­zier­te. Der Frem­de hat­te be­reits Ta­ra­bo­chi­as Ge­stalt an­ge­nom­men. Als ich die Krank­heits­sym­pto­me an mir be­merk­te, schöpf­te ich Ver­dacht. Et­wa vier­zehn Ta­ge vor­her war ein Trup­pen­trans­port zur Er­de ab­ge­gan­gen. Ich be­trat heim­lich die Funk­sta­ti­on und strahl­te mei­nen Text ab. Sie wis­sen, daß die Richt­strahl-An­ten­nen au­to­ma­tisch ge­steu­ert wer­den. Es war ein­fach, nur wur­de ich von Ma­jor Need­le über­rascht. Er ver­haf­te­te mich. Ehe ich er­kann­te, daß er kei­nen ei­ge­nen Wil­len be­saß, wur­de ich mit ei­ner ve­nu­si­schen Waf­fe be­täubt und hier in die­se Räu­me ge­bracht. Man er­prob­te an mir das fer­tig ent­wi­ckel­te Heil­mit­tel. Da­her auch mei­ne ge­naue Kennt­nis.«
    Die Er­klä­run­gen ge­nüg­ten mir. Gu­ter Gott, wenn der kos­mi­sche Missio­nar nicht so fol­ge­rich­tig ge­han­delt hät­te! Nie­mals hät­ten wir die so harm­los er­schei­nen­den Ba­zil­len­trä­ger fas­sen kön­nen. Die Welt

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