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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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zusammen. »Solche Alpträume habe ich zuhauf, aber, Linke Hand, selbst wenn ich Warmes Feuer kein Versprechen gegeben hätte, was würde mich deiner Meinung nach im Lager erwarten, wenn ich jetzt umkehren würde?«
    »Es wäre nicht leicht, das weiß ich. Aber auch wenn du dich entscheidest, Händler zu werden, erwartet dich kein leichtes Leben. Der Weg ist immer länger und beschwerlicher, als man vorher glaubt.«
    »Bevor ich mich entscheide, muß ich… muß ich zuerst jemanden suchen.«
    »Jemanden suchen?«
    Kranker Bauch grinste unsicher. »Was hältst du davon, wenn ich dir sage, eine Macht hat mich beauftragt?«
    »Du hattest einen Traum?«
    »Nein, ich nicht, aber Warmes Feuer. Er hat kurz vor seinem Tod mit mir darüber gesprochen.«
    »Und wohin, sagte er, sollst du dich wenden?«
    »Nach Norden.«
    »Der Norden ist groß. Wenn du willst, nehme ich dich mit zum Wolfsvolk. Ich kann dir aber auch sonst behilflich sein. Je nachdem, wo du hin willst, kann ich dir sagen, welche Pfade du nehmen mußt, wo du Wasser und gute Lagerplätze findest. Welches Ziel hat deine Reise?«
    »Ah, ich fürchte, soweit habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Komm mit mir. Beim Wolfsvolk gefällt es dir bestimmt. Bei uns ist sicher Platz für dich. Oder du wirst Händler und ziehst umher.«
    »Du hast gesagt, ich müßte erst meine eigene Macht finden.«
    »Ja, das stimmt.« Linke Hand blieb stehen und blickte Kranker Bauch aufmerksam ins Gesicht. »Für einen Händler ist jede Reise Bestandteil seiner Macht. Kein Händler begibt sich leichtfertig auf den Weg. Hier. Ich habe etwas für dich.« Linke Hand löste eine Verschnürung an seinem Gürtel, an der ein kleiner Lederbeutel befestigt war, den er Kranker Bauch feierlich überreichte.
    »Was ist das?« Mit Hilfe seiner Zähne lockerte Kranker Bauch die Zugschnur. Im Innern des Beutels sah er eine Sammlung glänzend polierter, sonderbar geformter schwarzer Steine.
    »Ich gebe dir ein Geschenk mit auf den Weg, mein Freund.« Linke Hands Stimme wurde auffallend sanft.
    »Ein Geschenk?«
    Linke Hand nickte. »Eigentlich ein Grundstock für den Tauschhandel.«
    Eine nagende Angst breitete sich in Kranker Bauchs Eingeweiden aus. »Aber ich besitze nichts, womit ich handeln könnte. Nur die paar Sachen in meiner Rückentrage. Ein paar Wurzelkuchen, die …«
    Linke Hand lachte leise. »Nicht alle Händler handeln zur gleichen Zeit. Betrachte es als eine Art Leihgabe … eine Leihgabe der Macht. Der Handel ist eine Sache der Seele, er besteht im Teilen. Eines Tages entdeckst du ein Geschenk, mit dem du mir dafür danken kannst etwas, was für dich ebenso wertvoll ist wie diese Zähne für mich. Ich vertraue deiner Seele, Kranker Bauch. Du wirst mich nicht vergessen.«
    »Zähne?« Kranker Bauch holte einen der merkwürdig flachen, eckigen Steine aus dem Beutel.
    Ja, Zähne.« Linke Hand ging weiter. »Ich habe es auch nicht gewußt, bis ich sie eines Tages einem Händler im Land des Antilopenvolkes zeigte. Er hatte Muscheln aus dem Westlichen Wasser dabei und sagte mir, dies seien die Zähne eines furchtbaren Fisches, der in diesem Wasser schwimmt aber er habe noch keinen dieser Zähne in solcher Größe oder aus Stein gesehen.«
    »Woher hast du sie?«
    Linke Hand grinste. »Das ist ein Teil der geheimnisvollen Macht des Handels, Kranker Bauch. Ich habe sie von dem alten Eine Faust drüben im Weißen-Sandstein-Lager bekommen. Er behauptete, er habe sie in der ausgewaschenen Erde in der Nähe des Lagers gefunden. In dieser Gegend lägen eine Menge Knochen, die alle aus der Erde gespült worden sind. Aber das ist noch nicht das Sonderbarste.«
    »Oh?« Kranker Bauch beeilte sich, zu Linke Hand aufzuschließen. Er war begierig, mehr zu erfahren.
    »Ja. Das Sonderbarste ist, alle diese Knochen sind aus Stein. Nun, ich bin weiter herumgekommen als die meisten Händler, aber noch nie habe ich ein Tier mit Knochen aus Stein gesehen.«
    Kranker Bauch unterzog die Steine einer gründlichen Untersuchung. Ihm fielen die gezackten Kanten der flachen Zähne auf. »Man könnte eine wunderschöne Halskette daraus machen.«
    Linke Hand nickte. »Wir denken oft dasselbe, du und ich. Was hast du vor, Kranker Bauch? Wo willst du damit beginnen, deine eigene Macht zu suchen?«
    Kranker Bauch runzelte die Stirn. Wo fing ein Mensch an, die ihm eigene Macht zu suchen? Die steinernen Fischzähne in seinen Händen fühlten sich kühl und schwer an.
    Der Traum ergriff vollkommen Besitz von Weiße Esche, hob

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