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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sta­ti­on nä­her ken­nen­ler­nen. Wo sind Ih­re Leu­te pos­tiert?«
    Er schob den an­de­ren Mann ein­fach hin­aus. Sei­nen fra­gen­den Blick be­ant­wor­te­te ich mit ei­nem be­deu­tungs­vol­len Ni­cken. TS-19 wuß­te ge­nau, was er von dem Kol­le­gen zu hal­ten hat­te. Als wir drau­ßen wa­ren, rich­te­te ich mich stöh­nend aus dem Ses­sel auf. Der ne­ben mir ste­hen­de »Wäch­ter« senk­te grin­send die Waf­fe.
    » Mensch, ha­ben Sie mir die Mün­dung un­be­dingt so fest in die Sei­te sto­ßen müs­sen!« fuhr ich ihn wü­tend an. »Ihr hal­tet das wohl al­les für einen Scherz, eh?«
    »Sir, die Waf­fe war be­stimmt ge­si­chert«, er­klär­te der Cor­po­ral ernst.
    Do­gen­dal lach­te ver­hal­ten.
    »Wer mit den Wöl­fen heult, kann ge­bis­sen wer­den, Sir. Un­ser Auf­tritt war gut. Ich ha­be je­de Ein­zel­heit be­ob­ach­tet.«
    »Er war gut«, be­stä­tig­te Man­zo dumpf. »Need­le ist nicht mehr Herr über sei­nen Geist. Er dient als Über­tra­gungs­sen­der für op­ti­sche und bild­li­che Ein­drücke. In Wirk­lich­keit wa­ren so­eben die Ve­nu­sier bei uns zu Be­such. An­ders kann ich das kaum er­klä­ren.«
    »Hat er un­se­re An­ga­ben ge­glaubt?«
    »Ja, aber erst, als Sie die Trieb­wer­ke ein­schal­te­ten. Plötz­lich strahl­te er völ­lig ent­hemm­te Hirn­im­pul­se aus. Es muß für sei­ne Be­wa­cher un­ge­heu­er wich­tig und ein­drucks­voll ge­we­sen sein.«
    »Und jetzt? Was kommt jetzt?« frag­te Ta­ly ner­vös. »Zi­ga­ret­te?«
    Sie hielt mir die Schach­tel hin. Ich mach­te von ih­rem An­ge­bot Ge­brauch.
    Han­ni­bal pfiff laut und falsch, als ich an­ord­ne­te:
    »Jim, neh­men Sie sich einen Luft­ver­dich­ter und ei­len Sie los. Aber al­lein! Oberst Min­hoe soll uns in­ner­halb ei­ner hal­b­en Stun­de un­ter schärfs­ter Be­wa­chung aus dem Kreu­zer ho­len las­sen. Auf­fäl­lig ma­chen, klar! Sie kön­nen es nicht mehr ver­ant­wor­ten, vier De­ne­ber in ei­nem un­er­setz­li­chen Raum­schiff zu wis­sen, des­sen Ma­schi­nen kein Mensch be­herrscht. Su­chen Sie an­schlie­ßend TS-19 auf. Fra­gen Sie an, wie er Ver­dacht ge­schöpft hat. Um­sonst hat er den Be­ein­fluß­ten nicht mit­ge­bracht. Spre­chen Sie auch kurz mit Pro­fes­sor Tar­stu. Wahr­schein­lich hat er et­was be­merkt. Das Vor­ge­hen der Un­be­kann­ten ge­winnt in lo­gi­scher Hin­sicht. Need­le ist der of­fi­zi­el­le Si­cher­heits­chef. Na­tür­lich hat man ihn zu­erst aus­ge­schal­tet. Wir wer­den fest­stel­len, wer sonst noch die Emp­fän­ger im Ge­hirn trägt. Kom­men Sie per­sön­lich zu­rück, und er­stat­ten Sie Be­richt. Kei­ne Fun­knach­richt! Sie könn­te ab­ge­hört wer­den. Noch Fra­gen?«
    »Kei­ne mehr, Sir.«
    Leut­nant Do­gen­dal ver­schwand. Han­ni­bal sah ihm mit ei­nem ei­si­gen Lä­cheln nach.
    »Die Fi­sche ha­ben an­ge­bis­sen. Es fragt sich nur, ob wir sie auch an der An­gel hal­ten kön­nen. Ma­chen wir uns fer­tig?«
     
     

10.
     
    Un­se­re Si­tua­ti­on war schlecht. Wir wuß­ten schon viel, zu­ge­ge­ben; den­noch wa­ren wir zu ei­ner er­schre­cken­den Hilf­lo­sig­keit ver­dammt. Un­ser fun­dier­tes Wis­sen über die wah­ren Hin­ter­grün­de der Seu­che nütz­te uns über­haupt nichts.
    So­gar mit Ma­jor Need­le konn­ten wir nichts an­fan­gen, ob­wohl es kei­nes Be­wei­ses mehr be­durf­te, daß man ihn geis­tig aus­ge­schal­tet hat­te. Pro­fes­sor Ab­dil Tar­stu hät­te ihm so­fort hel­fen kön­nen. Für den ge­nia­len Chir­ur­gen wä­re es nicht schwie­rig ge­we­sen, den Sug­ge­s­ti­v­emp­fän­ger aus Need­les Ge­hirn zu ent­fer­nen und un­se­rem Kol­le­gen die völ­li­ge Nor­ma­li­tät zu­rück­zu­ge­ben.
    Ich hat­te schwe­ren Her­zens die An­wei­sung er­tei­len müs­sen, vor­läu­fig noch auf die Ope­ra­ti­on zu ver­zich­ten. Die Ent­fer­nung des Emp­fän­gers hät­te un­se­re ge­rin­gen An­fangs­er­fol­ge zu­nich­te ge­macht.
    Wir wa­ren mit un­se­rem La­tein am En­de, wie man so schön sagt! Un­se­re Leu­te hat­ten die ehe­ma­li­ge Raum­ab­wehr­fes­tung ge­nau durch­sucht. Die gi­gan­ti­sche Kup­pel aus MA-Me­tall ent­hielt die fürch­ter­lichs­ten Waf­fen, die sich ein mensch­li­cher Geist

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