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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ex­em­pla­re die­ser Le­bens­gat­tung an Bord. Was dach­ten Sie, wer wohl den Mar­s­kreu­zer ge­flo­gen hat! Das kann kein Mensch.«
    »Ich be­gin­ne zu ver­ste­hen«, er­wi­der­te Staf­ford vor­sich­tig. Mit ei­nem An­flug von Spott füg­te er hin­zu:
    »Und Sie glau­ben ernst­haft, es gä­be in mei­nem Be­fehls­be­reich ei­ne ge­tarn­te De­ne­ber-Or­ga­ni­sa­ti­on?«
    Min­hoes Ge­sicht wur­de aus­drucks­los. Er spiel­te sei­ne vor­ge­zeich­ne­te Rol­le her­vor­ra­gend.
    »Ge­ne­ral Staf­ford, ich muß Sie drin­gend er­su­chen, die füh­ren­den Of­fi­zie­re und Wis­sen­schaft­ler Ih­rer Sta­ti­on so­fort zu ver­sam­meln. Ich ha­be den Be­fehl er­hal­ten, je­den ein­zel­nen Men­schen auf Mars zu tes­ten. Mein Spe­zi­al­kom­man­do wird an­schlie­ßend aus­ge­schleust. Der Kreu­zer bleibt un­ter der Auf­sicht der Rest­be­sat­zung in vol­ler Kampf­be­reit­schaft. Sie ha­ben kei­ne Ah­nung, was auf der Er­de ge­sche­hen ist. Schi­cken Sie ei­ni­ge Män­ner zu mir, die mit der Um­ge­bung ver­traut sind.«
    »Soll das hei­ßen, daß ich mei­nes Kom­man­dos ent­ho­ben bin?« er­kun­dig­te sich Staf­ford be­herrscht.
    »Ja, Sir, es tut mir leid. Die Be­feh­le sind vom Chef der GWA un­ter­zeich­net. Ge­ne­ral Re­ling ist gleich­zei­tig zum Ge­ne­ral­se­kre­tär der In­ter­na­tio­na­len-Ab­wehr-Ko­ali­ti­on ge­wählt wor­den. Das ist die zur Zeit höchs­te In­stanz auf Ter­ra. Ich darf Sie in­fol­ge des drin­gen­den Fal­les bit­ten, mei­ne An­wei­sun­gen so­fort zu be­fol­gen.«
    Min­hoe schal­te­te ab und fuhr sich mit bei­den Hän­den durch die er­grau­ten Haa­re.
    »Zum Teu­fel«, knurr­te er, »Staf­ford ge­hört mein Mit­ge­fühl. Sind Sie si­cher daß er ein Be­ein­fluß­ter ist?«
    Ich hob die Schul­tern an.
    »Das ›Ge­dächt­nis‹ kam zu dem ab­so­lut lo­gisch klin­gen­den Schluß, daß den Ve­nu­si­ern mit der Aus­schal­tung ei­nes un­wich­ti­gen Sol­da­ten kaum ge­dient ist. In­fol­ge­des­sen bleibt nur die Fol­ge­rung, daß man sich die füh­ren­den Män­ner ge­holt hat. Staf­ford ist hier der Chef. Ver­ges­sen Sie das nie.«
    »Okay, Sie ha­ben das Kom­man­do«, brumm­te er. »Ich bin neu­gie­rig, ob die ›Schat­ten‹ zur be­son­de­ren Ver­wen­dung auch dies­mal recht ha­ben. – Ke­no­ne­we, Tronss­kij und Tong-Yao, schi­cken Sie Ih­re Män­ner zur großen Schleu­se. Jetzt will ich se­hen, was hier ge­spielt wird.«
    »Mar­schie­ren Sie los«, sag­te ich. »Wir war­ten hier, bis die auf­klä­ren­de Be­spre­chung vor­über ist. Neh­men Sie so­fort den Ul­tra­schall-Test vor. Da­mit wer­den Sie zwar kei­nen Er­folg ha­ben, aber Sie be­wei­sen, daß Sie fie­ber­haft nach ge­tarn­ten De­ne­bern su­chen.«
    »Sie sind sehr ge­schickt«, warf un­ser un­frei­wil­li­ger Raum­pi­lot ein. »Jetzt muß mein Volk auch noch für ein Täu­schungs­ma­nö­ver her­hal­ten.«
    »Es tut mir leid«, mur­mel­te ich. »Ich möch­te Sie nicht un­be­dingt krän­ken, aber der Plan schreibt es vor. Ich …«
    Ein selt­sa­mes Ge­räusch ließ mich im Satz ver­stum­men. Ich fuhr her­um. Man­zo stand in ver­krümm­ter Hal­tung vor der Waf­fen­schleu­se. Das ei­gen­ar­ti­ge Dröh­nen kam aus sei­ner ge­wölb­ten Brust. Die großen Au­gen blick­ten durch das har­te MA-Me­tall hin­durch. Er war völ­lig ab­we­send.
    Die­se Hal­tung kann­te ich! Wenn sich Man­zo der­art be­nahm, hat­te er un­be­greif­li­che Im­pul­se ge­spürt. Je­mand ver­such­te, sich in das Ge­dan­ken­gut un­se­rer Män­ner ein­zu­schlei­chen. Je­mand woll­te durch die Er­fas­sung der Be­wußt­seins­in­hal­te fest­stel­len, mit wel­chen Ab­sich­ten wir ge­kom­men wa­ren. Das war der Ge­fah­ren­punkt Num­mer eins. Wir hat­ten auf das Ein­satz­kom­man­do nicht ver­zich­ten kön­nen – nur hat­ten die­se Män­ner nor­ma­le Ge­hir­ne! Sie wa­ren un­fä­hig, sich ge­gen über­ge­ord­ne­te Ge­wal­ten zu weh­ren.
    Auch Ta­ly zeig­te plötz­lich Re­ak­tio­nen. Be­bend sag­te sie:
    »Da – da ist je­mand. Et­was Frem­des, Wi­der­li­ches. Man ver­sucht ei­ne Be­ein­flus­sung.«
    Ich stand be­reits vor dem Mi­kro­phon der Ei­gen­ver­stän­di­gung. Über­all im

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