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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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vor­ge­beug­tem Ober­kör­per auf un­hör­ba­re und un­sicht­ba­re Din­ge, die nur er mit sei­nem mu­tier­ten Ge­hirn er­fas­sen konn­te. Pa­ra­psy­chi­sche Schwin­gun­gen wa­ren für uns un­be­kann­te Be­grif­fe. Es war sei­ne Auf­ga­be, uns vor et­wai­gen Tast­ver­su­chen ar­ten­frem­der Te­le­pa­then zu war­nen.
    Un­se­re Leu­te hiel­ten die Spe­zi­al­hel­me in den Hän­den. Bis jetzt hat­ten sie noch nicht den Be­fehl er­hal­ten, die ei­gen­ar­ti­gen Kopf­be­de­ckun­gen über­zu­strei­fen. Noch lag ihr Be­wußt­seins­in­halt frei und of­fen vor den über­ge­ord­ne­ten Sin­nen un­be­greif­li­cher Le­be­we­sen. Un­ser Plan sah vor, die Ve­nu­sier wis­sen zu las­sen, wer mit dem Kreu­zer an­ge­kom­men war. Al­le Zwei­fel muß­ten von vorn­her­ein be­sei­tigt wer­den.
    Min­hoe tipp­te an den Rand sei­ner Schirm­müt­ze. Sein Ge­sicht wirk­te ru­hig und aus­ge­gli­chen.
    »Co­lo­nel Min­hoe spricht, Sir«, mel­de­te er sich. »Kom­man­dant des ehe­ma­li­gen Mar­s­kreu­zers ›1418‹, der von der Son­de­r­ein­heit der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr flug­fä­hig und kampf­stark ge­macht wur­de. Wir sind bei Ih­nen durch Funk­spruch an­ge­mel­det wor­den.«
    Der auf dem Bild­schirm sicht­ba­re Of­fi­zier nag­te er­regt an sei­nen Lip­pen. Un­gläu­big stieß er her­vor:
    »Ich ha­be den Spruch vor knapp drei Stun­den er­hal­ten. Un­glaub­lich, Co­lo­nel! Da kom­me ich nicht mehr mit! Ge­ne­ral Re­ling spricht in der Nach­richt von ei­nem ›so­eben er­folg­ten Start‹ Ih­res Ku­gel­schif­fes.«
    Min­hoe nick­te mit der Selbst­ver­ständ­lich­keit ei­nes Man­nes, der ei­ni­ge di­cke Trümp­fe in der Hin­ter­hand hat. Han­ni­bal zeig­te wie­der sein be­rühm­tes Grin­sen. Es fiel ihm sicht­lich schwer, sei­nen ab­strak­ten Hu­mor nicht in Wort und Tat aus­zu­drücken.
    Ich sah ihn dro­hend an, doch er zuck­te nur ge­ring­schät­zig mit den Schul­tern. Mein lie­ber Kol­le­ge schi­en sich gut er­holt zu ha­ben, nach­dem er wäh­rend un­se­res schnel­len Flug­es – wel­che Wohl­tat – still und zu­rück­hal­tend ge­we­sen war.
    Hof­fent­lich blieb das auch so! Schließ­lich kann­te ich den Klei­nen. Er schwieg nur dann, wenn die Si­tua­ti­on wirk­lich ernst war.
    »Wir ha­ben nur knapp drei Stun­den be­nö­tigt«, äu­ßer­te Min­hoe un­be­wegt. »Er­klä­run­gen spä­ter, Sir. Sie se­hen selbst, daß vor Ih­rer Haus­tür ein Kreu­zer der ehe­ma­li­gen Mars­flot­te ge­lan­det ist. Ei­ne an­de­re Fra­ge, Sir: Ha­ben Sie Krank­heits­fäl­le fest­ge­stellt?«
    Ge­ne­ral Staf­ford lach­te mit der Ner­vo­si­tät ei­nes Man­nes, der nicht mehr ein noch aus weiß.
    »Ich ha­be erst vor drei Stun­den er­fah­ren, daß es über­haupt ei­ne so­ge­nann­te Mars­seu­che gibt. Die Krank­heit scheint über­all auf­ge­tre­ten zu sein, nur nicht auf der Welt, nach der sie be­nannt wur­de. Was, um Him­mels wil­len, ist denn auf der Er­de los?«
    »Cha­os«, ent­geg­ne­te Min­hoe. »Mil­lio­nen Men­schen sind er­krankt. Die Ur­sa­che liegt hier. Dar­an gibt es kei­nen Zwei­fel. Die Ba­zil­len­trä­ger ka­men mit Schif­fen der Mars­ex­pe­di­ti­on an. Sie sind aus dem lan­gen Funk­spruch nicht schlau ge­wor­den, wie?«
    Ge­ne­ral Staf­ford run­zel­te die Stirn. Der Ton des un­ter­ge­ord­ne­ten Of­fi­ziers schi­en ihm nicht zu ge­fal­len. Merk­lich küh­ler klang die Ent­geg­nung:
    »Co­lo­nel Min­hoe, ich darf doch sehr bit­ten! Der Spruch ver­rät al­les und nichts. So sol­len auf dem Mond zwei frem­de Le­be­we­sen er­schos­sen wor­den sein. De­ne­ber, wie mir mit­ge­teilt wur­de. Ich ver­ste­he nicht ganz, was das mit Ih­rer An­kunft und der Seu­che zu tun hat.«
    »Ich ha­be Son­der­be­feh­le für Sie«, er­klär­te un­ser GWA-Oberst sach­lich. »Es ist fest­ge­stellt wor­den, daß die Seu­che mit ei­nem hin­ter­häl­ti­gen An­griff des De­ne­ber-Vol­kes iden­tisch ist. Der In­fek­ti­ons­herd liegt hier bei Ih­nen. Die zwei auf dem Mond er­schos­se­nen In­tel­li­gen­zen un­ter­nah­men den Ver­such, sich in mein Schiff ein­zu­schlei­chen. Sie sind recht­zei­tig ent­deckt wor­den. Au­ßer­dem ha­be ich vier

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