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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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den­ken­des Ge­hirn ent­wi­ckelt.«
    Ta­ly lach­te. Es fiel ihr schwer, aber die Tö­ne ka­men frei und un­ge­zwun­gen.
    Der frem­de Ma­jor mur­mel­te einen zwei­ten Fluch. Der ne­ben mir ste­hen­de Wäch­ter stieß mir die Mün­dung des Ener­gie­strah­lers in die Sei­te. Er be­schimpf­te mich. Ich sah ihn hoch­mü­tig an und for­der­te von TS-19:
    »Be­feh­len Sie die­sem Pri­mi­tiv­ling, das Pro­dukt ei­ner hoch­ent­wi­ckel­ten Tech­nik von mei­nem Kör­per zu ent­fer­nen. Er be­lei­digt mich.«
    »Das ist mir völ­lig gleich­gül­tig«, sag­te TS-19 scharf. »Ich muß Sie drin­gend er­su­chen, so­fort einen an­de­ren Ton an­zu­schla­gen.«
    »Wie re­den Sie mit Ih­ren Tie­ren in den zoo­lo­gi­schen Gär­ten?« kon­ter­te ich bei­ßend. »Et­wa so wie mit Ih­res­glei­chen. Ent­fer­nen Sie sich, und kom­men Sie nicht eher wie­der, als bis Sie …«
    »Schluß jetzt«, zisch­te Leut­nant Do­gen­dal.
    Ich hat­te sel­ten ein so dro­hen­des Ge­sicht ge­se­hen. In sei­nen Hän­den schim­mer­te ein Ul­tra­schall-Pro­jek­tor.
    Ich ver­stumm­te ab­rupt. So­gar Han­ni­bal zog et­was den Kopf ein.
    »Die ein­zi­ge Ton­art, die von den Bur­schen re­spek­tiert wird, Sir«, er­klär­te Do­gen­dal. »Wir ha­ben un­se­re Last mit ih­nen. Ich wür­de auf­at­men, wenn sie end­lich aus dem Schiff ver­schwän­den. Ich füh­le, daß sie schmut­zi­ge Tricks im Sinn ha­ben.«
    Mein Kol­le­ge nick­te. Dem frem­den Si­cher­heits­dienst-Ma­jor schenk­te er ein hu­mor­lo­ses Lä­cheln.
    »Nun, ha­ben Sie jetzt ge­se­hen, mit wel­chen Geis­tern wir es zu tun ha­ben? Aus­ge­spro­chen ge­fähr­li­che Ge­schöp­fe, dar­auf kön­nen Sie sich ver­las­sen.«
    Be­vor TS-19 zu sei­ner knap­pen Er­klä­rung an­ge­setzt hat­te, war im Ge­sichts­aus­druck des Ma­jors ei­ne Ver­än­de­rung ein­ge­tre­ten. Er mach­te den Ein­druck ei­nes Schlaf­wand­lers, der mit of­fe­nen Au­gen und in sich ge­kehr­ten Sin­nen auf ein un­be­greif­li­ches Et­was lauscht.
    Man­zo at­me­te hef­ti­ger. Da wuß­te ich, daß das wah­re Ich des Ma­jors plötz­lich nicht mehr vor­han­den war. Ei­ne un­be­kann­te Ge­walt hat­te sei­nen wa­chen Geist über­nom­men.
    Sein star­res Lä­cheln und die leicht ecki­gen Be­we­gun­gen er­in­ner­ten mich an die frü­he­ren Ein­sät­ze. So hat­ten sich Män­ner be­wegt und ver­hal­ten, un­ter de­ren Schä­del­de­cke sich ein halb-or­ga­ni­scher Sug­ge­s­ti­v­emp­fän­ger be­fand.
    Ich wuß­te, daß der Ma­jor nicht mehr nach ei­ge­nem Er­mes­sen sprach und han­del­te. Die von sei­nen Au­gen auf­ge­nom­me­nen Ein­drücke wur­den von sei­nem Ge­hirn ab­ge­strahlt. Die Frem­den wa­ren in der La­ge, durch sei­ne Sin­nes­or­ga­ne zu se­hen und zu hö­ren. Ein Blick auf Man­zo über­zeug­te mich end­gül­tig.
    TS-19 mus­ter­te mich scharf. An­schei­nend hat­te er mein kaum be­merk­ba­res Blin­zeln rich­tig er­faßt.
    Sei­ne Stim­me beb­te für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de. Dann hat­te er sich wie­der in der Ge­walt. An­schlie­ßend ka­men die In­for­ma­tio­nen, auf die ich schon bren­nend war­te­te.
    »Dies ist Ma­jor Need­le, of­fi­zi­ell Chef des hie­si­gen Si­cher­heits­diens­tes. Hin­ter Need­le ver­birgt sich der GWA-Agent ZS-35, der mit vier wei­te­ren Schat­ten des ZBV-Korps zum Mars ge­schickt wur­de. Das dient zu Ih­rer In­for­ma­ti­on, Do­gen­dal. Ma­chen Sie kei­nen Ge­brauch da­von. ZS-35 wird uns mit sei­nen Män­nern un­ter­stüt­zen.«
    »Selbst­ver­ständ­lich, gern!« sag­te Need­le um ei­ne Nu­an­ce zu mo­no­ton. Sei­ne lee­ren Au­gen rich­te­ten sich auf mich. Dann sah er uns der Rei­he nach an.
    »Ent­fer­nen Sie ihn«, ord­ne­te ich ge­lang­weilt an. »Leu­te von sei­ner Art sind mir hin­rei­chend be­kannt.«
    »Hö­ren Sie nicht hin, Need­le«, warf TS-19 un­be­wegt ein. »Wir ha­ben uns an die Be­lei­di­gun­gen längst ge­wöhnt. Sie sind nicht mehr als lee­re Wor­te ei­nes macht­lo­sen We­sens.«
    »Und Sie sind si­cher, daß sich de­ne­bi­sche Ge­hir­ne in die­sen mensch­li­chen Kör­pern be­fin­den?« frag­te der an­geb­li­che Ma­jor et­was zu has­tig.
    »Tod­si­cher. Das ist Num­mer eins, der Klei­ne

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