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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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end­lich die Be­sin­nung.
    Nein, sa­gen Sie nur nicht, die Raum­fahrt wä­re ein Ver­gnü­gen!
     
     

6.
     
    Die Lan­dung ver­lief so glatt, wie man es von erst­klas­si­gen Mond­pi­lo­ten und ei­ner aus­ge­feil­ten Au­to­ma­tik ver­lan­gen konn­te.
    Seit mei­nem letz­ten Be­such in Zon­ta hat­te sich hier al­ler­lei ver­än­dert. Es war un­se­ren Tech­ni­kern ge­lun­gen, die enorm großen Luft­schleu­sen der mar­sia­ni­schen Un­ter­grund­stadt wie­der gang­bar und für un­se­re Zwe­cke nutz­bar zu ma­chen.
    Wir hat­ten die we­ni­gen Druck­kup­peln aus stahl­fes­ten Kunst­stoff­plat­ten nicht be­tre­ten. Die mäch­ti­gen Schleu­sen­to­re aus MA-Me­tall öff­ne­ten sich vor un­se­rem Raum­schiff, das an­schlie­ßend von den Kraft­fel­dern der ener­ge­ti­schen He­be­büh­nen er­faßt und in die lan­ge, ho­he Luft­schleu­se ge­bracht wur­de.
    Nach er­folg­tem Druck­aus­gleich be­fan­den wir uns be­reits in Zon­ta, dem gi­gan­ti­schen Zen­trum der längst aus­ge­stor­be­nen Mar­sin­tel­li­gen­zen, die vor 187.000 Jah­ren ir­di­scher Zeit­rech­nung ge­hofft hat­ten, auf un­se­rem Mond ei­ne letz­te Zu­flucht zu fin­den. Aus vor­züg­lich er­hal­te­nen Fil­men wuß­ten wir, daß der Mars zu je­ner Zeit ei­ne Atom­höl­le ge­we­sen war.
    Die ro­bot­ge­steu­er­ten Fließ­bän­der brach­ten uns weit un­ter die Ober­flä­che des Mon­des. Ich er­in­ner­te mich an mei­nen letz­ten Ein­satz, der eben­falls in Zon­ta be­gon­nen hat­te.
    In den do­mar­ti­gen Hal­len an­ge­kom­men, hör­te ich wie­der das un­un­ter­bro­che­ne Po­chen, Krei­schen und Häm­mern un­se­rer Spe­zial­ma­schi­nen, mit de­nen wir nach wie vor ver­such­ten, die noch un­zu­gäng­li­chen Tei­le der mar­sia­ni­schen Mond­stadt zu er­rei­chen. Es exis­tier­ten noch zahl­lo­se Hohl­räu­me, die wir zwar mit geo­lo­gi­schen Or­tungs­ver­fah­ren aus­fin­dig ge­macht hat­ten, de­ren Zu­gän­ge aber nicht ge­fun­den wer­den konn­ten. Sie be­sa­ßen kei­ne Tun­nel­ver­bin­dung mit den Haupträu­men der Stadt, son­dern konn­ten nur von au­ßer­halb, von der Ober­flä­che aus, be­tre­ten wer­den. Das Pro­blem be­stand dar­in, daß man die Zu­gän­ge da­mals ge­ni­al ge­tarnt hat­te und sie da­her von uns nicht oh­ne wei­te­res zu ent­de­cken wa­ren.
    Wenn man die ver­bor­ge­nen Hal­len ein­mal an­ge­bohrt hat­te, war es re­la­tiv ein­fach, die Ein­gang­sto­re zu fin­den. Na­tur­ge­mäß hat­ten sich die mar­sia­ni­schen Tech­ni­ker kei­ne Mü­he ge­ge­ben, die großen und klei­nen Pfor­ten auch von in­nen zu tar­nen.
    Ich wuß­te aus der Ein­satz­be­spre­chung, daß un­ser Spe­zi­al­kom­man­do in ei­ner sol­chen Ge­steins­bla­se sta­tio­niert war.
    Der Zen­t­ral­dom nahm uns auf. Ta­ly sah er­schau­ernd an den mäch­ti­gen Ge­bäu­den hin­auf, die nicht von Men­schen­hand er­baut wor­den wa­ren. Es han­del­te sich um im­po­san­te Bau­wer­ke.
    Ei­nes da­von hat­te das Haupt­quar­tier des mi­li­tä­ri­schen Mond-Si­cher­heits­diens­tes auf­ge­nom­men. Vor ei­ni­gen Mo­na­ten hat­te ich hier im Zu­ge ei­nes Ein­sat­zes als Be­fehls­ha­ber fun­giert, bis ich vom Chef ab­be­ru­fen wor­den war.
    Mög­li­cher­wei­se be­geg­ne­te ich nun Män­nern, mit de­nen ich da­mals zu­sam­men­ge­ar­bei­tet hat­te. Als wir je­doch un­ter Um­ge­hung des mar­sia­ni­schen Gra­vi­ta­ti­ons­schach­tes das ers­te Stock­werk er­klom­men hat­ten und das große Zim­mer be­tra­ten, fand ich einen mir völ­lig un­be­kann­ten Of­fi­zier vor.
    Es war ein Oberst des Eu­ro­päi­schen Raum­kom­man­dos. Er trug die zart­blaue Uni­form des In­ter­na­tio­na­len Si­cher­heits­diens­tes, hieß Bernd Flen­chin­ger und stamm­te aus Wi­en.
    Sei­ne Be­grü­ßung war freund­lich, doch of­fen­sicht­lich zu­rück­hal­tend. Er kon­trol­lier­te kurz un­se­re Le­gi­ti­ma­tio­nen, an de­nen es na­tür­lich nichts zu be­an­stan­den gab. Dann bot er uns mit ei­nem Wort der Ent­schul­di­gung Sitz­plät­ze an. Zwei an­de­re Of­fi­zie­re des ISD schie­nen sich eben­falls zu wun­dern. Warum das so war, er­fuh­ren wir kurz dar­auf.
    Ta­ly spiel­te ih­re

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