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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­ge­ben. Die Kom­man­deu­re der Trup­pen hat­ten eben­so die Ner­ven ver­lo­ren wie die An­ge­hö­ri­gen der Ge­hei­men Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei. So­gar un­se­re ei­ge­nen Leu­te hat­ten ge­schos­sen, nach­dem ih­nen kei­ne an­de­re Wahl ge­blie­ben war.
    Nun schrie­ben wir den 12. No­vem­ber 2005!
    Ich stand in ei­nem leich­ten her­me­tisch ge­schlos­se­nen Raum­an­zug auf ei­ner der be­leb­tes­ten Stra­ßen­kreu­zun­gen des New Yor­ker Stadt­teils Man­hat­tan.
    Hin­ter mir wur­de die Ful­ton Street von Ein­hei­ten der mi­li­tä­ri­schen GWA ab­ge­rie­gelt. Die vor mir lie­gen­de South Street wur­de auf der an­de­ren Sei­te von den großen La­ger­häu­sern und Si­los der East-Ri­ver-Kais be­grenzt. Über­all sah man die auf­fäl­li­gen Schutz­an­zü­ge un­se­rer Leu­te. Aus die­ser Ge­gend konn­te kei­ne Maus ent­kom­men, das stand fest.
    Drü­ben, jen­seits der South Street, be­fand sich je­nes ho­he und weit­räu­mi­ge La­ger­haus, in dem sich der letz­te un­se­rer ein­und­drei­ßig Krank­heits­trä­ger ver­kro­chen hat­te.
    Es war re­la­tiv ein­fach ge­we­sen, sie in­ner­halb kür­zes­ter Zeit zu fin­den; denn – wo­hin sie auch ka­men – hat­ten sie die Seu­che ver­brei­tet. Wir brauch­ten nur den letz­ten Mel­dun­gen nach­zu­ge­hen, um zu wis­sen, wo wir die Su­che zu kon­zen­trie­ren hat­ten. Al­les an­de­re war rei­ne Rou­ti­ne­ar­beit.
    Ein Mann, der durch je­den Atem­zug, durch je­de Be­rüh­rung den Tod bringt, kann sich nicht lan­ge ver­ber­gen. Wohl hät­te er es ver­mocht, wenn wir nicht sei­nen Na­men ge­wußt hät­ten. Al­so hat­ten wir die­sen Er­folg zwei­fel­los un­se­rem in­ter­pla­ne­ta­ri­schen Missio­nar zu ver­dan­ken.
    Der Na­me des Man­nes im La­ger­haus lau­te­te Hen­drik Kos­ter­na. Er war Ser­geant der Raum­gar­de, vier­und­zwan­zig Jah­re alt und in Ed­ge­ley, Nord-Da­ko­ta, ge­bo­ren. Mit ei­nem der ers­ten Ex­pe­di­ti­ons­schif­fe war er zum Mars ge­kom­men. Was dort mit ihm ge­sche­hen war, er­schi­en uns mehr als in­ter­essant! Es war le­bens­wich­tig. Nach­dem so vie­le Feh­ler ge­macht wor­den wa­ren, muß­ten wir nun al­les ver­su­chen, we­nigs­tens einen der rät­sel­haf­ten Krank­heits­trä­ger le­bend in un­se­re Ge­walt zu be­kom­men.
    Wie aber konn­ten wir das er­rei­chen! Auf Grund trüber Er­fah­run­gen wuß­ten wir, daß die Män­ner im letz­ten Au­gen­blick von dem Selbst­mord nicht zu­rück­schreck­ten. Das war in Eu­ro­pa und auch in der Nä­he von Los An­ge­les ge­sche­hen.
    Un­se­re Leu­te hat­ten ver­sucht, die Kran­ken mit Be­täu­bungs­ga­sen zu über­wäl­ti­gen. Als die Ver­folg­ten je­doch be­grif­fen, daß ihr er­bit­ter­ter Wi­der­stand sinn­los war, hat­ten sie den Tod von ei­ge­ner Hand ge­wählt.
    Re­si­gnie­rend lausch­te ich jetzt auf die dröh­nen­de Laut­spre­cher­stim­me, die un­über­hör­bar ver­kün­de­te:
    »Hen­drik Kos­ter­na, hier spricht Ge­ne­ral Re­ling, Chef der Ge­heim-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr! Ich for­de­re Sie zum letz­ten Ma­le auf, mit er­ho­be­nen Hän­den aus Ih­rem Ver­steck zu kom­men. Es ist uns ge­nau be­kannt! Mei­ne Leu­te ha­ben Sie be­reits in­ner­halb des La­ger­hau­ses um­stellt. Ser­geant Kos­ter­na, ich ap­pel­lie­re an Ih­ren Treu­e­eid als Sol­dat und an Ih­re Pflicht vor Gott und den Men­schen. Kos­ter­na, kom­men Sie her­vor! Hel­fen Sie uns, die von Ih­nen ein­ge­schlepp­te Seu­che zu be­sie­gen. Ich ga­ran­tie­re Ih­nen ei­ne faire Be­hand­lung und so­gar Ih­re spä­te­re Frei­heit, wenn sich her­aus­stel­len soll­te, daß Sie ge­gen Ih­ren be­wuß­ten Wil­len ge­han­delt ha­ben. Kom­men Sie!«
    Der Laut­spre­cher ver­stumm­te. Zwei­tau­send Sol­da­ten ei­ner Eli­te­ein­heit der mi­li­tä­ri­schen GWA starr­ten zu dem Be­ton­spei­cher hin­über, in dem zwi­schen zahl­lo­sen, zur Ver­schif­fung be­stimm­ten Gü­tern un­ser Mann kau­er­te.
    »Sinn­los, Sir«, klang es im Laut­spre­cher mei­nes Helm­ge­rä­tes auf. »Da­mit lo­cken Sie ihn nicht an die fri­sche Luft. Wir ha­ben ihn im drit­ten Stock­werk ein­ge­kes­selt. Er feu­ert mit ei­ner

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