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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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einer der drei Schneehöhlen, die sie in den festen Schnee geschlagen hatten.
    Seine Gedanken schweiften ab. Wieder sah er die Mammutfährte vor sich. Das letzte Mal hatten ihn Wolfsspuren zu dem toten Moschusochsen geführt. Vielleicht kam der Wolf dieses Mal selbst. Oder vielleicht stolperte er wenigstens wieder über ein Tier, das dem strengen Frost zum Opfer gefallen war Überleben für Grünes Wasser und die anderen.
    Auf wackligen Beinen trat er hinaus in die Abenddämmerung. Die Mammutfährte erreichte er in der Nacht. Müde tastete er sich über den unebenen felsigen Pfad.
    Das Jaulen von Schwarz weckte Reiher.
    Sie setzte sich auf und rieb sich mit den eiskalten, steifen Fäusten die Augen. »Der bellt aber merkwürdig«, brummte sie.
    Die Kohlen in dem aus aufeinandergestapelten Steinen errichteten Feuerloch glühten rot. Reiher erhob sich, zog den Mantel an und holte ihre Speere. Wieder dieses seltsame Jaulen, diesmal fast vom Heulen des Windes übertönt.
    Sie stieg in die Stiefel, zog die Sehnenschnüre zu und band die Haare mit einem Lederriemen zusammen, ehe sie die Kapuze aufsetzte. Jetzt fehlten nur noch die Schneeschuhe.
    Bevor sie ging, warf sie noch ein Reisigbündel ins Feuer, dann duckte sie sich unter der Felltür und trat ins Freie. Schnee wirbelte durch die Dunkelheit einer tanzenden Kaskade gleich stürzte er auf sie herab. Sie zögerte kurz, ob sie die Kapuze abnehmen sollte, um besser zu hören. Aber dazu war es zu kalt. Außerdem durften ihre Haare nicht naß werden, sonst verlor sie zuviel Körperwärme.
    Wieder bellte Schwarz. Sie schätzte die ungefähre Richtung, aus der das Bellen kam. Wieder zögerte sie. Sie kannte diese Gegend zwar sehr gut, aber bei einem solchen Sturm ging nur ein Narr hinaus.
    Doch das seltsame Gebell von Schwarz beunruhigte sie.
    »So habe ich dich noch nie jaulen hören«, murmelte sie befremdet und entfernte sich zielstrebig von ihrer Höhle.
    Sie pfiff. Gleich darauf vernahm sie ein schwaches Geheul. Ächzend bückte sie sich und schob die Füße in das gurtähnliche Gewebe der Schneeschuhe. Mit unbewegtem Gesicht befestigte sie den Speer am Atlatl und stapfte auf dem knirschenden Schnee den Hang hinunter. Die volle Wucht des Windes traf sie und machte ihr das Pfeifen mit den froststarren Lippen fast unmöglich. Der heranpeitschende Schnee gefror sofort auf der Vorderseite ihres Karibumantels. Mit vom Schnee verklebten Augen ging sie mit gesenktem Kopf weiter.
    In einiger Entfernung hörte sie aufgeregtes Gebell.
    Sie blieb stehen und ruhte sich ein wenig aus. Ihre alten, müden Beine schmerzten bei jedem Schritt durch die tiefen Schneewehen. Wieder pfiff sie und lauschte auf Blacks Antwort. Sie hatte das Gefühl, schon eine Ewigkeit durch die Nacht zu laufen und sich Windfraus unablässigen Attacken auszusetzen. Endlich wurde das Bellen von Schwarz lauter.
    In der Dunkelheit sprang er winselnd auf sie zu, die Hündin Weiß folgte ihm wie immer auf den Fersen. Schwarz rannte davon. Unverdrossen folgte sie ihm.
    Fast hätte sie den Mann übersehen. Halb vom Schnee verschüttet lag er da, das Gesicht schützend in den Armen vergraben. Schwarz hatte den Schnee um den Mann herum niedergetrampelt. Winselnd und schwanzwedelnd blickte der Hund zu ihr auf.
    »Da also«, gurrte sie. »Bist ein guter Hund. Genau wie ich es dir beigebracht habe, was?«
    Sie kniete nieder und versuchte, in der Dunkelheit die Kleidung des Mannes zu erkennen. »Einer vom Volk. Hier?« Sie blinzelte. Das Gefühl der Vertrautheit war ihr unheimlich.
    Nachdenklich blickte sie auf ihn hinab. Schließlich zog sie den erstarrten Arm von seinem Gesicht und betrachtete die schlaffen Züge. »Zu spät.« Sie seufzte. »Scheint erfroren zu sein.«

KAPITEL 14
    Reiher trat ihn in die Rippen. Ein Stöhnen antwortete ihr.
    »Komm schon«, zischte sie. »Steh auf.«
    Nur mit äußerster Mühe bekam sie ihn auf die Beine. Immer wieder glitt sie auf dem rutschigen Boden aus. Die Mammutfährte. Er mußte dem alten Bullen auf seinem Weg zu den heißen Quellen gefolgt sein.
    »Schwarz«, sagte sie und schwankte unter dem Gewicht des Mannes. »Nach Hause, Schwarz.«
    Der Hund gehorchte und verschwand in der stockdunklen, stürmischen Nacht. Der Rückweg dauerte endlos. Ihre Lungen stachen, sie bekam kaum noch Luft. Er gab sich ungeheure Mühe, nicht zu fallen.
    Sogar durch die vielen übereinanderliegenden Schichten seiner Kleidung konnte sie seine Knochen spüren. Halb verhungert. Vorsichtig einen Fuß vor

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