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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Rol­le als rus­si­sche Wis­sen­schaft­le­rin aus­ge­zeich­net. Sie gab sich zu­rück­hal­tend, ge­le­gent­lich so­gar et­was ab­wei­send. Nun, bes­ser konn­te sie nicht han­deln. Un­ser Ein­satz war ins ak­ti­ve Sta­di­um ge­tre­ten.
    Mit ei­nem prü­fen­den Blick zur sum­men­den Kli­ma- und Luftrei­ni­gungs­an­la­ge bot Oberst Flen­chin­ger Zi­ga­ret­ten an. Der noch recht jun­ge Mann mit den stahl­blau­en Au­gen schi­en nach ge­eig­ne­ten Wor­ten zu su­chen. Im­mer wie­der mus­ter­te er mein Bio­ge­sicht. Schließ­lich ließ er die Kat­ze aus dem Sack. Er wähl­te die eng­li­sche Spra­che, ob­wohl ich als eu­ro­pä­isch-deut­scher Wis­sen­schaft­ler galt.
    »Ihr Na­me ist mir nicht un­be­kannt, Dr. Ke­le­man«, mein­te er be­däch­tig. »Sie ge­nie­ßen ›un­ten‹ einen gu­ten Ruf.«
    Er deu­te­te mit dem Zei­ge­fin­ger auf den Fuß­bo­den, als be­fän­de sich die Er­de di­rekt dar­un­ter. Es war selt­sam, daß die Män­ner auf Lu­na von »un­ten« spra­chen, wenn sie die Ter­ra mein­ten.
    Ich neig­te leicht den Kopf. Das große Spiel um Sein oder Nicht­sein hat­te be­gon­nen.
    In­ner­lich be­gann ich zu fie­bern. Wenn wir uns auf das Ein­satz­kom­man­do der GWA ver­las­sen konn­ten, muß­te die Tat­sa­che un­se­rer An­kunft einen ziem­li­chen Wir­bel aus­lö­sen.
    Zwei Ta­ge nach dem Funk­spruch von Pa­ter Fer­n­an­do war ei­ne über­ge­ord­ne­te Welt­si­cher­heits­be­hör­de ge­grün­det wor­den. Nach­dem die mi­li­tä­ri­sche Al­li­anz be­reits be­stan­den hat­te, wa­ren die füh­ren­den Po­li­ti­ker der Er­de zu dem Schluß ge­kom­men, daß ei­ne über­ge­ord­ne­te In­stanz nach dem bei­spiel­haf­ten Mus­ter der GWA un­er­läß­lich wä­re.
    So war die »In­ter­na­tio­na­le-Ab­wehr-Ko­ali­ti­on« un­ter dem Vor­sitz von Ge­ne­ral Re­ling ge­neh­migt und ge­schaf­fen wor­den. Der GWA-Chef galt im Rah­men sei­ner nun welt­wei­ten Ver­ant­wor­tung als Ge­ne­ral­se­kre­tär der IAK. Ge­ne­ral Re­ling war ein­stim­mig ge­wählt wor­den.
    Ich er­wäh­ne das an die­ser Stel­le, weil un­se­re Son­der­le­gi­ti­ma­tio­nen vom Ge­ne­ral­se­kre­tär der IAK aus­ge­stellt und un­ter­zeich­net wor­den wa­ren.
    Mit dem Ent­ste­hen die­ser gi­gan­ti­schen Or­ga­ni­sa­ti­on war es erst­ma­lig in der Welt­ge­schich­te ge­lun­gen, die Ge­heim­diens­te sämt­li­cher Völ­ker un­ter »einen Hut« zu brin­gen. Wel­che Mög­lich­kei­ten sich da­durch er­ga­ben, war mir be­reits an­läß­lich der Ein­satz­be­spre­chung klar­ge­wor­den.
    Das end­lich er­reich­te Zu­sam­men­ge­hen war ein großer Vor­teil zur Wah­rung der In­ter­es­sen al­ler Men­schen. Der Zu­sam­menschluß der Ge­heim­diens­te konn­te un­ter Um­stän­den im wei­te­ren Ver­lauf zur Bil­dung ei­ner ech­ten Welt­re­gie­rung füh­ren. So be­trach­tet, war es fast zu be­grü­ßen, daß sich er­den­frem­de Le­be­we­sen in un­se­re An­ge­le­gen­hei­ten ein­ge­mischt hat­ten. Die mensch­li­che Ver­nunft und der gu­te Wil­le hat­ten die Ober­hand ge­won­nen.
    Das mein­te auch Oberst Flen­chin­ger, als er zö­gernd fort­fuhr:
    »Ich bin über­rascht, Sie mit die­sen Pa­pie­ren aus­ge­rüs­tet zu se­hen. Sie kom­men so­zu­sa­gen im Auf­trag der höchs­ten In­stanz, die es je­mals auf der Er­de ge­ge­ben hat. Selbst­ver­ständ­lich bin ich neu­gie­rig, was Sie mir bit­te ver­zei­hen wol­len. Darf ich ei­ni­ge Fra­gen stel­len? Ich muß Sie pflicht­ge­mäß dar­auf auf­merk­sam ma­chen, daß ich kei­nes­wegs da­zu be­rech­tigt bin. Wenn Sie ant­wor­ten wol­len, kann ich Ih­nen nur dank­bar sein. Wir sind hier et­was ab­ge­schnit­ten, wis­sen Sie!« füg­te er mit ei­nem klei­nen Lä­cheln hin­zu.
    Ta­ly sah mich an. Auch sie schi­en vom Ver­hal­ten des mi­li­tä­ri­schen Kom­man­dan­ten in Zon­ta be­ein­druckt zu sein. Ich be­dau­er­te es, die­sen Mann be­lü­gen zu müs­sen.
    »Sir, ich kann Ih­nen lei­der nicht viel sa­gen. Wie Sie wis­sen, ist über die Mensch­heit ein schwe­res Un­heil her­ein­ge­bro­chen. Es ist uns bis­her nicht ge­lun­gen, ein Heil­mit­tel ge­gen die Seu­che zu fin­den. Dr. Kla­ra Pe­trow­na und ich

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