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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hal­ten, dann ver­mei­den Sie es aber, auf die falschen Knöp­fe zu drücken. Ich wä­re nicht da­von be­geis­tert, we­gen Ih­rer Un­kennt­nis in Ener­gie ver­wan­delt zu wer­den.«
    Ich fühl­te, daß mei­ne Hand­flä­chen feucht wur­den. So­gar Han­ni­bals Ver­hal­ten ver­riet ei­ne ge­wis­se Un­ru­he.
    »Ge­hen Sie, Leut­nant«, stieß ich her­vor. »Fan­gen Sie TS-19 drau­ßen ab. Ge­ben Sie ihm einen Wink, daß wir auf den Be­such vor­be­rei­tet sind. Ma­chen Sie kei­nen Feh­ler.«
    »Ihr aber auch nicht«, warf Han­ni­bal mit ei­nem Sei­ten­blick auf die Ener­gie­waf­fen der Sol­da­ten ein. »Denkt ge­fäl­ligst dar­an, daß ich ei­ne emp­find­li­che Haut ha­be. Wenn ihr schon die stren­gen Wäch­ter spielt, dann sorgt we­nigs­tens da­für, daß eu­re Fin­ger auf den Feu­er­knöp­fen ru­hig blei­ben. Zum Teu­fel, was gibt es da zu lä­cheln?«
    Der Ser­geant des klei­nen Spe­zi­al­trupps biß sich auf die Lip­pen. An­schei­nend fiel es ihm schwer, bei den Wor­ten des Klei­nen und sei­nem Ge­ba­ren den nö­ti­gen Ernst auf­zu­brin­gen.
    Wir war­te­ten schwei­gend. Ich präg­te mir noch­mals die Be­leh­run­gen ein, die mir der De­ne­ber er­teilt hat­te. Der Stu­fen­schal­ter für die vier mäch­ti­gen Kern­fu­si­ons-Re­ak­to­ren lag di­rekt ne­ben mei­ner rech­ten Hand. Links da­von glänz­ten die Knöp­fe des Syn­chro­ni­sa­ti­ons­au­to­ma­ten, des­sen Auf­ga­be dar­in be­stand, die Leis­tungs­ab­ga­be der Ener­gie­kon­ver­ter gleich­zu­schal­ten.
    Den Span­nungs­re­gu­la­tor der ener­ge­ti­schen Schutz­schir­me kann­te ich eben­falls. Die links an­ge­brach­ten Kon­trol­len wa­ren mit den Waf­fen­schal­tun­gen der obe­ren Pol­kup­pel iden­tisch. Wenn man nicht auf­paß­te, konn­ten leicht zwei ther­mo­nu­klea­re Strahl­ka­no­nen zu feu­ern be­gin­nen.
    »Wenn das nur gut geht«, sag­te Ta­ly tap­fer und wie­der­hol­te: »Wenn das nur gut geht! Sie dür­fen mich in Zu­kunft un­ge­straft Miß Edel­gas nen­nen, wenn Sie Ih­re Fin­ger von den Knöp­fen las­sen.«
    Han­ni­bal hüll­te sich in Schwei­gen. Auch Man­zo ver­hielt sich ru­hig und be­weg­te sich nicht von sei­nem Platz.
    »Sie kom­men«, flüs­ter­te er in sich ge­kehrt. »Et­was Frem­des kommt nä­her. Pas­sen Sie nur auf, Sir. Ich wer­de Sie nicht recht­zei­tig war­nen kön­nen.«
     
    Der stroh­blon­de, jun­gen­haft aus­se­hen­de Ma­jor des In­ter­na­tio­na­len-Mars­kom­man­dos trug auf dem lin­ken Är­mel sei­ner zart­grü­nen Uni­form-Kom­bi­na­ti­on das Zei­chen des Mars-Si­cher­heits­diens­tes. Die Atem­mas­ke des Luft­ver­dich­ters bau­mel­te an den Druck­schläu­chen. Sei­nen ge­füt­ter­ten Funk­helm hielt er in der Hand.
    Als er nach TS-19 ein­trat, fiel sein ers­ter Blick auf die schuß­be­rei­ten Strahl­waf­fen un­se­rer fünf »Wäch­ter«.
    Der zwei­te Blick galt Man­zo, des­sen äu­ße­re Er­schei­nung ihm Furcht ein­zu­flö­ßen schi­en. Ein Fluch ent­wich sei­nen Lip­pen. Dann hat­te er sei­ne Be­herr­schung zu­rück­ge­won­nen.
    TS-19 blin­zel­te mir un­merk­lich zu. Es schi­en al­les in bes­ter Ord­nung zu sein. Ehe er das Schiff ver­las­sen hat­te, hat­te er sei­ne nor­ma­le Dienst­mas­ke über den Kopf ge­streift. Nur wir an­geb­li­chen De­ne­ber soll­ten die­se Fo­li­en nicht tra­gen.
    Als der Aus­ruf des frem­den Of­fi­ziers ver­hallt war, dreh­te ich mich in mei­nem Pi­lo­ten­ses­sel um und be­müh­te mich um einen zy­ni­schen, ar­ro­gan­ten Ge­sichts­aus­druck. Ich mus­ter­te die Ein­ge­tre­te­nen mit of­fe­nem Spott. Mei­ne Hal­tung muß­te läs­sig und über­le­gen wir­ken.
    »Hal­lo, Halb­af­fe«, sprach ich TS-19 an. Mein prü­fen­der Blick grenz­te schon an Un­ver­schämt­heit. »Hat­ten Sie Sehn­sucht nach Ih­ren Her­ren? Er riecht wie­der ein­mal schlecht.«
    Die Be­mer­kung rich­te­te ich an Han­ni­bal, der un­se­ren Kol­le­gen mit ei­nem ver­ächt­li­chen Sei­ten­blick be­dach­te.
    »Ich möch­te sa­gen, er duf­tet nach Tier­fel­len und der schmut­zi­gen Wohn­höh­le ei­nes bar­ba­ri­schen Le­be­we­sens mit über­spitz­ter Ein­bil­dungs­kraft. Er scheint im­mer noch zu glau­ben, er hät­te be­reits ein

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