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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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schwaches Lächeln zustande.
    »Der erste Speer … traf mich … voll. Füchsin … Füchsin tötete alle fünf. Sie nahmen sie nicht ernst. Schlimmer … Fehler.«
    Krähenfuß blickte über die Schulter auf Tanzende Füchsin. »Du? Du hast fünf Männer getötet?«
    Ihre Augen wurden schmal. »Glotz nicht so dumm. Kümmere dich um den Mann. Wo ist Wolfsträumer?«
    Sofort veränderte sich die Miene von Moos. Mit unüberhörbarem Spott antwortete er: »In der Höhle der Hexe.«
    »He!« rief Krähenfuß. »Sieht ganz so aus, als hättest du auch einen Speer abgekriegt. Du hinkst.«
    Ihre dunklen Augen blitzten ihn an. »Wenn Drei Stürze stirbt, nehme ich mir dich als nächsten vor.«
    Eingeschüchtert von ihrem beängstigenden Zorn schluckte er die grobe Antwort, die ihm auf der Zunge lag, hinunter. Er nickte wortlos und brachte zusammen mit Moos den verletzten Drei Stürze schnellstens weg.
    Am Ufer des heißen Teiches blieb Tanzende Füchsin stehen. Sie schien sich der neugierigen Augen, die sie unverhohlen anstarrten, nicht im geringsten bewußt zu sein. Aus der Mitte des Kreises hörte sie Krähenrufers schrille Stimme Ermahnungen und Anweisungen rufen.
    Falsche Träume. Sie lächelte bitter.
    Sie kniete nieder und wusch sich Schweiß und Staub aus dem Gesicht. Ungeachtet des Geflüsters der Leute zog sie ihre Mäntel aus und reinigte den Oberkörper. Mit einem Mantel rieb sie sich trocken, dann warf sie sich die Kleidungsstücke über die Schultern und machte sich auf den Weg zu Reihers Höhle. Eine kühle Brise strich belebend über ihre nackte Haut und weckte ihre verstummten Lebensgeister.
    Vor Reihers Höhle stand Der der schreit mit vor der Brust verschränkten Armen und unterhielt sich aufgeregt flüsternd mit Singender Wolf. Als sie näher kam, starrten sie beide ungläubig und fassungslos an. Sie versperrten ihr den Weg.
    »Ich bin es tatsächlich. Ich bin nicht auf der anderen Seite des Eises«, brummte sie. Doch die Männer gingen auf den spaßigen Ton nicht ein.
    »Was tust du hier?« verlangte Singender Wolf zu wissen. Er gab sich große Mühe, leise zu sprechen.
    Aus schmalen Augen blitzte sie ihn an. Ihre Stimme klang wie dunkles Grollen. »Ich versuche nur, das Volk zu retten. Habt ihr daran etwas auszusetzen?«
    »Verschwinde hier«, zischte Singender Wolf. »Geh, sofort. Uns bleibt vielleicht nicht mehr viel Zeit.«
    Der der schreit packte sie am Arm und wirbelte sie herum. Fast wäre sie gefallen. »Was zum …«
    »Sei still!« flehte Der der schreit inständig. »Er träumt! Begreifst du nicht? Weißt du nicht, was das bedeutet?«
    Sie fauchte ihn an und schlug ihm auf die Hand. »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Reiher«, knirschte er. »Wenn er dich sieht… unterbricht das den Traum. Wenn er oder dein Volk dir auch nur das geringste bedeuten, dann geh. Irgendwohin, wo er dich auf gar keinen Fall zu sehen bekommt. Du tötest ihn!«
    Langsam durchdrang der Sinn dieser Worte Erschöpfung und Wut. »Wohin?« fragte sie matt.
    »In diese Richtung. Schnell.« Der der schreit griff erneut nach ihrem Arm und führte sie durch die Reihe der Tanzenden, die gerade wieder ihren monotonen Gesang aufnahmen.
    »Ich dachte, mein Bruder würde wenigstens jetzt die Höhle verlassen.«
    Provozierend stemmte Rabenjäger die Hände in die Hüften und baute sich vor Singender Wolf auf.
    Der Mann bewachte den Eingang, als hinge sein Leben davon ab.
    »Die Erneuerung ist beinahe vorüber.« Vier Zähne hatte sich dazu gesellt. »Will Der im Licht läuft nicht aus der Dunkelheit herauskommen? Will er sich nicht Sonnenvater zeigen? Es gehen Gerüchte um, er sei ein Hexer. Will er nicht endlich herauskommen, damit wir ihn uns ansehen können?«
    Singender Wolf legte den Kopf schief und blickte Rabenjäger prüfend aus schmalen Augen an.
    »Sobald sein Traum zu Ende ist.«
    Kichernd schaute sich Rabenjäger um. Er beobachtete den Kreis der Tanzenden, die sich um das Birken und Weidenfeuer bewegten. »Hat Der der schreit vor, sich auf Tanzende Füchsin zu legen?
    Habe ich einen neuen Rivalen?«
    »Halt den Mund.«
    In Rabenjägers Gesicht zuckte es. Kein Mann durfte es wagen, so mit ihm zu sprechen. Er lächelte drohend. »Ich hörte, sie hat auf dem Weg hierher fünf Andere getötet und Drei Sturzes Leben gerettet.
    Sie hat ihn bis ins Lager geschleppt. Eine prachtvolle Frau, nicht wahr? Und du läßt sie nicht zu meinem Bruder? Hast du Angst, er würde geschwächt, wenn seine Männlichkeit pulsiert und sich sein

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