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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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su­chen Sie einen Raum aus, der für uns als Ge­fäng­nis die­nen kann. Er muß au­ßer­halb des Ver­kehrs­brenn­punk­tes lie­gen, wenn ich so sa­gen darf. Bli­cken Sie sich gründ­lich um.«
    Die Män­ner gin­gen. Un­ter ih­nen der afri­ka­ni­sche Ge­hirn­chir­urg Pro­fes­sor Ab­dil Tar­stu, den man vor zwei Jah­ren ge­zwun­gen hat­te, mensch­li­che Ge­hir­ne durch ge­wag­te Ein­grif­fe zu ver­än­dern. Das war et­was, was un­se­re heim­li­chen Geg­ner auch nicht ahn­ten! Die, die es ge­wußt hat­ten, leb­ten nicht mehr. Sie hat­ten bei un­se­rem Ein­satz den Tod ge­fun­den.
    Ab­dil Tar­stu wuß­te sehr ge­nau, wie man das Wil­lens­zen­trum ei­nes Men­schen durch ein win­zi­ges, ins Ge­hirn ver­pflanz­tes Teu­fels­ding aus­schal­te­te. Die­se Kennt­nis war ei­ne un­se­rer Haupt­waf­fen.
    »Als Sie die An­ge­hö­ri­gen mei­nes Vol­kes ver­nich­te­ten – ha­ben Sie da auch so aus­ge­se­hen?« frag­te der De­ne­ber lei­se.
    Ich starr­te ihn an. Dann ent­geg­ne­te ich lang­sam:
    »Mein Freund, so sieht ein Mann aus, dem man ei­ne schwe­re Ver­ant­wor­tung auf­ge­bür­det hat.«
    Der De­ne­ber senk­te den Kopf. Schließ­lich sag­te er noch lei­ser:
    »Kom­men Sie her. Ich will Ih­nen ei­ni­ge Da­ten über den Großen Krieg ge­ben. Ich glau­be, Sie wol­len sich mit den Zell­ver­for­mern in ei­ne ge­fähr­li­che Ver­bin­dung ein­las­sen. Wenn Sie vor­ge­ben, Über­le­ben­de mei­nes Vol­kes zu sein, so müs­sen Sie ver­schie­de­ne Din­ge wis­sen. Kom­men Sie, ehe ich mei­nen Ent­schluß be­reue.«
    Ich be­merk­te Ta­lys Lä­cheln. Sie schi­en ab­so­lut si­cher zu sein, den Frem­den be­ein­druckt zu ha­ben. Ich war noch nicht so über­zeugt.
    Lang­sam gin­gen wir auf das Ge­hirn in ei­nem mensch­li­chen Kör­per zu.
    »Ja? Bit­te fan­gen Sie an!«
     
     

9.
     
    Ich hat­te von vorn­her­ein nicht an­ge­nom­men, daß der Auf­tritt un­se­rer pas­si­ven und ak­ti­ven GWA-Kol­le­gen in­ner­halb we­ni­ger Stun­den be­en­det sein könn­te.
    Mit vier­zehn Stun­den hat­te ich aber nicht ge­rech­net! Ob­wohl Mars ei­ne et­was län­ge­re Ro­ta­ti­ons­dau­er als die Er­de be­sitzt und ei­ne vol­le Um­dre­hung um sei­ne Po­lach­se 24h, 37m, 22s7 dau­ert, war die bit­ter­kal­te Nacht schon vor­über. Über den fla­chen Hü­geln weit jen­seits des vom ro­ten Sand ver­weh­ten Raum­ha­fens war die farb­los wir­ken­de Son­ne vor ei­ner Stun­de auf­ge­taucht.
    Wir sa­ßen über­näch­tigt vor den Bild­sprech­ge­rä­ten, mit de­ren Hil­fe wir je­de Pha­se der Un­ter­su­chun­gen hat­ten ver­fol­gen kön­nen. TS-19, Oberst Min­hoe und die an­de­ren füh­ren­den Män­ner un­se­res Ein­satz­kom­man­dos wa­ren mit klei­nen, trag­ba­ren Ge­rä­ten aus­ge­rüs­tet. So hat­ten wir in Bild und Ton sämt­li­che Ein­zel­hei­ten mit­er­le­ben kön­nen.
    Zu­erst hat­te die auf­klä­ren­de Be­spre­chung statt­ge­fun­den. Un­ser wis­sen­schaft­li­ches Team hat­te den Män­nern klar­ge­macht, was auf der Er­de ge­sche­hen war. Es war nichts ver­schwie­gen wor­den. Wir hat­ten vor­be­rei­te­te Be­rich­te des po­sitro­ni­schen Re­chen­ge­hirns vor­ge­legt.
    Als man in der al­ten Raum­fes­tung wuß­te, was man mit dem Start des einen Marstrans­por­ters an­ge­rich­tet hat­te und man auch er­fah­ren hat­te, wie die Ba­zil­len­trä­ger ein­ge­setzt wor­den wa­ren, hat­te Ge­ne­ral Staf­ford frei­wil­lig auf sein Kom­man­do ver­zich­tet.
    Von Pa­ter Fer­n­an­dos Fun­knach­richt war na­tür­lich kein Wort ge­fal­len. Wir wie­sen klar nach, daß nur die De­ne­ber schul­dig wa­ren. Die­se Vor­be­rei­tun­gen wa­ren gar nicht so ein­fach ge­we­sen. Die bes­ten Köp­fe der Er­de hat­ten dar­an ge­ar­bei­tet.
    An­schlie­ßend war der Ul­tra­schall-Test durch­ge­führt wor­den. Rund zwölf­hun­dert Män­ner aus al­len Na­tio­nen der Er­de hat­ten mehr oder we­ni­ger ner­vös vor den Schall­fens­tern der klei­nen Pro­jek­to­ren ge­stan­den. Auch das hat­ten wir durch die ta­del­lo­se Über­tra­gung gut ver­fol­gen kön­nen.
    Sämt­li­che Män­ner wa­ren bei der Ge­le­gen­heit grup­pen­wei­se ver­hört wor­den. Die Fra­gen wa­ren kurz

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