Vorsicht Niemandsland
endlich die Besinnung.
Nein, sagen Sie nur nicht, die Raumfahrt wäre ein Vergnügen!
6.
Die Landung verlief so glatt, wie man es von erstklassigen Mondpiloten und einer ausgefeilten Automatik verlangen konnte.
Seit meinem letzten Besuch in Zonta hatte sich hier allerlei verändert. Es war unseren Technikern gelungen, die enorm großen Luftschleusen der marsianischen Untergrundstadt wieder gangbar und für unsere Zwecke nutzbar zu machen.
Wir hatten die wenigen Druckkuppeln aus stahlfesten Kunststoffplatten nicht betreten. Die mächtigen Schleusentore aus MA-Metall öffneten sich vor unserem Raumschiff, das anschließend von den Kraftfeldern der energetischen Hebebühnen erfaßt und in die lange, hohe Luftschleuse gebracht wurde.
Nach erfolgtem Druckausgleich befanden wir uns bereits in Zonta, dem gigantischen Zentrum der längst ausgestorbenen Marsintelligenzen, die vor 187.000 Jahren irdischer Zeitrechnung gehofft hatten, auf unserem Mond eine letzte Zuflucht zu finden. Aus vorzüglich erhaltenen Filmen wußten wir, daß der Mars zu jener Zeit eine Atomhölle gewesen war.
Die robotgesteuerten Fließbänder brachten uns weit unter die Oberfläche des Mondes. Ich erinnerte mich an meinen letzten Einsatz, der ebenfalls in Zonta begonnen hatte.
In den domartigen Hallen angekommen, hörte ich wieder das ununterbrochene Pochen, Kreischen und Hämmern unserer Spezialmaschinen, mit denen wir nach wie vor versuchten, die noch unzugänglichen Teile der marsianischen Mondstadt zu erreichen. Es existierten noch zahllose Hohlräume, die wir zwar mit geologischen Ortungsverfahren ausfindig gemacht hatten, deren Zugänge aber nicht gefunden werden konnten. Sie besaßen keine Tunnelverbindung mit den Haupträumen der Stadt, sondern konnten nur von außerhalb, von der Oberfläche aus, betreten werden. Das Problem bestand darin, daß man die Zugänge damals genial getarnt hatte und sie daher von uns nicht ohne weiteres zu entdecken waren.
Wenn man die verborgenen Hallen einmal angebohrt hatte, war es relativ einfach, die Eingangstore zu finden. Naturgemäß hatten sich die marsianischen Techniker keine Mühe gegeben, die großen und kleinen Pforten auch von innen zu tarnen.
Ich wußte aus der Einsatzbesprechung, daß unser Spezialkommando in einer solchen Gesteinsblase stationiert war.
Der Zentraldom nahm uns auf. Taly sah erschauernd an den mächtigen Gebäuden hinauf, die nicht von Menschenhand erbaut worden waren. Es handelte sich um imposante Bauwerke.
Eines davon hatte das Hauptquartier des militärischen Mond-Sicherheitsdienstes aufgenommen. Vor einigen Monaten hatte ich hier im Zuge eines Einsatzes als Befehlshaber fungiert, bis ich vom Chef abberufen worden war.
Möglicherweise begegnete ich nun Männern, mit denen ich damals zusammengearbeitet hatte. Als wir jedoch unter Umgehung des marsianischen Gravitationsschachtes das erste Stockwerk erklommen hatten und das große Zimmer betraten, fand ich einen mir völlig unbekannten Offizier vor.
Es war ein Oberst des Europäischen Raumkommandos. Er trug die zartblaue Uniform des Internationalen Sicherheitsdienstes, hieß Bernd Flenchinger und stammte aus Wien.
Seine Begrüßung war freundlich, doch offensichtlich zurückhaltend. Er kontrollierte kurz unsere Legitimationen, an denen es natürlich nichts zu beanstanden gab. Dann bot er uns mit einem Wort der Entschuldigung Sitzplätze an. Zwei andere Offiziere des ISD schienen sich ebenfalls zu wundern. Warum das so war, erfuhren wir kurz darauf.
Taly spielte ihre
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